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Cannabis
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Wahr oder falsch: Der Konsum von Cannabis kann zu einer Psychose führen.
Ein Typ in der Schule hat Michael gefragt, ob er nicht mal Lust hat, Marihuana zu rauchen. Michael weiß, dass Marihuana ein Rauschgift ist, und ihm ist bei dem Gedanken etwas mulmig zumute. Aber der Typ sagt, Marihuana sei eine "weiche Droge" und komplett natürlich – da es aus einer Pflanze stammt, die in der Natur wächst! Aber ist es wirklich so einfach? Ist etwas harmlos, nur weil es natürlich ist?
Sehen wir uns das mal etwas genauer an. Hier ist ein Cannabisblatt. Es stammt von der Cannabispflanze... und Menschen machen daraus die Drogen Haschisch und Marihuana. Haschisch ist ein harter Block – braun oder schwarz – und wird aus dem Harz der Pflanze gemacht.
Marihuana wird aus den grau-grünlichen getrockneten Blütenknospen und Blättern der Pflanze hergestellt. Cannabis enthält eine Substanz namens Tetra-Hydro-Canna-Binol,... oder THC. Wenn jemand Cannabis raucht, werden die THC-Moleküle schnell vom Blut absorbiert und dann durch die Lungen ins Gehirn transportiert. Das geschieht genauso, wie Nikotin ins Gehirn transportiert wird, wenn jemand Tabak raucht.
Die Gehirnzellen kommunizieren miteinander mithilfe spezieller chemischer Substanzen – den Neurotransmittern. Die THC-Moleküle ähneln einem der im Gehirn verwendeten Neurotransmitter. Wenn also THC ins Gehirn gelangt, dann beeinflusst es, wie diese Person denkt und fühlt. Die Person erlebt einen Rausch – oder ein ‘High’. Manche Leute werden entspannt, beschwingt und lachen unkontrollierbar, wenn sie Cannabis rauchen.
Anderen wird nach dem Rauchen von Cannabis übel. Sie werden ängstlich und verwirrt. Ein Cannabis-Rausch kann v on wenigen Minuten bis zu mehreren Stunden anhalten. THC hat eine besondere Eigenschaft, die es von Nikotin unterscheidet. THC wird in den Fettsubstanzen – im Gehirn und anderswo – gespeichert, und kann dort mehrere Wochen lang bleiben.
Auf diese Weise kann THC eine Person für eine lange Zeit beeinflussen, indem es 'reaktiviert' und im Gehirn freigesetzt werden kann, wenn eine Person zu einem späteren Zeitpunkt wieder Cannabis raucht. In einigen Ländern – wie den Niederlanden, Spanien, Portugal und Uruguay – ist es legal, Cannabis zu rauchen, zumindest an manchen Orten. Auch in einigen US-Staaten ist der Konsum der Droge erlaubt. In manchen Fällen kann sie – so wie in Deutschland – als Medikament verschrieben werden. Kein Wunder also, dass es Leute gibt, die glauben, Cannabis zu rauchen sei gar nicht so schlimm.
Es mag seltsam klingen, aber – zu einem Zeitpunkt, wenn mehr und mehr Länder Cannabis legalisieren – bestätigen Forscher, wie schädlich die Droge tatsächlich ist. Heute wissen wir, dass das Rauchen von Cannabis die Zahl der Gehirnzellen reduziert, und dazu führt, dass das Gehirn tatsächlich kleiner wird! Das Kurzzeitgedächtnis wird beeinträchtigt. Das erschwert das Denken, und der IQ nimmt ab. Die Konzentrationsfähigkeit ist ebenfalls beeinträchtigt.
Es wird also schwieriger, neue Dinge zu lernen. Dies gilt vor allem bei Leuten, die schon sehr jung mit dem Cannabiskonsum anfangen... bevor ihr Gehirn voll entwickelt ist. Es gibt Anzeichen, dass das Rauchen von Cannabis Psychosen und Schizophrenie auslösen kann. Darüber hinaus ist Cannabis krebserregend, genau wie Zigaretten.
Der Besitz von Cannabis ist in Deutschland nicht erlaubt. Wer Cannabis verkauft oder in einer 'nicht-geringen Menge' bei sich trägt, kann zu einer Geldstrafe oder einer Haftstrafe für ein Drogendelikt verurteilt werden. Michael mag sein Gehirn und möchte, dass es weiter gut funktioniert... deshalb sagt er "Nein" zu Cannabis...