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Biologisch abbaubare Kunststoffe
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Was sind biobasierte Polymere?
Es ist Anfang des 20. Jahrhunderts. Eine neue Art von Material wurde gerade erfunden. Dieses neue Material — Kunststoff – ist vollständig menschengemacht oder synthetisch. Es ist stark, leicht und flexibel, sowie billig und einfach herzustellen.
In den nächsten Jahrzehnten findet Kunststoff in nahezu allen Bereichen der Fertigung und des täglichen Lebens Verwendung. Aber da Kunststoffe immer beliebter werden, werden einige Probleme offensichtlich… Eines dieser Probleme ist das die meisten Kunststoffe aus Erdöl hergestellt werden, das eine begrenzte Ressource ist, die irgendwann zu Ende gehen wird. Ein weiterer Grund ist, dass Kunststoffe aus sehr langen Molekülketten – Polymere – bestehen, die in der Natur nicht vorkommen. Diese Polymere zerfallen – zersetzen sich – nicht, so wie es natürliche Materialien tun. Stattdessen können Kunststoffe in der Umwelt verbleiben für Hunderte von Jahren, und Schadstoffe freisetzen.
Deshalb haben Menschen auf der ganzen Welt begonnen, nach Alternativen zu herkömmlichen Kunststoffen zu suchen. Nach Materialien, die die gleichen Materialeigenschaften wie Kunststoffe haben, aber aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden, und sich schneller zersetzen, ohne Verschmutzung zu verursachen. Diese werden als Biokunststoffe oder biologisch abbaubare Kunststoffe bezeichnet. Biokunststoffe, auch biobasierte Polymere genannt, sind Kunststoffe aus pflanzlichen Materialien, wie Pflanzenteilen, Sägespänen, oder sogar recycelten Lebensmittelabfällen. Auch wenn diese Kunststoffe aus erneuerbaren, pflanzlichen Materialien hergestellt werden, kann die chemische Struktur des Endprodukts die gleiche sein wie bei der Herstellung aus Erdöl.
Deshalb, obwohl sie aus natürlichen Stoffen bestehen, zersetzen sich nicht alle Biokunststoffe. Und diejenigen, die dies tun, benötigen oft sehr spezifische Bedingungen, zum zersetzen. Die zweite Gruppe alternativer Kunststoffe sind biologisch abbaubare Kunststoffe. Diese können aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden, wie Biomasse, oder erdölbasierte Substanzen. Im Gegensatz zu biobasierten Kunststoffen können alle biologisch abbaubaren Kunststoffe abgebaut werden, zum Beispiel durch lebende Organismen, Enzyme oder ultraviolette Strahlung.
Biologisch abbaubare Kunststoffe zerfallen in einfachere Stoffe wie Wasser, Kohlendioxid und organische Verbindungen. Doch dazu erfordert es oft besondere Bedingungen, die man nur in industriellen Kompostieranlagen erreichen kann. Biobasierte und biologisch abbaubare Kunststoffe werden häufig verwendet, um herkömmliche Kunststoffe in Verpackungen und anderen Einwegprodukten, wie Einwegbechern, Tragetaschen, und Lebensmittelbehältern zum Mitnehmen, zu ersetzen. Die Alternativen zu herkömmlichen Kunststoffen haben einige Vorteile. Sie tragen dazu bei, die Verwendung von nicht erneuerbaren Erdölprodukten zu reduzieren, die umweltschädlich sein können.
Die Herstellung bestimmter Arten von biologisch abbaubaren Kunststoffen verbraucht weniger Energie und erzeugt weniger schädliche Emissionen als herkömmliche Kunststoffe. Und bei richtiger Entsorgung zerfallen biologisch abbaubare Kunststoffe in einfache Substanzen in einer kurzen Zeit, ohne Verschmutzung zu verursachen. Diese Kunststoffalternativen sind jedoch eine relativ neue Erfindung, und es gibt einige Bedenken in Bezug auf sie. Der Begriff „Bio“ im Namen könnte die Vorstellung erzeugen, dass diese Kunststoffe gut für die Umwelt sind, was nicht stimmt. Wenn zum Beispiel, ein biologisch abbaubarer Kunststoff auf einer Deponie oder in der Natur landet und nicht in einer geeigneten Anlage, kann er genauso schädlich sein wie herkömmlicher Kunststoff.
Und obwohl biobasierte und biologisch abbaubare Kunststoffe recycelbar sind, fehlt es vielen Orten an Anlagen dafür. Auch gibt es noch zu wenig Normen und Gesetze um die Produktion, Nutzung und Entsorgung neuartiger Kunststoffe zu regulieren. Biobasierte und biologisch abbaubare Kunststoffe sind vielleicht ein Schritt in die richtige Richtung, aber sie sind noch weit davon entfernt die ultimative Lösung für die Plastikverschmutzung zu sein. Aber hoffentlich, mit mehr Forschung, mehr ausgewiesenen Recyclinganlagen, und neuen Vorschriften, könnten sie eines Tages zu einer wirklich umweltfreundlichen Alternative werden.