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Konsumismus
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Als immer mehr Menschen begannen, in Fabriken zu arbeiten, gaben sie einen Teil ihres Lohns für die neuen Produkte aus, die hergestellt wurden. Welche Auswirkungen hatte dies auf Unternehmen?
Für einen Großteil der Geschichte besitzt fast jeder auf der Erde … so gut wie gar nichts. Die tägliche Kleidung, ein Messer, vielleicht einen Krug … wenn es wirklich gut läuft, ein paar landwirtschaftliche Werkzeuge. Der Lebensstandard bleibt Jahr für Jahr gleich. In den frühen 1700er Jahren, beginnt eine Veränderung. In Nordwesteuropa, da die ersten Fabriken öffnen.
Sie produzieren in unglaublicher Geschwindigkeit neuartige Materialien. Schnell erscheinen neue Produkte, und zwar jede Menge. Zur selben Zeit, erhalten Familien, die früher Landwirtschaft betrieben, jetzt Löhne von den Fabriken. Nachdem Generationen also nur das besaßen, was sie zum Überleben brauchten, finden sie, dass sie einen Kerzenständer oder Besteck, eine Schnalle oder Knöpfe, kaufen könnten. Je mehr Menschen ausgeben, desto mehr wachsen Unternehmen, und desto mehr Arbeiter stellen sie ein, die einen Teil ihres Lohns für die Produkte der Unternehmen ausgeben, damit die Geschäfte mehr wachsen, und so weiter.
Dieser Zyklus ist auch für Regierungen eine gute Nachricht. Sie nehmen mehr Steuern, aus den Löhnen der Menschen und den Gewinnen der Unternehmen, ein. Mit diesem Geld bauen sie Krankenhäuser, Schulen, neue Straßen. Diese neue Lebensweise bringt dramatische Veränderungen mit sich. Die Leute essen besser, erhalten eine Ausbildung; mehr Kinder erreichen das Erwachsenenalter, und die Menschen leben insgesamt länger.
Aber da die Fabriken immer mehr und schneller produzieren, treffen sie auf ein Problem. Sie produzieren mehr Artikel, als Menschen kaufen. Wie können Unternehmen die Menschen davon überzeugen, mehr zu kaufen? Wie können sie Menschen dazu bringen, mehr Dinge zu wollen? Eine Antwort, finden sie, ist Werbung.
Wir spulen vor in die Gegenwart. Unternehmen setzen weiterhin Werbung ein, um mehr Produkte zu verkaufen. Im Fernsehen, auf Werbetafeln, in unseren sozialen Medien, zeigen Unternehmen uns nicht nur, Dinge, die wir haben können, sondern auch das Leben, das wir haben können … wenn wir nur unser Geld dafür ausgeben. Anzeigen ermutigen uns, nach Besserem zu streben – die coolsten Turnschuhe, das neuste Handy. Sie ermutigen uns, Produkte zu kaufen, die über unsere Grundbedürfnisse hinausgehen, um uns in uns selbst besser zu fühlen – um glücklich zu werden, oder um für andere besser auszusehen – um an Status zu gewinnen.
Die Idee, dass Besitz – und immer mehr davon zu kaufen – uns Glück oder Status bringen kann, wird als Konsumismus bezeichnet. Aber was passiert, wenn wir diesem Versprechen folgen: Bedeutet mehr auszugeben ein glücklicheres Leben zu führen? Hast du schon einmal bemerkt, dass die "coolsten" Turnschuhe, die du gekauft hast, nach kurzer Zeit schon aus der Mode sind? Oder dass das „neueste“ Handy von einem neueren Modell verdrängt wird? Wohin bringt uns das?
Können wir jemals den Lebensstil, das Glück, erreichen, das die Werbung verspricht? Und das ist nicht das einzige Dilemma, das der Konsum aufwirft. Anders als die Wirtschaft wachsen die Ressourcen des Planeten nicht endlos. Wenn wir Bäume fällen, Eisen abbauen, nach Öl bohren, und fossile Brennstoffe verbrennen, um Konsumgüter herzustellen, verbrauchen wir die Vorräte der Erde. Wir tun dies schneller, wenn wir es eilig haben, die Dinge zu ersetzen, die wir bereits besitzen.
Unternehmen fördern manchmal diese „Wegwerfkultur“, indem Produkte so gestaltet werden, dass sie schnell unbrauchbar werden. Drucker, die so gebaut sind, dass sie nach einer bestimmten Anzahl von Druckaufträgen kaputt gehen, Handys, die für jedes neue Modell ein anderes Ladekabel benötigen, Geräte, die zur Reparatur nicht auseinandergenommen werden können … Dies sind Beispiele für eingebaute Einschränkungen, manchmal auch als geplante Obsoleszenz bezeichnet, entwickelt, um uns dazu zu bringen, öfter neue Artikel zu kaufen. Der Wirtschaftskreislauf von Gewinnung, Produktion, Verkauf und Entsorgung bringt uns zwar viele Vorteile – Arbeitsplätze, neue Produkte zur Auswahl, einen höheren Lebensstandard, aber der Konsum bringt auch Probleme mit sich, wie das Versagen der "Dinge", die uns das Glück geben sollen, dass die Werbung verspricht, und die Umweltschäden, die durch ihre Herstellung und Entsorgung verursacht werden.