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HIV-Behandlung und -Prävention
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Wahr oder falsch? Im Allgemeinen ist die antiretrovirale Therapie bezahlbar.
Mark hat gerade seine Diagnose erhalten. Er hat das Humane Immundefizienz-Virus - HIV. Er hat Angst und ist aufgeregt, weil es für HIV keine Heilung gibt. Wenn Mark diese Diagnose vor ein paar Jahrzehnten bekommen hätte, wäre er eher an der Krankheit gestorben als heute. Doch heute gibt es Behandlungsmethoden.
Wie funktioniert diese Behandlung? Schauen wir uns zuerst an, was im Körper passiert, wenn HIV ihn infiziert. HIV dringt in T-Helferzellen ein, die Teil des Immunsystems sind und den Körper im Kampf gegen Infektionen unterstützen. Eine T-Helferzelle, die mit HIV infiziert wurde, kann das Virus nicht bekämpfen und fängt sogar an, Kopien des HIV herzustellen! Da sich nun immer mehr Viren im Körper befinden, wird es immer schwerer für das Immunsystem, das Virus oder irgendeine andere Infektion zu bekämpfen.
Im letzten Stadium einer HIV-Infektion ist das Immunsystem so schwach, dass es nicht mal einfache Infektionen wie eine Erkältung bekämpfen kann. In diesem Stadium hat eine Person AIDS, was für Acquired Immune Deficiency Syndrome, oder auf deutsch: erworbenes Immunschwächesyndrom, steht. Aber es gibt eine Behandlung, die das Fortschreiten einer HIV-Infektion in spätere Stadien verhindern kann. Sie wird antiretrovirale Therapie genannt. Diese Behandlung funktioniert so, dass es T-Helferzellen davon abhält, weitere Kopien des Virus herzustellen.
Das verringert die HIV-Menge im Körper. Wenn es im Körper weniger HI-Viren gibt, hat das Immunsystem eine Chance, sich zu erholen und neue T-Helferzellen herzustellen. Das bedeutet, dass das Immunsystem stark genug bleibt, um gegen andere Infektionen zu kämpfen. Aber man muss immer weiter Medikamente nehmen, denn, wenn man damit aufhört, erhöht sich die Virus-Menge wieder. Dort, wo Mark lebt, ist die antiretrovirale Therapie weitgehend verfügbar, sodass Menschen mit HIV nur selten AIDS bekommen.
Aber nicht jeder, der sich mit HIV infiziert, hat wie Mark Zugang zu einer Behandlung. Im Jahr 2019 erhielten etwa 2/3 der 38 Millionen Menschen mit HIV-Infektion eine Behandlung. Aber 1/3 – etwa 12 Millionen Menschen – haben immer noch keinen Zugang zu einer Behandlung. In manchen Gegenden werden Menschen mit HIV anders behandelt und nicht von der Gesellschaft akzeptiert. Wenn Menschen mit HIV diese Art von Diskrimierung erleben, erhalten sie möglicherweise keinen Zugang zu Tests oder Behandlung.
Ein weiteres Hindernis für die Behandlung sind die Kosten. Die antiretrovirale Therapie ist teuer. Einige Gesundheitssysteme oder Personen können sie sich nicht leisten. Also obwohl es eine Behandlung für HIV gibt, ist es weiterhin ein Problem, allen Menschen, die sie brauchen, den Zugang dazu zu ermöglichen. Neben der Behandlung von HIV gibt es Schritte, die wir unternehmen können, um HIV vorab zu verhindern.
HIV wird von einer zur anderen Person übertragen, häufig beim Sex. Um das Risiko der Übertragung zu senken, können Leute, die sexuell aktiv sind ein Kondom oder ein Oralschutztuch benutzen, wenn sie Sex haben, sich auf HIV testen lassen, bevor sie mit einem neuen Partner Sex haben, und sichergehen, dass ihr Partner oder ihre Partnerin auch getestet wurden. Wenn eine sexuell aktive Person schon die Diagnose HIV bekommen hat, ist es wichtig, es ihrem Partner oder ihrer Partnerin zu sagen. Ihr Partner kann sich für die tägliche Einnahme eines Medikaments entscheiden, das Präexpositionsprophylaxe oder PrEP genannt wird, um die Gefahr, sich selbst mit HIV anzustecken, zu senken. HIV kann auch durch Spritzen beim Drogenkonsum übertragen werden.
Wenn man sich also keine Drogen spritzt und nie Nadeln mit anderen teilt, kann das eine HIV-Übertragung verhindern. Den Rest seines Lebens muss Mark regelmäßig zum Arzt gehen und häufig sein Blut untersuchen lassen. Er muss seine Medikamente genau nach Verordnung nehmen und gesund bleiben, indem er körperlich aktiv ist und sich ausgewogen ernährt. Mark muss auch alle seine Partnerinnen oder Partner darüber informieren, dass er HIV hat, und Vorsichtsmaßnahmen gegen die Verbreitung des Virus' treffen. Davon abgesehen wird er ein ganz normales Leben führen können.