
Widerstand gegen die Apartheid

Upgrade für mehr Inhalte
Welche Bewegung wurde von Steve Biko angeführt und förderte die Stärkung und den Aktivismus der Schwarzen?
Ab 1948 leben Südafrikaner unter einer Politik der Rassendiskriminierung, die Apartheid genannt wird. Weiße Südafrikaner besitzen den größten Teil des Reichtums und die gesamte politische Macht im Land; Nicht-weißen Südafrikanern werden ihre Freiheiten und Rechte verweigert. Viele Menschen akzeptieren nicht, was passiert. Eine Widerstandsbewegung beginnt sich zu formieren. Seit 1912, existiert eine politische Partei namens African National Congress oder ANC, um die Rechte aller Südafrikaner zu verteidigen.
Jetzt wenden sie sich dem Kampf gegen die Apartheidspolitik zu. Eines ihrer Mitglieder ist ein junger, schwarzer Anwalt namens Nelson Mandela. Er steigt schnell zu einer der wichtigsten Führungspersönlichkeiten des ANC auf. Im Jahr 1959 gründen einige ANC-Mitglieder eine neue Gruppe, den Pan Africanist Congress oder PAC. Das PAC wird von diesem Mann geleitet, Robert Sobukwe.
Im Gegensatz zum ANC glaubt Sobukwe, dass schwarze Südafrikaner sich für die Beendigung der Apartheid ohne die Hilfe von Nicht-Schwarzafrikanern einsetzen sollten. Anfangs, organisieren beide Gruppe friedliche Proteste. Im März 1960 organisiert die PAC Tausende von schwarzen Demonstranten in Sharpeville, um ein Ende der Gesetze zu fordern, die nicht-weiße Südafrikaner dazu verpflichten, in weißen Gebieten Ausweise zu tragen. Einige Demonstranten beginnen, Steine zu werfen. Die Polizei beginnt zu schießen.
Ungefähr 250 Demonstranten werden verletzt oder getötet. Das Massaker von Sharpeville ist eine der ersten und gewalttätigsten Demonstrationen gegen die Apartheid in Südafrika. Berichte über den Vorfall rufen Kritik aus anderen Ländern hervor. Im Jahr 1961 ist Südafrika gezwungen, das britische Commonwealth zu verlassen. Die Vereinten Nationen drängen inzwischen die südafrikanische Regierung die Apartheid zu beenden.
Stattdessen verbietet die Regierung den ANC und den PAC. Dennoch treffen sich ihre Mitglieder weiterhin im Geheimen. Mandela glaubt, dass Gewalt der einzige Weg ist, die Regierung herauszufordern. Er wird Anführer einer militanten Gruppe innerhalb des ANC und führt Bombenanschläge gegen Regierungsgebäude an. Er wird mehrfach inhaftiert.
Im Jahr 1964 wird er zu lebenslanger Haft auf Robben Island verurteilt. Sogar aus seiner Zelle, inspiriert Mandela weiterhin die Anti-Apartheid-Bewegung durch seine Briefe. Ende der 1960er Jahre sitzt die gesamte ANC- und PAC-Führung im Gefängnis. Die Anti-Apartheid-Bewegung verlangsamt sich. Aber in den 1970er Jahren beginnt eine neue Kampagne, die Black Consciousness-Bewegung.
Sie wird von einem schwarzen Universitätsstudenten namens Steve Biko geleitet. Die Black Consciousness-Bewegung fördert die Stärkung der Schwarzen, und inspiriert schwarze Menschen, Aktivisten zu werden. Die Bewegung breitet sich von Universitätsgeländen bis in Gemeinden in ganz Südafrika aus, entfacht erneut den Widerstand gegen die Apartheid. Dann, im Jahr 1975, kündigt die Regierung einen umstrittenen neuen Bildungsplan an: Alle Schulstunden für schwarze Schüler sollen nun in der Kolonialsprache Afrikaans und nicht in ihrer Muttersprache gegeben werden. Das scheint ein Versuch zu sein, schwarze Südafrikaner noch weiter einzuschränken.
Am Morgen des 16. Juni 1976 versammeln sich mehr als 10.000 Studenten in den südwestlichen Townships Johannesburg, Soweto, um an einem friedlichen Marsch gegen diesen Plan teilzunehmen. Polizei und Armee reagieren durch das Abfeuern von Tränengas und Kugeln. Zwischen 400 und 700 Personen, viele von ihnen Kinder, werden getötet. Der Soweto-Aufstand hat schwerwiegende Folgen für die Apartheidsregierung.
Fotos von der Polizei, die auf Kinder schießt führen zu internationaler Empörung. Innerhalb Südafrikas kommt es schnell zu Unruhen, die ein Jahr lang andauern. Aus Angst vor der Gewalt, beginnen ausländische Unternehmen, Südafrika zu verlassen. Ausländische Regierungen schränken den Handel ein. Dies verschlimmert die ohnehin schwache Wirtschaft Südafrikas.
1977 wird Steve Biko von der Polizei getötet. Über 15.000 Menschen nehmen an seiner Beerdigung teil, einschließlich ausländischer Beamter. Es werden immer mehr Forderungen laut, die Apartheid zu beenden. Innerhalb Südafrikas wird der gewalttätige Widerstand stärker. Allerdings werden noch weitere 17 Jahre vergehen, bevor die Apartheid 1994 offiziell endet.