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Mars: Der rote Planet
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Wahr oder falsch? Auf dem Mars gibt es reichlich flüssiges Wasser.
Das ist der Mars, der vierte Planet von der Sonne, und der zweitkleinste Planet des Sonnensystems. Der Mars umkreist die Sonne bei einer durchschnittlichen Entfernung von 225 Millionen Kilometern, etwa 50 % weiter von der Sonne entfernt als die Erde. Diese größere Umlaufbahn bedeutet, dass der Mars länger braucht, um die Sonne zu umkreisen. Ein Jahr auf dem Mars dauert fast doppelt so lange wie ein Jahr auf der Erde – 687 Erdentage. Wenn der Mars um die Sonne kreist, erlebt er verschiedene Jahreszeiten.
Dies liegt daran, dass seine Rotationsachse im Verhältnis zu seiner Umlaufbahn geneigt ist. Für eine volle Drehung um die eigene Achse braucht der Mars 24 Stunden und 37 Minuten. Ein Marstag ist also ungefähr so lang wie ein Erdtag. Der Mars ist etwa halb so groß wie die Erde, seine Gravitationskraft ist also kleiner – etwa 2,5 mal weniger. Das reicht immer noch aus, um zwei kleine Felsenmonde in der Umlaufbahn zu halten – Phobos und Deimos.
Der Mars ist ein felsiger oder terrestrischer Planet. Sein dichter Kern besteht hauptsächlich aus Eisen und Nickel. Der Kern ist von einem felsigen Mantel umgeben. Die feste felsige Kruste, die den Mantel bedeckt ist zwischen 24 und 72 km dick, und reich an Eisen. Wenn Eisen in der Kruste Sauerstoff ausgesetzt wird, verbinden sich die beiden Elemente, und bilden Eisenoxid – Rost.
Dies verleiht dem Planeten seine rötliche Farbe und seinen Spitznamen: der rote Planet. Wissenschaftler glauben, dass der Planet möglicherweise in den ersten Jahren ein schützendes Magnetfeld hatte, das später verschwand. Ohne Magnetfeld und mit geringer Schwerkraft wurde die Gasschicht, die den Planeten umgibt – seine Atmosphäre – langsam abgezogen. Die restliche Atmosphäre ist sehr dünn. Sie besteht fast ausschließlich aus Kohlendioxid, mit geringen Argonmengen, Stickstoff und anderen Gasen.
Die dünne Atmosphäre fängt keine Wärme ein, was zu großen Temperaturschwankungen führt. Die Lufttemperatur schwankt zwischen ca ca −140 °C an den polaren Eiskappen im Winter und 35 °C am Äquator im Sommer. Die Tages- und Nachttemperaturen können um bis zu 60 °C schwanken. Die unterschiedlichen Temperaturen führen zu sehr starken Winden. Winde mit hoher Geschwindigkeit nehmen Staub von der Oberfläche auf, die die stärksten Staubstürme im Sonnensystem verursachen.
Die Marsoberfläche ist durch ein Netz von Tälern gekennzeichnet. Wissenschaftler glauben, dass sie von Flüssen gebildet wurden, was bedeuten würde, dass es früher flüssiges Wasser auf dem Mars gab. Jetzt gibt es jedoch sehr wenig Wasser auf dem Mars, und praktisch alles davon liegt in Form von Polkappen oder gefroren unter der Oberfläche vor. Süd- und Nordhalbkugel des Mars sind sehr verschieden voneinander. Die Kruste der Südhalbkugel ist viel dicker als auf der Nordhalbkugel, was zu einer höheren Höhe führt.
Die nördliche Hemisphäre besteht hauptsächlich aus Flachland. Aber sie hat auch den größten Vulkan im Sonnensystem – Olympus Mons. Er ist etwa so groß wie Polen, und dreimal höher als der Mount Everest! Der Mars hat auch eine der größten Schluchten im Sonnensystem, Valles Marineris. Sie ist 4000 km lang, und viermal so tief wie der Grand Canyon auf der Erde.
Der Mars ist einer der am besten untersuchten Planeten in unserem Sonnensystem. Seine feste felsige Oberfläche, die Nähe zur Erde und die dünne Atmosphäre haben es ermöglicht, mehrere Sonden und Rover zum Roten Planeten zu senden. Ab 2021, erforschen zwei Mars-Rover, zusammen mit einem kleinen drohnenähnlichen Helikopter, die Geologie und das Klima des Mars, und sammeln Daten für Wissenschaftler zur Untersuchung. Wer weiß, welche Geheimnisse des roten Planeten es noch zu entdecken gibt?