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Evolution des Auges
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Wahr oder falsch: Alle Teile im menschlichen Auge sind in einer einzigen Mutation gleichzeitig enstanden.
Das ist ein menschliches Auge. Wenn Licht auf das Auge fällt, wird das Licht von der Hornhaut und der Linse gebrochen. Wenn die Lichtstrahlen auf den hinteren Teil treffen, entsteht ein klares Bild auf der Netzhaut. Die Sehnerven senden das Bild an das Gehirn. Und das Gehirn empfängt und deutet das Bild dann.
Das Auge ist ein kompliziertes Organ. Entfernst du nur ein kleines Teil im Auge, dann funktioniert es nicht mehr. Und du wirst blind. Alle Teile im Auge sind wichtig, damit es sehen kann. Was ist in seiner Evolution passiert?
Wenn das Auge all seine Teile braucht, damit es sehen kann, ... wie konnte es sich dann durch kleine, schrittweise Veränderungen und Anpassungen so entwickeln? Kann es sein, dass alle Teile im Auge gleichzeitig enstanden sind? In einer einzigen Mutation – d. h.
Veränderung? Und welchen Nutzen hätte ein Tier von einer Hornhaut alleine? Oder von einem Sehnerv alleine? Gar keinen Nutzen! Konnte das Auge wirklich durch zufällige Mutationen – Veränderungen – entstehen?
Das ist einer unserer Vorfahren im Meer, vor mehreren hundert Millionen Jahren. Ein einzelliger Organismus. Eine Mutation hat die Zelle leicht verändert. Auf ihrer Oberfläche ist jetzt ein kleiner, besonderer Punkt. Der Punkt ist ein Protein, das auf Licht reagiert.
Licht regt die Zelle an. Darum bewegt sie sich. Sie bewegt sich ein wenig zum Licht hin – an einen Ort, wo sie Essen findet. Mit mehr Essen kann der Organismus leichter überleben. Und was die Überlebenschancen erhöht, setzt sich durch natürliche Auswahl durch.
Zellen mit lichtempfindlichen Punkten werden im Laufe der Evolution immer häufiger. Das ist eine Art Plattwurm. Durch Mutationen und natürliche Auswahl hat sich der lichtempfindliche Punkt zu einer größeren, lichtempfindlichen Stelle entwickelt. Die Stelle hat die Form einer Tasse. Durch die Tassenform kann der Wurm den Winkel des Lichts erkennen.
Je tiefer die Tasse, desto genauer kann der Wurm den Lichtwinkel erkennen. Eine sehr tiefe Tasse – mit einer kleinen Öffnung an der Spitze – hilft dem Wurm, Formen zu unterscheiden. Dieser Krake kann das. Es ist ein Perlboot. Ein Perlboot sieht Dinge grob und verschwommen.
Wenn es die Form eines Raubtieres spürt, sucht es Schutz. Das Perlboot hat ein einfaches Auge, Es hat sich in Schritten entwickelt – durch Mutationen. Jeder Schritt der Entwicklung war für das Überleben des Wesens nützlich. Die natürliche Auswahl fördert Eigen- schaften, die beim Überleben helfen. Das Auge entwickelt sich weiter, Generation für Generation.
Im Laufe der Zeit passieren mehr Mutationen. Bei einigen Wesen wachsen durchsichtige Proteine VOR der Öffnung. Sie bilden eine Hornhaut, die das Auge schützt. Bei anderen Wesen wachsen wegen der Mutationen durchsichtige Proteine HINTER der Öffnung. Sie bilden eine Linse.
Die Linse bricht das Licht. Ein scharfes Bild erreicht den hinteren Teil des Auges. Andere Tiere entwickeln zufällig Muskeln, mit denen sie die Linse ziehen und dehnen können. Die Muskeln verändern die Form der Linse. So kann das Auge die Schärfe einstellen und Dinge über kurze und auch weite Entfernungen genau erkennen.
Die natürliche Auswahl hat all dies gefördert. Wie bei diesen Affen: Sie können Essen sehen, das vor ihnen liegt, und Gefahren erkennen, die weit weg sind. Jede Mutation passiert zufällig. Wenn die Veränderung dem Wesen beim Überleben hilft, bleiben die Eigenschaften und breiten sich aus. So hat sich auch das Auge entwickelt.
Schritt für Schritt. Von einem lichtempfindlichen Punkt auf einer einzelnen Zelle zu einem kompliziertem Auge. Zurück zum Plattwurm. Er hatte keine Augen. Im Laufe der Evolution wurden aus dem Plattwurm verschiedene Arten, die sich unterschiedlich entwickelten.
Am Ende entwickelten sich einige zu Katzen, andere zu Kraken. Also Tiere in verschiedenen Umgebungen und mit sehr unterschiedlichen Körpern. Bis auf die Augen. Die Augen sind gleich gebaut: runde Organe – mit einer Netzhaut, einer Linse und einer Hornhaut. Ihr gemeinsamer Vorfahre hatte keine Augen.
Aber die Katze und der Krake haben Augen, die sich in verschiedenen Umgebungen entwickelt haben. Sie haben sich unabhängig voneinander entwickelt. Trotzdem sehen sie ziemlich ähnlich aus. Evolution passiert also nicht nur durch Zufall. Mutationen, Veränderungen in der DNA und im Erbgut, passieren zufällig.
Aber die Eigenschaften, die sich im Laufe der natürlichen Auswahl durchsetzen, die sind nicht zufällig. Darum können Tiere, die sehr unterschiedlich sind, sehr ähnliche Augen haben. Dafür sorgt die natürliche Auswahl.