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Kinderrechte
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Nach der UN-Kinderrechtskonvention haben Kinder das Recht auf __________.
Oh, schau mal: ein neugeborenes Baby! Und ... noch eines auf der anderen Seite der Welt. Wie süß! Jetzt gerade sind die Leben von Fatima und Rafa genau gleich.
Beide sind gesund und glücklich auf die Welt gekommen. Fatimas Eltern melden ihre Geburt amtlich an und erhalten eine Geburtsurkunde. Rafas Geburt hingegen wird nicht eingetragen. Er kam als Sohn unverheirateter Eltern in Indonesien zur Welt. Dort bekommt man eine Geburtsurkunde nur bei Vorlage einer Heiratsurkunde.
Aber ist das überhaupt wichtig? Eine fehlende Geburtsurkunde kann es Rafa schwierig und vielleicht sogar unmöglich machen, zur Schule zu gehen, medizinisch versorgt zu werden, ein Bankkonto zu eröffnen, zu wählen oder gar einen Job zu finden. Kinder ohne Geburtsurkunde können ihr Alter nicht nachweisen. und laufen deshalb Gefahr, in Situationen zu geraten, die für ein Kind unangemessen sind: z. B.
gefährliche Arbeit oder Eheschließung. Ohne Geburtsurkunde existiert eine Person, rechtlich gesehen, nicht. Aber Rafa ist doch nur ein Baby. Er kann nicht beeinflussen, ob seine Eltern verheiratet sind oder nicht. Die UNO betrachtet alle Kinder bis zum 18.
Lebensjahr als minderjährig. Wie jeder Minderjährige kam Rafa unter Umständen zur Welt, auf die er keinen Einfluss hatte. Minderjährige haben wenig Einfluss. Sie sind lange abhängig von Erwachsenen, die ihnen Essen, Unterkunft und Schutz vor Gefahren geben. Diese Abhängigkeit macht sie verletzlicher als andere Gruppen.
Deshalb genießen Kinder neben grund- legenden Menschenrechten auch ihre eigenen besonderen Rechte: Kinderrechte. Die Kinderrechte sind in der Kinderrechtskonvention festgeschrieben, die die Vereinten Nationen 1989 verabschiedet haben. Was sind das für Rechte? Kinder haben das Recht auf Überleben, auf Leben, Gesundheit, einen Namen und eine Nationalität. Kinder haben das Recht auf Bildung und Fürsorge durch die Menschen, die sie lieben.
Diese Rechte gehören zum Recht auf Entwicklung. Kinder haben auch das Recht auf Schutz vor Ausbeutung, Missbrauch und Vernachlässigung durch Andere. Kinder haben außerdem das Recht auf freie Meinungsäußerung und Ausübung einer Religion ihrer Wahl. Das sind die Rechte auf Beteiligung. Alles gute Dinge, oder?
Viele Länder stimmen diesen Rechten zu. Die UNO-Kinderrechtskonvention war der Menschenrechtsvertrag mit den meisten Unterzeichnungen in der Geschichte. 194 Länder – also fast alle Länder der Welt! – haben den Vertrag unterzeichnet und verpflichten sich, den Schutz und die Entwicklung aller Kinder zu sichern. Und trotzdem ist Rafas Situation kein Einzelfall. Hunderte Millionen von Kindern genießen nicht den Schutz ihrer Rechte.
Wieso? Einige Regierungen sehen Kinderrechte lediglich als allgemeine "Ideen" an und tun deshalb nichts, um die Kinderrechte auch wirklich umzusetzen. Eine Regierung mag zwar zustimmen, dass alle Kinder ein Recht auf Bildung und medizinische Versorgung haben. Aber wenn sie keine Schulen baut und keine Ärzte ausbildet, wird die Umsetzung eben schwierig. Deshalb werden die Rechte vielerorts nicht geschützt oder durchgesetzt, selbst wenn Gesetze zum Schutz von Kinderrechten vorhanden sind.
Das Gesetz allein reicht also nicht aus, um die Rechte der Kinder zu schützen. Wohltätigkeitsvereine und Organisationen kämpfen darum, dass sich alle Gruppen an das Gesetz halten. Das alltägliche Mitwirken von Eltern, Familien und allen anderen Menschen ist wichtig, damit die Kinderrechte auch weiter gelten können. Auf diese Weise haben Rafa, Fatima und alle Kinder auf der ganzen Welt gute Chancen auf ein glückliches und gesundes Leben.