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Sexuell übertragbare Erkrankungen – STI
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STIs cannot be transmitted through genital skin contact.
Paul kann Molly heute nicht treffen. Er fühlt sich nicht gut. Er hat die Grippe. Paul fällt es leicht, Molly zu sagen, dass er die Grippe hat, denn es ist nicht ungewöhnlich. Jeder hat mal eine Grippe.
Es gibt aber Infektionen, über die Paul aus Scham nicht gerne sprechen würde: Infektionen, die beim Geschlechtsverkehr, also beim Sex, übertragen werden können. Hat sich jemand angesteckt, ist er Träger von Krankheitserregern wie Bakterien, Viren oder Parasiten, die dann zu einer Infektion führen. Wenn diese Person Sex ohne ein Kondom hat, gehen die Erreger auf die andere Person über – sie werden übertragen. Der Partner steckt sich mit einer sexuell übertragbaren Infektion, auch STI genannt, an. STIs übertragen sich meist bei vaginalem, analem und oralem Sex.
Sie können sich aber auch beim Berühren der Genitalien übertragen. Manchmal werden STIs allerdings nicht nur durch Sex übertragen, sondern z.B. durch infizierte Spritzen bei Bluttransfusionen oder Gewebetransplantationen. Aber auch von der Mutter zum Kind während der Schwangerschaft und danach beim Stillen. Es ist wichtig zu wissen, wie sich STIs nicht übertragen.
Sie übertragen sich nämlich nicht durch Mückenstiche, Niesen, Umarmungen, Händeschütteln oder gemeinsames Nutzen von Besteck. Wenn du also jemanden mit einer STI kennst, brauchst du ihn nicht zu meiden. Sexuell übertragbare Infektionen können in drei Gruppen eingeteilt werden – je nachdem, was ihre Ursachen sind: Es gibt bakterielle, virale und parasitäre Infektionen (STIs). Beispiele für sexuell übertragbare Infektionen, die durch Bakterien verursacht werden, sind: Chlamydien, Gonorrhö und Syphilis. Wird aus der Infektion eine Krankheit, treten bei der infizierten Person erste Anzeichen – oder Symptome – auf.
Symptome von bakteriellen STIs treten meist erst ein paar Wochen nach der Infektion auf. Zu den häufigsten Symptomen zählen Schmerzen beim urinieren, ein ungewöhnlicher Ausfluss aus den Genitalien, schmerzen beim Geschlechtsverkehr und bei Frauen Blutungen zwischen den Perioden. Bakterielle STIs kann man mit Antibiotika behandeln und heilen. Die nächste Gruppe der STIs ist die, welche durch Viren verursacht wird. Zu den STIs in dieser Gruppe gehören Genitalherpes, Humane Papillomaviren (HPV) und das Humane Immundefizienz-Virus (HIV).
Die Symptome von Virusinfektionen brauchen zur Entwicklung am längsten, die meisten Menschen wissen deshalb nicht direkt, dass sie infiziert sind. Die virale sexuell übertragbare Infektion mit den deutlichsten Symptomen ist Genitalherpes. Seine Symptome sind kleine, rote, wunde Stellen an den Genitalien, Schmerzen beim urinieren und grippeähnliche Symptome. Bei einer HPV- und HIV-Infektion braucht es oft viel länger, bis die Symptome auftreten. Und diese Symptome sind auch von Mensch zu Mensch verschieden.
Die Symptome können behandelt werden, aber die Infektionen ist unheilbar. Zum Schluss gibt es noch parasitäre STIs. Filzläuse sind Parasiten im Schamhaar, die beim Sex übertragen werden. Trichomoniasis ist auch eine STI, die durch einen Parasiten verursacht wird. Die häufigsten Symptome sind ungewöhnlicher Ausfluss, Juckreiz oder Reizungen, Schmerzen und Schwellungen rund um die Genitalien.
Die Symptome können leicht mit speziellen Cremes oder Antibiotika behandelt und geheilt werden. Viele, die sich mit STIs angesteckt haben, besonders mit viralen STIs, zeigen keinerlei Symptome einer Infektion. Aber auch ohne Symptome können sie trotzdem andere Leute anstecken. Darum ist Safer Sex auch so wichtig, denn so kann man STIs verhindern. Am besten schützt du dich vor STIs, indem du beim Sex ein Kondom oder ein Oralschutztuch verwendest, wenn du dir nicht sicher bist, ob dein Partner gesund ist.
Es gibt jetzt auch Impfungen gegen das menschliche Papillomvirus oder HPV, die dich vor einer Infektion schützen. Wenn du deinem Partner vertraust und er ganz sicher gesund ist, kann dich das auch vor einer Infektion schützen. Genauso wichtig ist es, dich regelmäßig auf STIs testen zu lassen, wenn es möglich ist, dass du dich angesteckt hast. So kannst du schnell behandelt werden und riskierst nicht, die Infektion weiterzugeben. Es ist wichtig, STIs zu verstehen und darüber zu sprechen, so wie wir es auch bei anderen Infektionen tun.
Damit verhinderst du, dass sie sich verbreiten und trägst dazu bei, dass sich Leute mit STIs weniger dafür schämen. Denn STIs sind ganz normale Infektionen! Auch Paare, die schon lange zusammen sind – wie Molly und Paul – sollten darüber sprechen, denn es ist nichts Seltsames oder Peinliches dabei. Es ist etwas ganz Normales.