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Steppen
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Wahr oder falsch? In Steppen können problemlos hohe Bäume wachsen.
Zwischen Ungarn und China verläuft eine riesige flache, trockene Graslandschaft: die Eurasische Steppe – eine wichtige Reise- und Handelsroute zwischen Europa und Asien, schon seit mehreren tausend Jahren. Eine Steppe ... was ist das eigentlich? Steppen sind flache Graslandschaften wie z. B.
Savannen. Doch anders als in Savannen ändert sich die Temperatur in Steppen je nach Jahreszeit gewaltig. In Steppen ist es im Sommer heiß und im Winter kalt. Ihr Klima ist gemäßigt. Steppen sind zu trocken, und haben darum keine Wälder.
Sie sind aber auch nicht so trocken, als dass sie Wüsten wären. Im Durchschnitt fallen hier jährlich 250 bis 500 Millimeter Regen. Steppen sind also semiarid bzw. halbtrocken: Genug Regen, damit hier kurze Gräser wachsen können, aber nicht genug für hohe Bäume. Hier wachsen Pflanzen wie Federgras, Wermutkraut und Schwingelgras.
Sie bieten Weideflächen für große Herden von Wandertieren wie etwa der Mongolischen Gazelle. Hier gibt es keine Berge oder Bäume, der Wind ist also stark und heftig. Man kann hier nur schwer leben oder feste Wohnstätten bauen. Vor Tausenden von Jahren lebten hier vor allem umherziehende bzw. nomadische Völker, die Kühe, Schafe und Pferde hüteten.
Die Nomadenstämme der Eurasischen Steppe waren wohl die ersten Menschen, die Pferde zähmten und ritten ... vor ganzen 5500 Jahren! Die Eurasische Steppe ist so groß und so bekannt, dass man sie oft auch "Große Steppe" oder einfach nur "die Steppe" nennt. Sie ist allerdings nicht die einzige Steppe auf der Welt. Das Klima der Pampa in Südamerika ist gemäßigt und ihr fruchtbares Grasland eignet sich gut zum Anbau von Nutzpflanzen.
In der Pampa findet man Pflanzen und Tiere, die es sonst nirgendwo gibt: z. B. den Pampashirsch und den Pampasfuchs. Südlich der Pampa wird die Landschaft felsiger und sandiger und eignet sich viel schlechter zum Anbau von Nutzpflanzen. Das ist eine weitere Steppe: die Patagonische Steppe.
Hier leben nur sehr wenige Menschen, die vor allem Weidevieh halten. Und hier drüben ist Saskatchewan, eine Provinz in Kanada. Hier wachsen Weizen und Raps, so weit man sehen kann. Kommt dir das bekannt vor? Im Sommer ist es warm und trocken, die Temperatur steigt im Juli und August höchstens bis ca.
35 Grad Celsius. Der Winter hingegen ist sehr kalt. Die Temperaturen liegen monatelang unter dem Gefrierpunkt. Es regnet hier nicht sehr viel, und es gibt auch keine hohen Bäume! Auch das ist eine große Steppe, nur heißt sie hier anders.
In Nordamerika nennt man eine Graslandschaft mit gemäßigtem Klima "Prärie". Die nordamerikanischen Prärien machen einen Großteil des Landesinneren aus: von Kanada runter bis Texas in den Vereinigten Staaten. Dieses Gebiet eignet sich gut zum Anbau von Getreide wie Hafer und Gerste. Darum gibt es hier viel Landwirtschaft. Zu den Tieren in den Prärien Nordamerikas gehören Wühltiere wie Präriehunde und Kaninchenkäuze.
Sie graben sich ein und können sich so vor Raubtieren auf dem flachen, offenen Land verstecken. In Steppen und Prärien gibt es reichlich Pflanzen und Tieren, doch viele Arten sind bedroht. Ackerbau, Überweidung und Bergbau zerstören oft die natürliche Grasdecke. Ohne die Gräser wird der Boden jedoch weggeschwemmt oder vom Wind abgetragen. Wenn aus Steppen Wüsten werden, dann überleben viele Arten nicht mehr und das Leben der einheimischen Menschen wird anstrengender.
Der Erhalt und Schutz der Steppenlandschaften ist also wichtig. In Kasachstan, einem Land in der Eurasischen Steppe, wandelt die Regierung, stillgelegtes Ackerland wieder in Grasland um. In der Ukraine hat man manche Steppen in Naturschutz- gebiete umgewandelt. Weltweit arbeiten Regierungen und Naturschutz- gruppen an der Erhaltung dieser einzigartigen Gebiete. Fallen dir noch andere Wege ein, um die Steppen zu schützen?