
Amphibien

Upgrade für mehr Inhalte
Die meisten Amphibien beginnen ihr Leben im Wasser als Larven. Wie atmen die jungen Amphibien?
Es wird dunkel. Michael und Leon haben ihr Zelt für die Nacht aufgebaut. Plötzlich hören sie ein seltsames Geräusch, das aus dem Schilf am Rande des Sees kommt. Es wird immer lauter. Woher kommt dieses Geräusch?
Michael und Leon wollen das herausfinden und gehen näher zum Schilf. Es sind Frösche! Sie quaken und verständigen sich so mit anderen Fröschen. Frösche sind unglaublich interessante Tiere. Ihr Leben beginnt im Wasser.
Ein weiblicher Frosch legt unter Wasser ihre Eier in einem großen Klumpen ab. Nach ein paar Wochen sind die Eier bereit zum schlüpfen: Winzige Kaulquappen oder Froschlarven befreien sich aus ihnen. Zuerst sehen Kaulquappen eher wie Fische und weniger wie Frösche aus, denn sie haben einen langen Schwanz und atmen durch Kiemen. Aber langsam wachsen sie heran. Zuerst entwickeln sich ihre hinteren Gliedmaßen und dann ihre vorderen Gliedmaßen.
Danach werden die Kiemen mit Haut bedeckt und der Schwanz bildet sich zurück. Man nennt diesen Veränderungsvorgang Metamorphose. Er kann mehrere Monate dauern. Am Ende sind die Frösche erwachsen – sie haben vier Gliedmaßen, sind schwanzlos und können an Land leben. Frösche sind nicht die einzigen Tiere mit diesem Lebensweg.
Kröten, Salamander und Molche entwickeln sich auf dieselbe Weise! Alle diese Tiere gehören zu der Gruppe oder Klasse der Amphibien. Was haben sie sonst noch gemeinsam? Ein wichtiges Merkmal von Amphibien ist, dass sie im Wasser aber auch an Land leben können. Keine von ihnen kann ihre Temperatur steuern.
Sie sind darauf angewiesen, dass ihre Umwelt ihnen hilft, warm oder kühl genug zu bleiben, damit sie überleben. Deshalb bezeichnet man sie als Kaltblüter. Erwachsene Amphibien atmen durch die Lungen, erhalten aber durch diese Art der Atmung allein nicht genug Sauerstoff. Darum atmen sie auch durch ihre Haut! Dank dieser Eigenschaft können sie auch unter Wasser atmen.
Ihre Haut ist nackt, hat weder Schuppen noch Haare, ist dafür aber sehr feucht. Damit sie feucht bleibt, müssen Amphibien in einer feuchten Umgebung leben. Deshalb leben viele Amphibien in tropischen Regenwäldern. Dort leben aber auch viele andere Tiere, die einige von ihnen als Nahrung sehen. Schau dir zum Beispiel diesen Pfeilgiftfrosch an: Er ist nicht größer als eine Münze und wäre eine einfache Mahlzeit für andere Tiere.
Allerdings hat er eine Geheimwaffe! Er ist einer der giftigsten Tiere auf der Erde. Seine knallbunte Haut signalisiert allen Raubtieren, dass sie sich lieber fernhalten sollten. Aber Amphibien sind nicht nur Beute für andere Tiere. Die meisten erwachsenen Amphibien sind selbst gute Jäger.
Sie fressen andere kleinere Tiere, wie etwa Insekten. Einige Amphibien – wie diese Kröte – haben eine sehr lange, klebrige Zunge, mit der sie Insekten fangen. Doch ihr Gift und ihr Jagdtalent allein helfen den Amphibien nicht, mit den Umweltveränderungen umzugehen. Dank der Eigenschaften ihrer Haut können Amphibien im Wasser und an Land leben. Es macht sie aber auch sehr anfällig für Umweltveränderungen.
Amphibien reagieren stark empfindlich auf Veränderungen des Wetters. Zu viel Sonne oder zu wenig Regen können ihre Haut austrocknen und ihrem Körper Wasser entziehen. Das kann ihr Leben gefährden! Amphibien können Chemikalien auch über die Haut aufnehmen. Darum sind sie oft als erstes von Umweltverschmutzungen betroffen.
Es ist sehr wahrscheinlich, dass viele Amphibien sterben werden und ganze Arten verschwinden. Wir müssen uns um die Umwelt kümmern und darauf achten, dass wir sie nicht verschmutzen. Nur so kann man die Lebensräume schützen, in denen Amphibien leben – etwa den See, an dem Michael und Leon zelten.