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Biologische Vielfalt
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Wahr oder falsch? Die Biodiversität macht unser Leben auf der Erde angenehmer, ist aber nicht wichtig zum Überleben.
Lina bereist Indien... ...und trekkt durch den tropischen Regenwald. Der ist warm, feucht und voller Leben. Hier im Regenwald gibt es unglaublich viele verschiedene Pflanzen und Tiere! Wir sagen dazu – es gibt eine große Artenvielfalt. Und wenn du genau hinsiehst, wirst du feststellen, dass hier im Regenwald nicht nur zwischen den Arten große Vielfalt herrscht.
Auch innerhalb der Arten gibt es große Vielfalt – mit vielen genetischen Mutationen von Pflanzen und Tieren. Man sagt – es gibt enorme genetische Vielfalt innerhalb jeder Spezies. Beim Trekking kannst du sogar feststellen, dass der Dschungel aus mehreren verschiedenen Ökosystemen besteht. Es gibt also auch eine Vielfalt der Ökosysteme. Diese drei Dinge... ...Artenvielfalt,... ...genetische Vielfalt und... ...die Vielfalt der Ökosysteme...
schaffen zusammen die biologische Vielfalt – oder Biodiversität. Verschiedene Regionen weisen unterschiedliche Niveaus biologischer Vielfalt auf. Wegen des warmen Klimas haben Regionen in Äquatornähe meist eine höhere Biodiversität... ...jedenfalls solange es genug Wasser gibt. Wärme und Wasser erhöhen die Biodiversität. Natürlich gibt es biologische Vielfalt auch im Wasser.
An den warmen Küsten des westlichen Pazifiks findest du die höchste marine Biodiversität. Das heißt, es gibt dort eine riesige Vielfalt von Arten, Genen und Ökosystemen unter der Wasseroberfläche. Besonders schön lässt sich Biodiversität beim Wandern erleben – so viele Pflanzen und Tiere... Sie ist aber mehr als nur schön anzusehen. Biodiversität ist von entscheidender Bedeutung für unser Überleben!
Die Ökosysteme um uns herum geben uns so viele lebenswichtige Dinge: Rohstoffe – wie Holz, Gummi, Nahrung oder Zutaten für Arzneimittel. Ökosysteme bieten auch Dienstleistungen – etwa stabiles Klima, saubere Luft und frisches Wasser, den Abbau von Stoffen und die Bestäubung von Pflanzen. Ist also ein Ökosystem bedroht, dann verlieren wir mehr als nur einen schönen Ort zum Wandern. Auch die Dinge, die wir zum Überleben brauchen, werden ernsthaft bedroht! Und genau da kommt die Biodiversität ins Spiel. Biodiversität macht unsere Natur robuster und widerstandsfähiger gegenüber Bedrohungen.
Gehen wir in den Regenwald mit seiner riesigen Biodiversität und entfernen dort eine Pflanzen- oder Tierspezies, dann hat das wohl keine große Auswirkung! Höchstwahrscheinlich nehmen andere Pflanzen und Tiere ihren Platz ein – und die Gesamtbilanz des Ökosystems bleibt intakt. Es gibt jedoch einige Arten, die wichtiger sind als andere. Nehmen wir Korallen als Beispiel. Das sind wirbellose Meerestiere, die vielen anderen Pflanzen und Tieren Schutz bieten... ...und diese Pflanzen und Tiere ernähren wiederum noch mehr Arten.
Wenn Verschmutzung oder wärmeres Klima die Korallen bedrohen, dann wirkt sich das auf fast alle Meereslebewesen in dieser Region aus. Eine Art, die in einem Ökosystem eine derart wichtige Rolle spielt, nennt man Schlüsselart. Andere Schlüsselarten sind zum Beispiel der Jaguar in Südamerika und der Seeotter im Pazifik. Der Verlust einer Schlüsselart ist von gewaltiger Tragweite – schwer vorauszusagen und noch schwerer zu beheben. In Regionen mit geringer Artenvielfalt – wie der arktischen Tundra – sind fast alle Arten Schlüsselarten.
Solche Regionen sind sehr verwundbar, da das Verschwinden einer einzigen Art ein ganzes Ökosystem zerstören kann. Wenn wir also Dinge tun, die die biologische Vielfalt reduzieren, dann erhöhen wir das Risiko für andere, größere Probleme in der Zukunft. Es gibt viele Gründe, warum die Biodiversität auf der ganzen Welt zurückgeht: Der Verlust von Lebensraum für Tiere, Invasive Arten, Klimawandel, Überweidung, intensivierte Landwirtschaft und Überfischung, Umweltverschmutzung und Abgase. Der amerikanische Biologe E. O.
Wilson hat es auf den Punkt gebracht: “Der eine Prozess, dessen Korrektur viele Millionen Jahre brauchen wird, ist der Verlust der Biodiversität durch die Zerstörung der natürlichen Lebensräume. Das ist die gefährliche Dummheit, die uns unsere Nachkommen am allerwenigsten verzeihen werden.”