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Überfischung
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Was bedeutet der Begriff "Überfischung"?
Menschen fangen und essen Fisch seit Tausenden von Jahren. Wenn sie Fische aus den Weltmeeren gefischt haben, kamen immer gleich neugeborene Fische nach. Die Fische haben sich so schnell vermehrt, wie sie gefischt wurden. Die Zahl der Fische in den Meeren war also etwa gleich geblieben. Die Fischbestände waren stabil.
Das ist heute aber nicht mehr so. Im 20. Jahrhundert ist die Bevölkerung weltweit schnell gewachsen. Mehr Menschen brauchten mehr Essen, und viel von dem Essen kam aus dem Meer. Die Methoden beim Fischfang wurden immer besser.
Die Fangnetze waren nun stärker und größer. Und die Boote konnten mit ihren modernen Geräten Fischschwärme leichter finden. An vielen Stellen im Meer fing man so viele Fische, dass die Fische sich nicht schnell genug vermehren konnten. Es gab immer weniger Fische in den Meeren. Das nennt man Überfischung. Überfischung hat große Auswirkungen auf viele Fischarten im Meer.
Heute liegt der Bestand des Kabeljaus bei 20 Prozent – verglichen mit seinem Bestand im Jahr 1900. Bei den Thunfischen sind es weltweit nur fünf Prozent. Und bei den Aalen sogar nur ein Prozent. Im Meer gibt es viele verschiedene Tierarten. Sie essen und werden gefressen.
Die kleinsten Fische fressen Algen, Plankton und kleine Garnelen. Größere Fische fressen die kleineren Fische. Und sehr große Fische fressen die mittelgroßen Fische. Menschen essen lieber große Fische. Fischerboote fangen mit ihren Netzen also meistens große Raubfische.
Gibt es aber weniger große Raubfische, überlebt mehr von ihrer Beute – die mittelgroßen Fische. Und gibt es mehr mittelgroße Fische, werden mehr kleine Fische als sonst gefressen. Und gibt es weniger kleine Fische, dann wachsen mehr Algen und Plankton, denn keiner frisst sie. Überfischung trifft also nicht nur die Arten, die wir fischen. Sondern ganze Ökosysteme im Meer. Aber davon sieht man an der Wasseroberfläche nichts.
Das Meer sieht von oben aus wie immer. Auch wenn sich darunter viel verändert hat. Die Menschen stören die Ökosysteme im Meer so sehr, dass einige große Fischarten bald aussterben. Und das ist nicht nur ein Problem für das Leben im Meer, sondern auch für die Menschen. Das Überleben eines Großteils der Weltbevölkerung hängt vom Fischfang ab.
Es ist immer noch möglich, etwas gegen Überfischung zu tun. An einigen Orten der Welt haben Behörden oder Fischfangfirmen beschlossen, die Fischerei zu stoppen. An diesen Stellen im Meer erholen sich die Fische, und die Zahl der Fische steigt wieder. Die Fischbestände in den Meeren können sich also erholen – wenn die Menschen den Fischen eine Chance geben.