
Hellenismus

Upgrade für mehr Inhalte
Richtig oder falsch? Kleopatras Todesjahr gilt als der Beginn des Hellenismus.
Die bisherige Geschichte: Während der archaischen und klassischen Zeit bestand Griechenland – Hellas – aus vielen kleinen Stadtstaaten. Der makedonische König Philipp II. besiegte viele von ihnen und einte sie in einem militärischen Bund. Als Philipp später starb eroberte sein Sohn Alexander der Große weite Gebiete um Hellas herum. Vor allem dank der Armee.
Es ist nun das Jahr 323 vor Christus. Alexander stirbt. Doch es gibt keine Erben. Wer übernimmt jetzt dieses große Reich? [Ptolemäus] Ich will! [Seleukos] Nein, ich! [Antigonos] Vergiss es, ich will! Dies sind einige der wichtigsten Generäle Alexanders: Ptolemäus, Seleukos und Antigonos der Einäugige.
Jeder glaubt, er müsste Alexanders Nachfolger werden. Also teilen sie das Reich. Und zwar so. Ähm, naja, so leicht ist es dann doch nicht. Die Generäle bekämpfen einander. Und auch andere wollen die Macht ergreifen.
Um 275 v. Chr. sieht die griechische – oder hellenische – Welt schließlich so aus: Man benennt die Reiche nach den Namen ihrer Herrscher: das Ptolemäische Reich, das Seleukidenreich und das Antigonidenreich. Die Hellenen bringen in diese Reiche ihre Bräuche, ihre Kunst und ihre Götter – die hellenistische Kultur. Aber die Menschen in diesen Gebieten haben bereits ihre eigenen Kulturen.
Als sich die hellenistische Kultur mit ihren Kulturen vermengt, nennt man diese Mischung Hellenismus. Die Zeit nach Alexanders Tod nennt man die hellenistische Zeit. Sie reicht bis zum Jahr 31 v. Chr. Eine Sache beeinflusst jedoch die Hellenen: In Persien und in Ägypten verehrt man die Könige als Götter.
Die Ptolemäer und die Seleukiden finden das gut! Sie wollen auch als Götter erscheinen. Außerdem nennen sich die Ptolemäer Pharaonen – so wie die früheren Herrscher Ägyptens. Aber wie verständigen sich die Hellenen in der hellenistischen Welt? Es ist ein langer Weg von Asien bis Ägypten oder Makedonien.
Sprechen sie die gleiche Sprache? Ja, die Griechen bringen ihre Sprache mit in die neuen Gebiete – eine griechische Sprache, die auf dem damaligen Athener Dialekt aufbaut: die griechische Gemeinsprache Koinē. Früher – während Alexanders Herrschaft – gehörten diese Gebiete zum Königreich Makedonien. Wie sieht Makedonien jetzt aus? Es wird von Antigonos Familie – den Antigoniden – regiert.
Makedonien ist immer noch ein mächtiger Militärstaat – nur viel kleiner. Und die Stadtstaaten wie Athen, Sparta und so weiter? Sie haben an politischer Bedeutung verloren. Und militärisch können sie sich gegen diese größeren Reiche nicht wehren. Jeder muss ein Bündnis mit einem der Reiche eingehen oder sie werden erobert.
Die hellenistischen Reiche bekämpfen einander. Die Grenzen und die Namen der Länder ändern sich deshalb ständig. Neue Reiche entstehen, andere gehen unter. Das ptolemäische Reich in Ägypten hält am längsten. Inzwischen ist eine weitere Macht im Mittelmeerraum entstanden: das Römische Reich.
Die ptolemäische Königin Kleopatra erkennt, dass es schlau wäre, enge Beziehungen zu den Römern aufzubauen. Sie schließt Bündnisse mit zwei römischen Führern: Julius Cäsar und Marcus Antonius. Zu dieser Zeit sind Kinder in politischen Machtspielen wichtig, denn sie können die Macht ihrer Väter erben. Kleopatra bekommt zuerst ein Kind mit Julius Cäsar und dann später auch mit Marcus Antonius. Doch Marcus Antonius hat einen Feind: Cäsars Adoptivsohn Octavian.
Diese beiden bekriegen sich um das Römische Reich. Deshalb ärgert es Octavian sehr, dass Marcus Antonius der Stiefvater von Cäsars und Kleopatras Sohn geworden ist. Octavian greift Marcus Antonius und Kleopatra in einer Seeschlacht an. Octavian gewinnt und erobert Kleopatras Ägypten. Die wiederum begeht Selbstmord.
Später nennt sich Octavian in Augustus um und erklärt sich selbst zum Kaiser – Caesar. Aber das ist eine andere Geschichte, denn jetzt, wo Kleopatra und ihr ptolemäisches Reich untergegangen sind, ist auch die hellenistische Zeit zu Ende.