Sonnen- und Mondfinsternisse
Wahr oder falsch? Eine Mondfinsternis dauert länger als eine Sonnenfinsternis.
Wow!!! Eine Sonnenfinsternis... Die wollte ich schon immer mal sehen. Eine Sonnenfinsternis. Jetzt steht der Mond genau zwischen der Erde und der Sonne.
Alle drei Himmelskörper bilden eine Linie. Der Schatten vom Mond fällt auf die Erde. Wir sehen die Sonne nicht mehr. Das ist eine totale Sonnenfinsternis. Sie dauert nur kurz.
Höchstens siebeneinhalb Minuten. Denn der Schatten des Mondes ist schmal, und er fällt nur auf einen kleinen Teil der Erde. Stehst du zufällig genau hier, dann dunkelt der Mond die Sonne total ab. Die Maßstäbe in diesem Bild stimmen nicht. In Wirklichkeit ist die Sonne noch viel größer als die Erde.
Und auch weiter weg von ihr. Das Bild soll dir zeigen, dass die Sonne und der Mond von der Erde aus gleich groß aussehen. Auch wenn die Sonne wirklich viel größer ist. Die Sonne wirkt klein, weil sie viel weiter weg ist. Darum verdeckt der Mond fast ganz den Blick auf die Sonne.
Der Mond umkreist die Erde, und sein Schatten läuft über die Erdoberfläche. Auch wenn du nicht an einem Ort bist, wo der Mond die Sonne total abdunkelt, kannst du vielleicht dennoch sehen, wie der Mond die Sonne teilweise verdeckt. Hier verdeckt der Mond nur einen Teil von der Sonne. Du bist dann im Halbschatten – der Penumbra. Der Mond ist weit weg von der Erde, darum bedeckt der Halbschatten eine viel größere Fläche als der Kernschatten – die Umbra.
Vom Halbschatten aus siehst du eine partielle (teilweise) Sonnenfinsternis. Der Mond kreist weiter um die Erde und erreicht irgendwann die andere Seite der Erde. Und hier passiert manchmal eine andere Finsternis. Wenn hier die drei Himmelskörper eine Linie bilden, fällt der Schatten von der Erde auf den Mond. Das ist eine Mondfinsternis.
Der Erdschatten ist groß. Der Mond muss also ganz schön weit kreisen, um aus ihm rauszukommen. Es ist leichter, eine Mondfinsternis zu sehen als eine Sonnenfinsternis. Denn eine Mondfinsternis kannst du von jedem Ort auf der Erde sehen, die zum Mond zeigt. Eine Mondfinsternis dauert einige Stunden – viel länger als eine Sonnenfinsternis.
Hier siehst du die Umlaufbahn der Erde um die Sonne. Stell dir die Erdbahn als eine Scheibe vor. Man nennt sie Ekliptik. Und hier ist die Umlaufbahn vom Mond um die Erde Die Umlaufbahn vom Mond ist – anders als die Ekliptik – schief. Sie neigt sich um ungefähr fünf Grad.
Damit eine Finsternis möglich ist, müssen zwei Dinge passieren: Erstens muss der Mond an dem Punkt in seiner Umlaufbahn sein, wo er die Ekliptik überschneidet. Das passiert zweimal bei jeder Umdrehung, die der Mond um die Erde macht. Diese zwei Punkte nennt man die "Mondknoten". Zweitens muss einer dieser Mondknoten eine Linie bilden mit der Erde und der Sonne. Die meiste Zeit im Jahr sind keine Finsternisse möglich.
Aber zweimal im Jahr gibt es eine Finsternis-Saison. Wenn der Mond einen Mondknoten erreicht und außerdem eine Linie mit der Sonne und der Erde bildet, dann passiert eine Sonnenfinsternis! Und die kannst du sehen, wenn du am richtigen Ort bist. Jedes Jahr können bis zu sieben Finsternisse auftreten. Einige sind Mondfinsternisse, andere sind Sonnenfinsternisse.
Einige sind totale Finsternisse, andere partielle Finsternisse. Und wenn du Glück hast, siehst du vielleicht eine. Cool! Warten wir hier auf die nächste Finsternis! Der perfekte Ort, um eine zu sehen!
Dann brauchst du aber viel Geduld. Sonnenfinsternisse passieren immer an verschiedenen Orten. Die nächste findet hier erst in einigen hundert Jahren statt.