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Christoph Kolumbus
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In welche Richtung wollte Kolumbus fahren, als er einen Seeweg nach Indien suchte?
Die Erde ist rund. Die Europäer wissen das gegen Ende des 15. Jahrhunderts. Sie wissen auch, dass Indien im Osten liegt. Damals transportiert man Stoffe und Gewürze von Indien und China über Land.
Sie sind sehr teuer. Darum wollen die Europäer einen Seeweg nach Indien finden. Aber... etwas fehlt auf dieser Karte: Nord- und Südamerika! Niemand hat sie bislang entdeckt.
Oder eigentlich doch, nämlich die Wikinger. Aber niemand weiß das zu dieser Zeit. Christoph Kolumbus hat eine Idee. "Die Erde ist rund, also können wir auch in diese Richtung fahren. Nach Westen!" Kolumbus kommt aus Genua in Italien, aber Portugal und Spanien sind damals die zwei größten seefahrenden Nationen. Also besucht er den portugiesischen König Johann II.
Der meint: "Der Weg über Osten ist kürzer. Wir fahren da lang." Als nächstes geht Kolumbus zum spanischen Königspaar Ferdinand und Isabella. "Aha, König Johann will also ostwärts fahren. Seeeeehr interessant!" "Ich will den Titel 'Admiral des Ozeans'. Und ich will Vizekönig von allen neu entdeckten Gebieten sein... Außerdem will ich 10 % von allen Einnahmen!" Die Antwort: "Vergiss es!" Dann erhält Kolumbus ein Angebot vom französischen König.
Auf dem Weg nach Frankreich bekommt er eine Nachricht: "Einverstanden: 'Admiral des Ozeans'. Los geht's!" 1492 ist es also endlich so weit: Kolumbus fährt mit drei Segelschiffen auf See. Santa Maria ist das größte Schiff von ihnen. Die Reise dauert nur 33 Tage. Aber die Mannschaft ist nicht ganz überzeugt, dass die Erde wirklich rund ist.
Sie fahren in einem völlig unbekannten Teil des Atlantiks. Niemand weiß, was vor ihnen liegt. "Land in Sicht!" "Wirklich! Land!" "Hurra!" "Ich hab's aber schon vor einer Stunde gesehen." Das Königspaar hatte demjenigen eine lebenslange Rente versprochen, der zuerst Land sieht. Sie gehen auf einer Insel an Land. Kolumbus glaubt immer noch, dass sie in Asien gelandet sind.
Er nennt das Gebiet - die Westindischen Inseln. Und die Menschen, die hier leben, nennt er: Indianer! Aber eigentlich heißt das Volk: Taino. Die Taino leben in Dörfern, die von Häuptlingen angeführt werden. Es gibt männliche und weibliche Häuptlinge.
Tainos haben besondere Regeln für ihr soziales und religiöses Leben. Außerdem sind sie geschickte Handwerker. Sie sind sehr großzügig und freundlich zu ihren Gästen. Diese erste Reise macht Kolumbus in Spanien zum Helden. Aber das wird sich ändern.
Er macht noch drei weitere Reisen... Auf der zweiten Reise will er Gold finden. Gegen den Wunsch des spanischen Königspaares nimmt Kolumbus jetzt Sklaven mit. Er nimmt 1.600 Angehörige vom Stamm der Arawaken gefangen, die genauso freundlich sind wie die Taino. Die meisten von ihnen müssen in Kolonien als Sklaven arbeiten.
Kolumbus bringt Hunderte von Arawaken nach Spanien. Viele sterben auf der Reise. Kolumbus schreibt, dass er Sklaven sexuell benutzt. Auf seiner dritten Reise trifft er auf wütende Kolonisten. Er hat ihnen leere Versprechungen gemacht.
Deshalb rebellieren sie jetzt. Kolumbus ist gewalttätig gegen die Kolonisten, darum nimmt ihn das spanische Königspaar wegen Gewaltherrschaft gefangen. Man bringt ihn in Ketten nach Spanien und er verliert seinen Titel als Vizekönig. Eine vierte Reise darf er trotzdem noch machen. Dieses Mal will er die Straße von Malakka finden, die zum Indischen Ozean führt.
Aber er scheitert, denn er ist ja auf dem falschen Kontinent. Als Kolumbus nach Hause kommt, verlangt er seine 10 %-Anteile. Das Königspaar verweigert sie ihm, da er sich schlecht benommen hat und seinen Titel als Vizekönig verloren hat. Kolumbus stirbt, ohne zu verstehen, dass er einen neuen Kontinent gefunden hat. Er ahnt nicht, dass seine Reisen die Kolonialisierung von Nord- und Südamerika und den Sklavenhandel zwischen Afrika und Amerika einleiten.
Er weiß auch nicht, dass die meisten seiner "Indianer" an Krankheiten sterben, die die Europäer eingeschleppt haben. Denn ihr Immunsystem kennt diese europäischen Krankheiten nicht. Alle Taino sterben.