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Bevölkerung: Finnland
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Richtig oder falsch? Finnlands Bevölkerungswachstum war viel schneller als das globale Bevölkerungswachstum.
Das ist Finnland, ein Land in Nordeuropa. Hier leben Menschen mit unterschiedlicher Herkunft: finnische Volksgruppen, Finnland-Schweden, Sami, Roma und andere Minderheiten. Sie machen die Bevölkerung Finnlands aus. Als die Aufzeichnungen in den 1500er Jahren begannen, hatte Finnland nur 25.000 Einwohner. Seitdem ist es sehr gewachsen.
Heute beträgt die Einwohnerzahl 5,5 Millionen. Aber das Wachstum ist langsam – viel langsamer als das weltweite Bevölkerungswachstum. In den 1500er Jahren ist Finnland ein Teil von Schweden. In den nächsten 300 Jahren befindet sich Schweden oft im Krieg mit Russland und Finnland steht zwischen den Fronten. Viele Finnen sterben in den Kämpfen.
Finnland leidet auch unter einer Hungersnot und einer verheerenden Seuche. Die Zahl der Verstorbenen im Vergleich zur Bevölkerungszahl, – die Sterblichkeitsrate – ist hoch. Erst 1815 erreicht die Bevölkerung eine Million. Die Sterblichkeitsrate bleibt während der 1800er Jahre hoch, als Russland Finnland unter seine Herrschaft bringt. Viele arme Bauernfamilien sind überarbeitet und unterernährt.
Kinder sterben oft jung. Im Jahr 1870 sterben pro 1.000 geborener Kinder 359 vor ihrem fünften Geburtstag. Die Kindersterblichkeit ist hoch. Erst 1880 erreicht die Einwohnerzahl die Zwei-Millionen-Marke. Viele Finnen ziehen weg, wandern aus, um bessere Arbeit in Russland, Schweden oder Nordamerika zu finden.
Dadurch wird das Bevölkerungswachstum weiter gebremst und Finnland erreicht die 3 Millionen erst 1915. Im Jahr 1917 bricht das Russische Reich zusammen und Finnland erklärt seine Unabhängigkeit. Im Jahr 1918 sterben 30.000 Menschen im finnischen Bürgerkrieg. Und von 1939 bis 1944 sterben weitere 90.000 Finnen in zwei Kriegen mit der Sowjetunion. Die Sterblichkeitsrate durch Konflikte ist in der ersten Hälfte des 20.
Jahrhunderts so hoch, dass Finnlands Bevölkerung kaum wächst. Aber Mitte der 1940er Jahre ändern sich die Umstände. Das Land tritt in eine Zeit des Friedens und des Wohlstands ein. Menschen entscheiden, dass es eine gute Zeit ist, Familien zu gründen oder sie zu vergrößern. Die Geburtenrate schießt in die Höhe.
Es gibt einen Babyboom. Und im Jahr 1944 wird ein Gesetz verabschiedet, dass alle Kleinkinder Gesundheitskliniken besuchen müssen, wo sie untersucht und geimpft werden. Die Kindersterblichkeit sinkt. Bis 1950 erreicht die Bevölkerung 4 Millionen. In den 1950er Jahren bedeuten neue mechanische landwirtschaftliche Methoden, dass auf den Bauernhöfen weniger Arbeitskräfte benötigt werden.
Menschen vom Land ziehen in die Städte, um nach Arbeit zu suchen. Die Urbanisierung ist im Gange. Von 1960 bis 1970 sinkt die Geburtenrate vom vorangegangenen Babyboom und pendelt sich bei durchschnittlich 1,7 Geburten pro Frau ein. Die Bevölkerung erreicht schließlich 5 Millionen in den frühen 1990er Jahren und im Jahr 2021 5,5 Millionen. Die Urbanisierung geht bis heute weiter, wenn auch in einem langsameren Tempo.
85 % der Finnen leben heute in städtischen Gebieten, hauptsächlich im Süden des Landes. In Teilen Nordfinnlands hingegen, wo die Winter lang und die Tageslichtstunden kurz sind, leben auf einem Quadratkilometer nur zwei Menschen. Die Bevölkerungsdichte in ganz Finnland ist sehr ungleichmäßig. Finnlands Geburtenrate beginnt weiter zu sinken und das Bevölkerungswachstum wird sich voraussichtlich in den nächsten Jahren noch weiter verlangsamen. Im Jahr 2031 wir die Bevölkerung laut Prognosen zu sinken beginnen.
Finnlands niedrige Geburtenrate, gepaart mit Menschen, die länger leben, bedeutet, dass das Durchschnittsalter der Menschen steigt. Die alternde Bevölkerung bedeutet, dass es weniger Menschen im erwerbsfähigen Alter gibt. Dies könnte in Zukunft zu Arbeitskräfteengpässen führen. Ein Teil der Lösung könnten Menschen sein, die nach Finnland ziehen. In den vergangenen Jahren hat Finnland Zehntausende Einwanderer aus Russland, Irak, Estland und Somalia aufgenommen.
Zukünftig könnte die finnische Bevölkerung mehr und mehr aus Menschen bestehen, die aus anderen Teilen der Welt stammen.