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Handel
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Warum ist Salz für Menschen so wichtig?
In diesen Dörfern leben Bauern von dem, was der Boden hergibt. Sie haben Kühe, die auf den Feldern grasen. Die Kühe können gemolken werden. Die Milch kann dann getrunken werden, aber sie ist nicht besonders lange haltbar. Wenn sie allerdings Käse aus der Milch machen, wird sie länger haltbar, manchmal sogar mehrere Jahre lang.
Aus Milch kann also so ein länger haltbares Lebensmittel gemacht werden und sie muss nicht schlecht werden. Aber um Käse zu machen, brauchen sie Salz und in der Nähe gibt es keine natürliche Salzquelle. Eine geschlachtete Kuh liefert mehrere hundert Kilo Fleisch. Davon können die Dorfbewohner lange essen, wenn das Fleisch nicht durch Bakterien oder Schimmel schlecht wird. Das Fleisch muss haltbar gemacht werden und auch dafür braucht man Salz.
Aber dort, wo sie leben, gibt es kein Salz. Die Bauern haben ein Problem. In diesen Dörfern leben sie von der Fischerei. Sie haben keine Felder, können also keine Kühe halten. Sie haben weder Fleisch noch Milch.
Und sie haben kein Kuhleder, um daraus Kleidung zu machen. Jedoch können sie dem Ozean Salz entziehen. Salz ist für alle wichtig. Mit Salz wird Fisch und Fleisch haltbar. Die Menschen können vermeiden, ihr hart erarbeitetes Essen wegzuwerfen.
Und sie können Lebensmittel aufbewahren, sodass sie auch etwas zu essen haben, wenn sie keinen Fisch fangen oder die Ernte schlecht war. In den Bauerndörfern haben die Menschen Fleisch, Milch und Leder, aber kein Salz. In den Fischerdörfern haben die Menschen Salz und Fisch, aber kein Fleisch, keine Milch und kein Leder. Was werden die Dorfbewohner tun, um das zu kriegen, was sie brauchen? Die Bewohner dieses Dorfes entscheiden, sich zu nehmen, was sie brauchen.
Sie schleichen in eins der Fischerdörfer und stehlen etwas Salz. Die Bewohner des Fischerdorfes machen es genauso. Sie stehlen Fleisch und Leder aus dem Bauerndorf. Zwischen den beiden Dörfern entsteht ein Konflikt. Jetzt müssen sie sich voreinander schützen.
Einige der Arbeiter in jedem Dorf müssen nun Mauern bauen und Waffen herstellen statt für Essen zu sorgen. Die Dörfer sind jetzt durch hohe Mauern geschützt, aber sie haben weniger zu essen. Und hier können sie ihre Lebensmittel nicht haltbar machen. Sie haben immer noch kein Salz. Und hier haben sie kein Leder und können keine Kleidung herstellen.
Einfach zu nehmen, was man braucht, löst die Probleme der Dorfbewohner nicht. Was könnten sie stattdessen tun? Die Bewohner dieser beiden Dörfer versuchen es mit einem Tausch, friedlich. Leder für Fisch, Fleisch für Salz. Sie betreiben Tauschhandel.
Handel ermöglicht beiden Dörfern, das zu bekommen, was sie brauchen. Beide Dörfer ziehen aus dem Handel einen Nutzen. Der Nutzen ist beidseitig. Vor Tausenden von Jahren fingen die Menschen mit dem Tauschhandel an, zum beidseitigen Nutzen. Sehr früh fangen sie an, weite Strecken zu reisen, um ihre Waren zu tauschen.
Die Händler sind auf bestimmten Strecken unterwegs: Handelswegen. Entlang dieser Handelswege entwickeln sich Orte, an denen die Menschen sich für den Handel treffen. Diese Orte werden Handelszentren genannt. An dieses Orten tauschen die Menschen nicht nur Gegenstände miteinander. Sie tauschen sich auch über Wissen und Ideen aus.
Die Menschen lernen voneinander, wie sie eine größere Ernte erreichen oder bessere Häuser bauen. Handel sorgt oft für Reichtum und Überfluss rund um die Handelszentren. Er ermöglicht, sich mit Musik, Kunst oder Wissenschaft zu beschäftigen. Und das Wissen verbreitet sich dort, wo die Menschen einander begegnen. Bevor es gute Straßen gab, war ein Floß oder ein Boot die beste Möglichkeit, um schwere Lasten über eine weite Strecke zu befördern.
Deshalb liegen viele Handelswege an Flüssen oder verlaufen über Seen und Meere. Die Handelszentren befinden sich oft in der Nähe einer Küste oder eines Flusses. Sogar heute noch, wenn wir auf der Karte größere Städte der Welt hervorheben, sehen wir, dass sie oft in der Nähe von Wasser liegen.