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Spinnentiere
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Welches zusätzliche Körperteil haben Skorpione, das andere Spinnentiere nicht haben?
Igitt! Leon, schau mal! Da ist eine riesige Spinne in unserem Zelt! Cool! So eine habe ich noch nie gesehen.
Die schau ich mir mal genauer an! Diese Spinne hat – wie alle anderen Spinnen auch – acht Beine. Die Beine bestehen aus sieben Teilen und haben am Ende zwei kleine Klauen. Deshalb können sie auf fast jeder Oberfläche klettern und sogar kopfüber hängend gehen! Und was sind das für Dinger zwischen den vorderen beiden Beinen?
Mit diesen Körpergliedern ertasten Spinnentiere ihre Umgebung, bewegen sich umher und pflanzen sich fort. Man nennt sie Kiefertaster oder Pedipalpen. Wenn man genauer hinsieht, sieht man zwischen den Pedipalpen zwei weitere Gliedmaßen: die Mundwerkzeuge. Man nennt sie Kieferklauen oder Chelizeren. Sie dienen hauptsächlich zum Essen und Verteidigen.
Die Beine, Kiefertaster und Kieferzangen befinden sich alle am Vorderkörper: dem Cephalothorax. Hinter dem Cephalothorax ist der hintere Teil des Körpers – das Abdomen. Spinnen sind jedoch nicht die einzigen Tiere mit diesen Körpermerkmalen! Skorpione, Milben und Zecken haben die gleichen Körpermerkmale: 8 Beine, Pedipalpen, Cheliceren und einen Körper, der in Cephalothorax und Abdomen aufgeteilt ist. Skorpione, Milben, Zecken und Spinnen sind zwar verschiedene Tiergruppen, sie haben aber einige Merkmale gemeinsam und bilden zusammen eine größere Gruppe, eine Klasse: die Spinnentiere.
Auch wenn die Mitglieder der Klasse der Spinnentiere viel gemeinsam haben, hat doch jede Gruppe auch ihre eigenen erstaunlichen Merkmale. Die Pedipalpen der Skorpione, zum Beispiel, sind viel größer als die der anderen Spinnentiere und sehen wie Zangen oder Krallen aus. Skorpione haben auch einen weiteren Körperteil, den andere Spinnentiere nicht haben – einen schwanzähnlichen Hinterleib! Der Hinterleib besteht aus sechs Abschnitten. Der letzte Abschnitt ist ein Stachel, mit dem Skorpione Gift in ihre Beute spritzen.
Spinnen hingegen haben besondere Organe, sogenannte Drüsen, mit denen sie Spinnseide herstellen. Mit dieser Seide spinnen sie Netze, fangen Beute und bilden Kokons. Die Spinnenseide ist extrem stark, dehnbar und hat antibakterielle Eigenschaften. Wissenschaftler glauben, dass im Labor hergestellte Seide in der Medizin zur Heilung von Wunden eingesetzt werden kann. Viele Menschen mögen Spinnen zwar nicht, aber sie sind eigentlich sehr nützlich.
Sie sind nicht nur wichtiger Bestandteil von Ökosystemen, sondern sind auch tolle Jäger, die Insekten fangen – z.B. Mücken. Milben und Zecken schaden dem Menschen tatsächlich viel mehr als Spinnen! Einige Milbenarten leben in Wohnungen von Menschen – meist in Matratzen. Viele Menschen sind gegen sie allergisch.
Zecken sind nur etwas größer als Milben. Sie sind Parasiten und können gefährliche Krankheiten auf Menschen und Tiere übertragen. Ernsthaft, Michael: Hoffentlich sind hier heute Abend viele Spinnen in der Nähe, die uns vor den Mücken und anderen Insekten schützen. Hm, mit dem ganzen Wissen fühle ich mich ein wenig besser. Vielleicht muss ich doch nicht das ganze Zelt verriegeln.