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Von der Zeugung bis zur Geburt
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Was ist die Plazenta?
Joseph und Esther haben Geschlechtsverkehr. Neun Monate später bringt Esther ein Kind zur Welt. Was ist in dieser Zeit in ihrem Körper passiert? Lass uns die Entwicklung eines neuen Menschen genauer anschauen. So sehen Esthers inneren Genitalien aus.
In den Eierstöcken befinden sich Eier, diese sind die weiblichen Geschlechtszellen. Die Eier sind schon ihr ganzes Leben lang da. Etwa einmal im Monat kommt es zum Eisprung. Ein Ei verlässt den Eierstock. Es reift und bewegt sich durch einen der Eileiter zur Gebärmutter.
Wenn zu diesem Zeitpunkt Sperma im Eileiter ist, kann etwas ganz besonderes passieren. Und genau so ein Zeitpunkt ist gerade der Fall. Denn Joseph ejakuliert in Esthers Scheide. Millionen Spermien gelangen so aus seinem Penis in ihren Körper. Die Aufgabe der Spermien ist es, ein Ei zu finden.
Sie fangen an, in alle Richtungen zu schwimmen. Viele bleiben unterwegs in Hindernissen stecken. Andere werden von Esthers Immunsystem angegriffen und getötet. Aber einige Spermien schaffen es bis hierher, in die Eileiter. Dort treffen sie auf das reife Ei.
Eins der Spermien verschmilzt mit dem Ei. Zusammen bilden sie eine neue einzigartige Zelle. Diesen Vorgang nennt man Befruchtung. Eine Befruchtung kann auch ohne Geschlechtsverkehr erfolgen. Ein Ei und ein Spermium können bei einer künstlichen Befruchtung verschmelzen.
Das kann auf unterschiedliche Arten geschehen: Es wird vorab Sperma gesammelt und während des Eisprungs in die Scheide der Frau eingesetzt. Oder es werden den Eierstöcken Eier entnommen und mit dem Sperma in einem Labor zusammengebracht. Wenn ein Ei und ein Spermium dann verschmelzen, kann die neue Zelle in die Gebärmutter eingesetzt werden. Eine künstliche Befruchtung kann heterosexuellen Paaren angeboten werden, bei denen die Befruchtung durch Geschlechtsverkehr nicht funktioniert oder homosexuellen Paaren und alleinstehenden Frauen. Aber Esther wurde nach dem Geschlechtsverkehr schwanger.
Die befruchtete Zelle nennt man Zygote. Die Zygote beginnt sofort sich zu teilen. Aus einer Zelle werden zwei. Aus zwei werden vier. Vier werden acht und so weiter.
So bildet sich ein kleiner Zellklumpen, ein Embryo, der sich weiter in Richtung Gebärmutter bewegt. In der Gebärmutter nistet sich der Embryo in der Gebärmutterwand ein. Hier entsteht ein neues Organ: eins, das nur Schwangere haben: die Plazenta. Sie erhält Nährstoffe und Sauerstoff von der Mutter und gibt sie an den Embryo durch eine lange, gewickelte Röhre weiter, die Nabelschnur. Jetzt hat der Embryo angefangen, all das zu entwickeln, was später ein Herz sein wird, sein Gehirn, Hände, Füße und andere Teile, die zusammen einen menschlichen Körper ergeben.
Etwa drei Wochen nach der Befruchtung fängt das Herz an zu schlagen. Der Embryo wächst, ist aber immer noch sehr klein. Nach 4 Wochen ist er ungefähr einen halben Zentimeter lang. Nach zehn Wochen etwa drei Zentimeter. Jetzt sind die meisten Organe ausgebildet und der Embryo wird Fötus genannt.
Jetzt muss der Fötus nur noch wachsen und ein Kind werden. Und er wächst schnell. Der Fötus bewegt sich in der Gebärmutter. Er dreht sich und tritt. 38 Wochen nach der Befruchtung ist der Fötus etwa 51 Zentimeter lang.
In der Gebärmutter ist nicht mehr viel Platz. Das Kind dreht sich mit dem Kopf nach unten. Es ist bereit für die Geburt. Die Gebärmutter hat starke Muskeln, die anfangen sich zusammenzuziehen. Diese Wehen werden schließlich das Kind durch die Scheide nach draußen pressen.
Esther weiß, dass das Baby bald auf die Welt kommt. Esther ist aufgeregt. Bei ihrer letzten Geburt lag sie über 24 Stunden lang im Krankenhaus in den Wehen. Am Ende half ihr das Geburtsteam, indem sie das Kind mit einer Saugglocke am Babykopf herauszogen, während Esther presste. Am Ende ging alles gut und das tut es diesmal auch.
Nach ein paar Stunden im Krankenhaus kommt Michael auf die Welt. Michael hat neun Monate lang im Wasser gelebt und Nährstoffe und Sauerstoff über die Nabelschnur erhalten. Mit einem Mal ändert sich das. Michael ist jetzt von Luft umgeben, die er selbst in seine Lunge einatmen muss. Ein neuer Mensch nimmt seine ersten Atemzüge.