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Permanente Empfängnisverhütung
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Eileiter verbinden die Eierstöcke mit __________.
Molly und Paul sind Anfang vierzig und sind schon lange ein Paar. Am Anfang ihrer Beziehung wollten sie keine Kinder haben, zumindest nicht sofort. Damit Molly nicht schwanger wird, nutzten sie also Kondome als Verhütungsmethode beim Sex. Später wollten sie dann doch Kinder. Jetzt haben sie vier!
Sie finden ihre Familie perfekt, so wie sie ist. Sie wollen nicht mehr Kinder. Nun müssen sie wieder Verhütungsmittel nutzen, damit Molly nicht schwanger wird. Diesmal verlassen sie sich nur ungern auf Kondome, denn vor Mollys letzter Schwangerschaft riss das Kondom! Sie möchten sich nicht so viele Gedanken machen müssen, wenn sie Sex haben.
Sie sprechen mit ihrer Ärztin und die sagt, es gibt eine Art dauerhafte Verhütung: Sterilisation. Das ist eine kleine OP, mit der man Schwangerschaften dauerhaft verhindert. Molly und Paul können sich beide sterilisieren lassen, doch meistens reicht es aus, dass sich nur ein Partner operieren lässt. Die OP würde für Molly etwas anders aussehen als für Paul. Bei Molly würde die Sterilisation verhindern, dass Eizellen in die Eileiter gelangen, welche die Eierstöcke mit der Gebärmutter verbinden.
Man nennt diese OP manchmal auch Tubektomie. Bei ihr blockiert man die Eileiter. Entweder werden die Eileiter durchtrennt oder ein kleines Stück beider Eileiter wird abgebunden, durchtrennt und entfernt. Nach der OP werden die Eizellen weiter freigesetzt. Molly hat also weiter ihre Menstruation, aber die Eizellen gelangen nicht mehr zur Gebärmutter.
Da die Eizellen daran gehindert werden, auf Spermien zu treffen, können sie nicht befruchtet werden, und Molly kann nicht schwanger werden. Bei Paul würde die Sterilisation – oft auch Vasektomie genannt – verhindern, dass Spermien in sein Sperma gelangen. Sperma ist die Flüssigkeit, die er beim Sex ejakuliert. Die Samenleiter, die das Sperma von den Hoden zum Penis bringen, werden durchtrennt und verödet. Paul hat also immer noch Samenergüsse, aber sein Sperma enthält keine Spermien mehr, die Mollys Eizellen befruchten könnten.
Da die Sterilisation fast immer endgültig ist, müssen die Betroffenen sich ihrer Wahl ganz sicher sein. Die Ärzte können sich weigern, die OP durchzuführen, wenn sie meinen, dass die OP für die Person nicht gut ist. Meist erwägen Ärzte Sterilisationen nur für bestimmte Menschen: Für solche, die bereits Kinder haben, solche mit Krankheiten, die durch eine Schwangerschaft schlimmer werden könnten, und solche, die über 30 sind und sich sterilisieren lassen möchten. Sterilisation ist eine sichere Verhütungsmethode. Es werden mehr Vasektomien als Tubektomien durchgeführt.
Mollys und Pauls Ärztin will ihnen eine OP empfehlen, aber vorher noch die Vor- und Nachteile klarstellen. Denn wie bei jeder Empfängnisverhütung gibt es auch hier Vor- und Nachteile. Zwei wichtige Vorteile der Sterilisation: Sie ist als Empfängnisverhütung über 99 % wirksam und verändert den Hormonhaushalt der Betroffenen nicht – so wie es andere Verhütungsmittel tun. Auf der anderen Seite schützt Sterilisation nicht vor Geschlechtskrankheiten, ist nicht einfach rückgängig zu machen und birgt – wie bei jeder OP – ein kleines Risiko für Komplikationen. Für Molly und Paul sind die Vorteile der Sterilisation wichtiger als ihre Risiken.
Sie entscheiden, dass Paul sich operieren lässt. Nach ein paar Tagen geht es ihm gut und er ist wieder für seine Familie da!