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Gelöste Stoffe, Lösungsmittel und Lösungen
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Wahr oder falsch? Ein Gas kann niemals als gelöster Stoff wirken.
Diese beiden Gläser enthalten jeweils die gleiche Menge unterschiedlicher Flüssigkeiten. Das erste enthält Wasser, das zweite, Öl. Lass uns zu jedem dieser Stoffe einen Löffel Zucker geben, umrühren und beobachten, was passiert. Zuerst das Wasser. Nach dem Rühren scheint der hinzugefügte Zucker zu verschwinden!
Aber was passiert wirklich? Die Zuckermoleküle, aus denen die Zuckerkristalle bestehen, interagieren mit den Wassermolekülen. Dadurch trennen sich die Moleküle und verteilen sich gleichmäßig im Wasser … bis die Zuckerkristalle nicht mehr sichtbar sind. Der Zucker hat sich im Wasser gelöst. Selbst wenn wir das Gemisch, das wir gerade hergestellt haben, genau ansehen, können wir die einzelnen Teile nicht so einfach bestimmen.
Wir sagen: Das Gemisch ist homogen. Ein homogenes Gemisch wird auch als Lösung bezeichnet. Wir haben diese Lösung hergestellt, indem wir eine kleine Menge Zucker in einer größeren Menge Wasser gelöst haben. Die meisten Lösungen werden auf diese Weise hergestellt — eine kleine Menge eines Stoffes, dem sogenannten gelösten Stoff, wird in einer größeren Menge eines anderen Stoffes gelöst, dem sogenannten Lösungsmittel. Gelöste Stoffe sind Substanzen, die sich in Lösungsmitteln lösen, Lösungen bilden.
In unserem Fall ist der gelöste Stoff, Zucker, ein Feststoff, und das Lösungsmittel, Wasser, ist eine Flüssigkeit. Aber alle drei gängigen Aggregatzustände — Feststoffe, Flüssigkeiten und Gase — können sowohl als gelöste Stoffe als auch als Lösungsmittel fungieren. Kommen wir zum nächsten Glas, das Öl enthält. Füge einen Löffel Zucker hinzu und rühre um. Was passiert?
Eigentlich nichts! Die Fähigkeit sich zu lösen, hängt von der Wechselwirkung zwischen den Molekülen der Stoffe ab. Zuckermoleküle interagieren nicht mit den Molekülen, aus denen Öl besteht. Daher löst sich Zucker nicht in Öl. Wir sagen, dass Zucker in Öl nicht löslich ist, und dass es wasserlöslich ist.
Dieses kleine Experiment zeigt uns, dass sich derselbe Stoff in dem einem Lösungsmittel sehr gut lösen kann, in einem anderen aber nicht so gut. Genauso können manche Lösungsmittel viele verschiedene Stoffe lösen, andere nur ein paar. Wasser zum Beispiel ist ein sehr gutes Lösungsmittel, weil es viele Stoffe lösen kann. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine Lösung ein homogenes Gemisch ist, das aus mindestens zwei Stoffen besteht. Es entsteht durch das Mischen eines sich lösenden Stoffes - den gelösten Stoff, mit einem anderen Stoff – dem Lösungsmittel.
Ob sich ein gelöster Stoff in einem Lösungsmittel löst, hängt von der Wechselwirkung zwischen den Molekülen in beiden Stoffen ab.