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Biozönosen
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Wahr oder falsch? Ein Korallenriff mit einer großen Artenvielfalt hat eine hohe Abundanz.
Selma und ihre Familie gehören, zusammen mit anderen Familien im Viertel, zu einem Verbund von Nachbarn. In diesem Verbund spielt jeder Haushalt eine Rolle. Selma und ihre Schwester kochen oft für Anlässe in der Nachbarschaft. Manche ihrer Nachbarn sind Gärtner und pflegen die öffentlichen Grünflächen. Andere sorgen dafür, dass die öffentlichen Bereiche sauber sind.
Selma und ihre Familie und alle Nachbarn bilden eine Gemeinschaft. Doch nicht nur Menschen bilden Gemeinschaften. Schau mal in den Garten hinter Selmas Haus. Dort gibt es einen Rasen, an manchen Stellen wachsen Blumen und in der Ecke stehen Büsche. Im Boden kriechen Regenwürmer.
Bienen, Schmetterlinge, Insekten fliegen oder krabbeln umher, und Vögel nisten in den Büschen. Jede Gruppe von Lebewesen spielt eine Rolle in dem Garten. Das Gras, die Blumen und die Büsche bieten den Vögeln und Insekten Nahrung – sie sind die "Köche" des Gartens. Die Insekten und die Vögel helfen beim Bestäuben und Verbreiten der Samen – sie sind die "Gärtner". Die Regenwürmer räumen den Dreck der Anderen auf – sie bauen die Abfälle ab und geben dem Boden die Nährstoffe zurück.
Alle diese Organismen leben am selben Ort zur gleichen Zeit. Sie wirken aufeinander ein, und jeder Organismus hat seine eigene Aufgabe. Sie bilden eine biologische Gemeinschaft, eine Biozönose – etwa so wie der Verbund an Nachbarn, zu dem Selma und ihre Familie gehören! Es gibt mehrere Arten von Biozönosen. Selmas Garten ist eine, ein kleiner Bach auch und ein Wald oder ein Korallenriff ebenso.
Gemeinschaften unterscheiden sich auf viele Weisen. Etwa wie viele verschiedene Organismen in einer Biozönose leben. Diese Zahl bezeichnet man als Abundanz. Je mehr unterschiedliche Arten es gibt, desto komplexer ist die Biozönose. Gemeinschaften unterscheiden sich im Artenreichtum.
Wenn in einem Aquarium z. B. nur 10 tropische Fische sind, ist die Abundanz dieser Biozönose also gering. Ist jedoch jeder Fisch eine andere Art, dann wäre ihr Artenreichtum recht groß! Biozönosen unterscheiden sich auch in ihren Nahrungsketten.
Schau dir nochmal Selmas Garten an. Das Gras, die Blumen und Büsche bilden hier die Nahrungsquellen. Sie sind das erste Glied in der Nahrungskette: die Produzenten. Die Insekten und Vögel, die diese Pflanzen fressen, sind die Konsumenten. Da aber keine Tiere im Garten diese Insekten und Vögel fressen, sind die Regenwürmer die einzigen anderen Glieder in der Nahrungskette.
Regenwürmer bauen totes Material ab: Sie sind Destruenten. Manche Nahrungsketten von Biozönosen haben viel mehr Glieder als dieser Garten. Biozönosen können sehr komplex sein. Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Arten in einer Biozönose hängen auch vom vorhandenen Raum und den Nährstoffen ab. Je kleiner der Raum und je weniger die Nährstoffe, desto mehr Konkurrenz herrscht zwischen den Arten!
Manche Arten setzen sich besser durch als andere, etwa wegen ihrer Größe oder großen Anzahl. Das kann dazu führen, dass sie in ihrer Biozönose zu dominant werden. Biozönosen hängen aber auch von der Zusammenarbeit ihrer Arten ab. Bienen essen z. B.
den Nektar von Blumen und tragen die Pollen dann von einer Pflanze zur nächsten. Es gibt eine Menge von verschiedenen Biozönosen. In jeder leben Arten, die eine andere Aufgabe erfüllen. Nur so kann eine Biozönose funktionieren. Selma und ihre Familie würden die Gemeinschaft in ihrem Viertel niemals verändern wollen.
Selbst wenn man als Mitglied der Gemeinschaft manchmal viel kochen und hart arbeiten muss.