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Von einem runden Globus zu einer flachen Karte
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Wahr oder falsch? Ein Zentimeter auf einer Weltkarte entspricht der gleichen Entfernung in der Realität – egal an welcher Stelle der Karte man misst.
Hier kommt ein gepunkteter Wasserball. Wie würde seine Fläche aussehen, wenn wir sie als flache Karte zeigen würden? Vielleicht so? In Wirklichkeit ist es nicht so einfach. Zählen wir die Anzahl der Punkte rund um Wasserball.
In der Mitte des Balls, in der sein Umfang am größten ist, gibt es 12 Punkte. Aber hier oben reichen fünf Punkte für eine Runde. Und ganz oben dauert eine Reise um den Wasserball nur "einen Punkt lang". Diese Karte zeigt die Realität nicht so gut an. Wie können wir die Fläche denn dann auf einer Karte darstellen?
Vielleicht können wir den Ball aufschneiden und versuchen, ihn zu einem Rechteck platt zu drücken? Versuchen wir's! Der Wasserball besteht aus Plastik, das man ziehen und dehnen kann. Die Fläche kann ihre Form verändern. Hier oben und hier unten muss man das Plastik sehr stark dehnen.
Die Punkte auf dem Wasserball, die vorher kreisrund waren, sind jetzt oval. Und der Kreis ganz oben - der wurde so stark gedehnt, dass er die ganze Karte bedeckt! In der Mitte des Balls muss man das Plastik gar nicht dehnen. Warum ist das so? Warum müssen wir das Plastik unterschiedlich stark dehnen, damit es flach wird?
Weil eine Runde um den Ball unterschiedlich lang dauert, je nachdem, wo man misst. Hier in der Mitte des Wasserballs ist die Runde am längsten. Weiter oben oder unten ist die Runde kürzer. Jedoch ist auf der rechteckigen Karte die Entfernung von links nach rechts die gleiche, egal, ob man sie weiter oben, weiter unten oder in der Mitte misst. Je weiter weg von der Mitte, umso mehr muss man das Plastik dehnen.
Wenn man eine Karte der Erdoberfläche erstellen möchte, hat man das gleiche Problem wie beim Wasserball. Eine Runde um die Erde dauert unterschiedlich lang, Abhängig davon, wo man misst, genau wie beim Ball. Hier in der Mitte, den Äquator entlang, ist die Erde am breitesten. Näher an den Polen ist die Strecke um die Erde kürzer. Die Karte ist überall von links nach rechts gleich lang.
Man muss die Fläche in der Nähe der Pole mehr dehnen als am Äquator. Dadurch bekommen diese Gegenden andere Formen verglichen mit ihrem Aussehen auf einem Globus. Schau dir zum Beispiel Alaska in Nordamerika an. Es wird von Osten nach Westen richtig lang, wenn man es mit seiner Form auf dem Globus vergleicht. Es gibt auch eine andere Art von Karte, nach einem anderen Ansatz, bei dem man die Oberfläche gleich weit nach oben und unten und auch nach links und rechts dehnt.
Das sorgt dafür, dass die auseinander gedehnten Gegenden fast wieder ihre eigentliche Form annehmen. Aber je näher man den Polen kommt, desto größer wird die Vergrößerung. Auf dieser Karte hat Afrika ungefähr die gleiche Größe wie auf dem Globus. Aber schau dir mal Grönland an. Es sieht auf der Karte viel größer aus als auf dem Globus.
Das liegt daran, dass Grönland so nah am Nordpol liegt. Dort muss man die Fläche viel mehr dehnen, damit sie auf die Breite der Karte passt. Wenn man dasselbe mit dem Wasserball macht, würde das Ergebnis so aussehen, trotz der Tatsache, dass die Punkte alle gleich groß sind! Die beste Möglichkeit, um die Erdoberfläche zu zeigen, ist ein Globus. Darauf behalten alle Gegenden ihre richtige Form und ihre richtige Größe im Vergleich mit den anderen.
Aber man kann natürlich nicht die ganze Oberfläche gleichzeitig anschauen.