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Treibhausgase
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Was ist ein Treibhausgas?
Es gibt viele verschiedene Gase in der Erdatmosphäre. Einige dieser Gase sorgen dafür, dass die Atmosphäre ein bisschen wie die Glasscheiben von Treibhäusern funktioniert und die Temperatur auf der Erde erhöht. Diese Gase nennt man Treibhausgase. Verschiedene Treibhausgase können unterschiedlich viel Wärme aufnehmen - sie haben unterschiedliche Treibhauspotentiale. Das bedeutet, dass ein Treibhausgas, das nur in kleinen Mengen vorhanden ist, einen stärkeren Einfluss auf die Erderwärmung haben kann als ein Gas, das es im Überfluss gibt.
Andere Treibhausgase können sehr schwach sein, aber von ihnen gibt es so viele, dass ihre gemeinsame Wirkung groß ist. So ist das auch bei dem Gas, das am häufigsten in Verbindung mit der Erderwärmung genannt wird - Kohlendioxid. Es ist ein schwaches Treibhausgas, aber es gibt sehr viel davon. Und seine Menge steigt sehr schnell an. Um den Effekt von verschiedenen Treibhausgasen zu vergleichen, werden sie in der Regel in die entsprechende Menge an Kohlendioxid umgerechnet, die den gleichen Effekt auf das Klima hätte.
Das stärkste Treibhausgas, das wir kennen, Schwefelhexafluorid, hat ein Treibhauspotential, das vierundzwanzigtausendmal höher ist als das von Kohlendioxid. Das heißt, dass nur ein Kilogramm von diesem Gas in der Atmosphäre die Erde genauso erwärmt wie 24 Tonnen Kohlendioxid. Das Gute daran ist, dass es nur in kleinen Mengen in der Atmosphäre vorkommt. Eine Gruppe innerhalb der Treibhausgase bilden die Freonen. Ihr Treibhauspotential ist zwischen fünftausend- und fünfzehntausendmal höher als das von Kohlendioxid.
Der Ausstoß an Freonen ist stark zurückgegangen, seit sie ihren Höhepunkt in den 1980er Jahren hatten, aber ihre Moleküle werden noch viele Hundert Jahre in der Atmosphäre bleiben. Ein natürlich vorkommendes Treibhausgas ist Methan. Es entsteht bei der Zersetzung von Pflanzen in Feuchtgebieten und Sümpfen, bei der Förderung von fossilen Brennstoffen und ein Fünftel aller Methanemissionen kommt sogar von ... pupsenden Kühen. Während Methan im Vergleich zu den Freonen ein "schwaches" Treibhausgas ist - nur etwa zwanzigmal so stark wie Kohlendioxid - gibt es davon jede Menge.
Und auch der Anteil an Methan in der Atmosphäre steigt, während wir weiter nach mehr fossilen Brennstoffen bohren und mehr pupsende Nutztiere halten. Dann gibt es noch ein spezielles Treibhausgas, das normalerweise nicht zusammen mit den anderen genannt wird, ... obwohl es das häufigste ist: Es kommt etwa fünfzigmal häufiger vor als Kohlendioxid! Welcher geheime Stoff ist das? Tatsächlich ist es ganz normaler Wasserdampf!
Wasserdampf ist ein Treibhausgas, aber das Besondere an ihm ist, dass es nur ein paar Tage in der Atmosphäre bleibt ... ... bevor es als Regen oder Schnee auf die Erde fällt. Wenn Wassermoleküle Wassertropfen oder Eiskristalle bilden - also Wolken - helfen sie auch dabei, die Erde abzukühlen. Wolken reflektieren einen Teil der Sonnenstrahlung, bevor sie zu weit in die Atmosphäre dringt. Also wie stark beeinflussen diese Gase unser Klima, wenn man sie in die entsprechende Menge an Kohlendioxid umrechnet?
Fangen wir mit der gegenwärtigen Menge Kohlendioxid an, 400 Millionstel aller Gase in der Atmosphäre oder 400 ppm - die Maßeinheit steht für "parts per million", Anteile pro Million. Dann packen wir den Effekt der anderen Treibhausgase oben drauf, bis auf den Wasserdampf. Zusammen entsprechen sie etwa 80 ppm Kohlendioxid. Das ist so, als ob 480 Millionstel der Atmosphäre aus Kohlendioxid wären statt nur 400 Millionstel. Und diese Zahl steigt immer weiter.
Also obwohl Kohlendioxid eins der schwächsten Treibhausgase ist, sorgt die große Menge immer noch dafür, dass es die stärksten Auswirkungen auf das Klima hat.