
Auswirkungen der letzten Eiszeit

Upgrade für mehr Inhalte
Im Laufe der Erdgeschichte gab es lange Zeiträume, in denen Gletscher und Eisflächen große Teile der Erde bedeckten. Wie nennt man diese Perioden?
Das Klima hat sich auf der Erde viele Male verändert. Es gab mehrere Perioden, in denen es viel kälter war als jetzt. Während dieser Eiszeiten hat sich Eis über weite Landstriche ausgebreitet und Eisschilde gebildet. Kältere, eiszeitliche Perioden einer Eiszeit sind durch relativ wärmere Zwischeneiszeiten getrennt. Wir befinden uns derzeit in einer Zwischeneiszeit der quartären Eiszeit.
Die jüngste Eisperiode dieser Eiszeit dauerte von vor etwa 115.000 bis 11.700 Jahren an. Wie wirkte sich diese letzte Eiszeit auf die Erde aus? Allgemein, verursachen Eiszeiten enorme Veränderungen an der Erdoberfläche. Im Laufe der Zeit wachsen und schrumpfen Eisschilde. Diese Bewegung nimmt Steine und Erde auf, die Hügel und Berge erodieren, und die Landschaft gestalten.
Das schiere Gewicht des Eises kann sogar die Erdkruste zum Absinken bringen! Sobald die Eisplatten jedoch verschwunden sind, beginnt der Boden wieder zu steigen. Dieser Vorgang wird als postglaziale Landhebung bezeichnet. Die postglaziale Erholung hat zu erheblichen Veränderungen bei Küsten und Landschaften in den letzten tausenden Jahren geführt. Der Mälaren in Schweden zum Beispiel war früher ein Teil der Ostsee.
Aber um das 12. Jahrhundert herum hat es eine Landhebung in einen Süßwassersee verwandelt. Die Erholung nach der Eiszeit dauert vielerorts noch an, vor allem in Nordeuropa, Sibirien, Kanada, und der Region der Großen Seen in Nordamerika. Studien deuten darauf hin, dass die Erholung vielerorts, noch etwa 10.000 Jahre andauern wird. Ein weiterer Effekt der letzten Eiszeit war das Verschwinden vieler großer Tiere.
Wollhaarmammuts, Säbelzahnkatzen, Riesengürteltiere, namens Glyptodons … Diese großen Tiere waren als pleistozäne Megafauna bekannt. Dann, bereits vor 130.000 Jahren, kam es zu einem großen globalen Aussterbeereignis, bei dem viele hundert Arten der Megafauna ausstarben. Die Gründe dafür sind nicht vollständig geklärt, aber Wissenschaftler haben ein paar Theorien. Während der letzten Eiszeit, war ein Großteil des Wassers auf der Erdoberfläche in dicken Eisdecken gefangen, die Bedingungen waren also sehr trocken. Als sich die Eisschilde ausdehnten, wurden große Landstriche völlig unbewohnbar.
Tiere mussten also um Lebensraum konkurrieren – und wahrscheinlich auch um Essen. Es ist möglich, dass ein Großteil der Megafauna der Erde sich diesen Veränderungen nicht anpassen konnte. Aber es gibt noch eine andere Theorie. Es geht um den Homo sapiens – den Menschen. Während der letzten Eiszeit, koexistierten Menschen und Megafauna in vielen Teilen der Welt.
Archäologen haben Überreste von Werkzeugen und Waffen gefunden, die hätten verwendet werden können, um große Beute zu jagen. Wissenschaftler glauben, dass die Jagd zum Niedergang einiger Arten beigetragen haben könnte. Der Homo sapiens war nicht die einzige menschliche Spezies zu Beginn der letzten Eiszeit vor 115.000 Jahren. Damals, lebte der Homo erectus noch im heutigen Indonesien. Die Denisova lebten in Asien.
Die Neandertaler hingegen lebten in Europa seit Hunderttausenden von Jahren. Und doch waren alle außer der Homo sapiens bis zum Ende der letzten Eiszeit ausgestorben. Der Homo sapiens war wahrscheinlich in der Lage, sich aufgrund ihrer großen, komplexen Gehirne, anzupassen. Die fortgeschrittenen Überlebensfähigkeiten des Homo sapiens ließen ihn sie sich am viele verschiedene Umgebungen und Klimazonen anpassen. Nach dem Ende der Eiszeit, gab es mehr Feuchtigkeit in der Luft, weniger gefrorenen Boden, und insgesamt bessere Bedingungen für Pflanzen und Tiere.
Diese Bedingungen führten wahrscheinlich zu den Anfängen der Landwirtschaft, und schließlich zu den Grundlagen der ersten Zivilisationen.