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Sexuelle Selektion
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Wahr oder falsch? Bei der natürlichen Selektion geht es um die Überlebensfähigkeit des einzelnen Tieres.
Alle Lebewesen entwickeln Eigenschaften, die an ihren natürlichen Lebensraum angepasst sind. Das Fell schützt das Rentier vor Kälte. Das Rentier hat auch ein Geweih. Mit dem kann es im Schnee nach Essen suchen. Und wenn ein Raubtier kommt, verteidigt sich das Rentier mit dem Geweih.
Das Geweih ist ein Werkzeug, mit dem das Rentier nach Essen sucht und sich verteidigt. Hat ein einzelnes Tier besonders gute Eigenschaften, – wenn es z. B. Kälte besser aushält als andere Tiere dieser Art oder wenn es sich besser schützt – dann kann dieses Tier auch besser überleben. Deshalb hat dieses Tier auch größere Chancen, sich zu vermehren.
Der Nachwuchs kann dann die Merkmale erben und die gleichen Eigenschaften bekommen. Nützliche Eigenschaften im Lebensraum treten meist bei jeder neuen Generation häufiger auf. Das nennt man natürliche Auswahl. Aber das Geweih vom Rentier ist auch noch auf andere Weise nützlich. Dieses männliche Rentier hat das größte Geweih in der Gegend.
Damit kämpft er gegen andere männliche Rentiere. Aber meistens muss er gar nicht kämpfen. Denn andere sehen im Geweih ein Signal – und das reicht. Als ob das Rentier mit seinem Geweih angibt und sagt: "Ich bin groß und stark." Du hast keine Chance gegen mich. Und meine Kinder werden auch groß und stark sein." Das Geweih und sein Signal geben dem Rentier in der Gruppe einen hohen Rang.
Darum mögen ihn die weiblichen Rentiere. Für männliche Rentiere mit großen Geweihen ist es also einfacher, sich mit weiblichen Rentieren zu paaren. Dadurch haben sie größere Chancen auf viel Nachwuchs. Und der Nachwuchs erbt ein Merkmal – das Geweih. Das nennt man sexuelle Auswahl.
Man könnte sagen: Die Natur wählt aus, wer sich paaren darf und seine Gene an die nächste Generation weitergibt. Hier ist ein Pfau mit großen, schönen Schwanzfedern. Sie sind für nichts Bestimmtes nützlich. Die langen Federn helfen dem Pfau nicht, wenn er kämpft, flüchtet oder Essen sucht Sie helfen ihm nicht zu überleben. Aber die Federn machen seine Suche nach einer Partnerin leichter.
Lange Federn machen den männlichen Pfau bei den weiblichen Pfauen beliebter. So kann er mehr Nachwuchs mit dem gleichen Merkmal bekommen: lange Federn. Wie kann das sein? Denn die Federn sind für nichts nützlich, sondern eher lästig... Pfauen brauchen viel Essen & Nährstoffe, um so lange, schöne Federn zu bekommen.
Die Federn sind schwer und machen den Pfau langsamer. Das ist nicht gut, wenn er ein Raubtier trifft. Wie kann sowas bei der sexuellen Auswahl helfen? Antwort: Weil die Anderen in den Federn ein Signal sehen. Die Federn sind nicht nützlich, aber sie senden ein Signal, dass der männliche Pfau gesund und stark ist.
Der Pfau und seine Federn sagen: "Schau, ich bin so stark!" Ich kann sogar diese schweren aber prächtigen Schwanzfedern tragen. Ein schwacher männlicher Pfau könnte das nie!" Der weibliche Pfau sieht das Signal "gesund und stark" und wählt diesen männlichen Pfau zum Paaren. Damit ein Tier Nachwuchs haben kann und seine Eigenschaften, seine Gene, weitergeben kann, muss es überleben. Aber Überleben alleine ist nicht genug. Das Tier muss auch einen Partner zum Vermehren finden.
Die Natürliche Auswahl wählt und fördert Eigenschaften, die Tieren helfen zu überleben. Sexuelle Auswahl wählt und fördert Eigenschaften, die Tieren helfen, einen Partner zu finden. Auch wenn die Eigenschaften manchmal wohl ziemlich unbequem sind.