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Landwirtschaft: Fleischproduktion
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Wahr oder falsch? Die meisten Landwirte schlachten ihre Tiere selbst.
Leon ist gerade nach Hause gekommen. Er ist so hungrig! Was er jetzt will, sind Chicken Nuggets! Oder scharfe Chicken Wings! Oder beides!
Mmhhhmmm, das klingt lecker... Aber Leon, hast du dich mal gefragt, wie das Fleisch auf deinem Teller landet? Alles Fleisch war einmal ein lebendiges Tier, meist auf einem Bauernhof. Ein Hühnerzüchter kauft Küken gewöhnlich von einer Brüterei, zieht sie dann auf und füttert sie, während sie zu Hühnern heranwachsen. Manchmal zieht man Hühner auch in Freilandhaltung auf, wo sie frei herumlaufen können.
In den meisten Fällen zieht man Hühner aber im Stall auf ... in sehr großen Mengen, ja zu Tausenden! In solchen industriellen Landwirtschaftsbetrieben regelt man die Temperatur, das Licht oder die Futtermenge für die Tiere meist mit Hilfe von Technik. Dadurch wachsen die Hühner schneller, und das heißt höhere Gewinne für den Bauern. Sind die Hühner groß genug, werden sie getötet – geschlachtet.
Die meisten Bauern schlachten die Tiere nicht selbst. Sie kommen in ein Schlachthaus oder in einen Zerlegebetrieb. Dort lädt man die lebendigen Hühner von LKWs ab, betäubt sie, so dass sie bewusstlos werden und keinen Schmerz fühlen. Die Betäubung erfolgt meist durch einen Stromschlag, oder man sperrt die Hühner in eine Kammer ein, aus der man langsam den Sauerstoff entzieht. Sobald die Hühner bewusstlos sind, werden sie getötet und entfedert.
Man entfernt den Kopf und die inneren Organe. Hühnerköpfe, Hühnerfüße und vielleicht auch Herz und Leber kann man später als Delikatessen verkaufen oder zu Tiernahrung verarbeiten. Rohes Fleisch kann Parasiten oder Bakterien enthalten, die Krankheiten verursachen. Man muss das Hühnerfleisch darum gründlich testen, um zu garantieren, dass sein Verzehr unbedenklich ist. Das Aufbewahren von Fleisch bei niedrigen Temperaturen verhindert, dass sich Bakterien vermehren.
Bevor das Hühnerfleisch also weiter durch die Zerlegungsstraße fährt, wird es rasch abgekühlt und bis zum Ende bei niedriger Temperatur gehalten. Danach zerlegt man das Hühnerfleisch und portioniert es in Hähnchenbrust, -keulen und -flügel. Das Fleisch durchläuft mehrere Verarbeitungsbänder – je nachdem, welches Produkt daraus wird: rohes portioniertes Fleisch, Hähnchenwurst, Hähnchenhackfleisch, Chicken Nuggets usw. Ist das Endprodukt fertig verpackt und kennzeichnet man es mit einer Chargennummer und einem Verfallsdatum. Jetzt kann das Hühnerfleisch an die Geschäfte und zu dir nach Hause geliefert werden.
Die Produktion von Fleisch ist sehr arbeitsintensiv. Man produziert nicht nur Hühnerfleisch auf diese Weise. Auch Rindfleisch von Kühen, Schweinefleisch und Lammfleisch von Schafen werden heute in großen Mengen so produziert. Dadurch ist Fleisch billiger und weltweit besser erhältlich. In den letzten 50 Jahren hat sich der durchschnittliche Fleisch- konsum pro Person fast verdoppelt und die Fleischproduktion mehr als verdreifacht!
Dieser extreme Anstieg hat Folgen für die Umwelt. Tiere und Pflanzen, die man als Futtermittel für die Tiere anbaut, sie alle benötigen Land. Land, das man auch für andere Dinge nutzen könnte. Wälder werden oft abgeholzt, um Acker- oder Weideland zu schaffen. Das beeinflusst das Klima.
Die Fleischproduktion trägt auch stark zur Umweltverschmutzung bei. Land- und Verarbeitungsmaschinen laufen mit Kraftstoff und das führt zur Luftverschmutzung und zum Klimawandel. Große Mengen an tierischen Abfällen verursachen die Verschmutzung von Wasser und Boden. Fleisch enthält Eiweiß und andere wichtige Nährstoffe. Es ist ein wichtiger Teil vieler Bräuche und Kulturen.
Bei dem Anstieg der Fleischproduktion und des Fleischkonsums ist es wichtig sich vor Augen zu halten, wie das Fleisch auf deinen Tisch kommt, und wie sich das auf die Erde auswirkt. Nur so kannst du sachkundig entscheiden, wie viel Fleisch du essen möchtest.