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Großer Afrikanischer Grabenbruch
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Vor etwa 30 Millionen Jahren begannen sich Risse in der Erdkruste zu bilden. Was hat diese Risse verursacht?
Der Große Afrikanische Grabenbruch ist ein riesiger Bruch in der Erdoberfläche, der 6.400 Kilometer lang ist, von Jordanien in Südwestasien bis zur Küste des Indischen Ozeans in Mosambik, Afrika. Das Tal ist an den meisten Stellen rund 50 Kilometer breit, aber an seiner breitesten Stelle in der Danakil-Wüste, ist er sogar 480 Kilometer breit! Die steilen Wände des Tals, Steilhänge genannt, steigen etwa 900 Meter über den Talboden … stellenweise sogar noch höher! Die Wände des Mau-Steilhangs in Kenia sind 2.700 Meter hoch. Wie kam es zu diesem langen, tiefen Riss in der Erde?
Vor rund 30 Millionen Jahren verursachten Kräfte aus dem wirbelnden Magma unter der Erdoberfläche die Risse in der Erdkruste. Diese Risse werden Verwerfungen genannt. Ein Krustenblock zwischen zwei Verwerfungen begann zu sinken oder nachzulassen. Dies hinterließ einen langen Graben, Grabenbruch genannt. Heute wächst der afrikanische Grabenbruch noch immer!
In den nächsten Millionen Jahren könnte Ostafrika vollständig abbrechen und eine neue Landmasse bilden. All diese Aktivitäten in der Erdkruste lassen Magma nach oben sickern und manchmal als Vulkan durch die Oberfläche brechen. Vulkane sind entlang des Grabenbruches verstreut; die beiden höchsten sind Mount-Kenya-Massiv und der Kilimandscharo. Weitere Merkmale des Tals sind die offene Savanne, bewaldete Berge, Wiesen, Flüsse, und riesige, tiefe Seen. Diese abwechslungsreiche Naturlandschaft bietet Lebensräume für mehr Tierarten als irgendwo sonst in Afrika – der Grabenbruch ist Afrikas artenreichste Region.
Löwen, Leoparden und Geparden durchstreifen die Savanne. In den Wäldern schwingen Schimpansen und Affen in den Bambus- und Mahagonibäumen. Krokodile patrouillieren in Seen und Flüssen, wo sich ihre Lieblingsbeute, die Flamingos, versammelt. Flamingos ernähren sich von Blaualgen, die in den salzigen Seen des Grabenbruchs gedeihen: bspw. im Bogoriasee in Kenia oder im Natronsee in Tansania.
Menschen und ihre Vorfahren leben seit Millionen von Jahren in der Region um den afrikanischen Grabenbruch. Zwischen den Schichten des Tals aus uralter Erde und Felsen liegen gut erhaltene Fossilien und Knochen. 1974, wurde das weibliche Skelett einer frühen menschlichen Spezies in Äthiopien entdeckt. Der Fossilienexperte oder Paläontologe, wer sie entdeckte, war Donald Johanson. Johanson verwendete Vulkanasche in der Nähe, um das Alter des Skeletts zu berechnen: 3,2 Millionen Jahre!
Er nannte sie Lucy. Heute unterstützt der afrikanische Grabenbruch einige der wenigen verbleibenden Vollzeit-Jäger-Sammler-Gemeinschaften auf der Erde. Das Volk der Hadza lebt im tansanischen Teil des Tals, wo sie Paviane jagen, Wurzeln und Beeren suchen, und Honig sammeln. Andere Völker, die entlang des Tals leben, leben vom Fischfang. Wie hier, am Naivashasee in Kenia, wo Fischer Schwarzbarsche und Tilapia fangen.
Auch der Tourismus ist ein großer Wirtschaftszweig in vielen Regionen des Tals. Besucher die in Safari-Lodges und Luxushotels untergebracht werden, können ihre Tage damit verbringen, Wildtiere zu beobachten, Boot oder Wasserski zu fahren. Aber die natürliche Umgebung, die die menschliche Aktivität im Tal unterstützt ist bedroht. Abholzung lässt Waldflächen schrumpfen und zerstört Lebensräume für Wildtiere. Schädliche Chemikalien aus dem Bergbau verschmutzen einige Seen, während andere unter Überfischung leiden, was ihre natürlichen Ökosysteme bedroht.
Viele lokale und internationale Gruppen sind in der Region tätig, um die außergewöhnliche Geschichte, Landschaft und Tierwelt des afrikanischen Grabenbruchs zu sichern und für kommende Generationen zu erhalten.