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Der Spanische Bürgerkrieg
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Ein Bürgerkrieg ist __________.
Es ist der 26. April 1937, in Guernica in Nordspanien. Deutsche und italienische Kriegsflugzeuge dröhnen am Himmel und werfen Bomben auf den Marktplatz. Menschen flüchten. Häuser brennen.
Auf dem Markt irren Esel und Schweine inmitten des Chaos umher. Aber Spanien ist nicht im Krieg gegen Deutschland oder Italien, es ist ein Krieg zwischen verschiedenen Gruppen in Spanien: ein Bürgerkrieg, bei dem jede Gruppe von anderen Ländern unterstützt wird. Wie kam es in Spanien dazu? Seit Jahrzehnten streiten sich zwei große Gruppen um die Macht. Auf der einen Seite vor allem Katholiken, Großgrundbesitzer und Geschäftsleute.
Später nennt man sie Nationalisten. Die Nationalisten sind konservativ. Viele von ihnen wollen, dass der König, der das Land verlassen musste, wieder an die Macht kommt. Sie wollen unbedingt verhindern, dass Spanien ein sozialistisches Land wird, wie die Sowjetunion. Auf der anderen Seite stehen vor allem die Arbeiter in den Städten, Landarbeiter und die gebildete Mittelschicht.
Das sind die Republikaner. Die Republikaner sind sozialistisch. Sie wollen nicht, dass Spanien wie Nazi-Deutschland oder das faschistische Italien wird. Im Februar 1936 gewinnt ein republikanisches Bündnis – die Volksfront – die spanischen Wahlen. Die Nationalisten sind verärgert.
Wenn sie nichts tun, wird Spanien radikal sozialistisch ... Nicht mit ihnen! Nationalistische Generäle in der Armee planen eine Rebellion gegen die Regierung: einen Putsch. Sie werden die Republikaner stürzen und die Macht über Spanien ergreifen! Ein Großteil des Militärs macht mit, nur einige Soldaten halten zu ihrer Regierung.
Um ihren Plan umzusetzen, wollen die Nationalisten zuerst Marokko erobern – ein Gebiet in Afrika, das von Spanien kontrolliert wird. Nationalistische Soldaten in Marokko erobern die Festungen der spanischen Armee. Sie erschießen republikanische Offiziere oder sperren sie ein. Am nächsten Tag ziehen die nationalistischen Soldaten auf das spanische Festland und greifen dort weiter an. Sie gehen von einem schnellen Sieg aus, so wie in Marokko.
Aber die Republikaner wehren sich unerwarteterweise ... nicht nur republikanische Soldaten, sondern auch Arbeiter und Bauern. Sie brechen in Kasernen ein und bewaffnen sich mit den Gewehren dort. Die Kämpfe gehen über Monate. Jede Seite versucht, weitere Gebiete zu kontrollieren.
Es wird Jeder getötet, der gegen sie zu sein scheint. Aus dem versuchten Putsch ist ein Bürgerkrieg geworden. Anführer der Nationalisten ist ein aufstrebender General der Putschisten: Francisco Franco. Franco weiß: Um zu gewinnen, müssen die Nationalisten die spanische Hauptstadt Madrid einnehmen. Alleine schaffen sie das aber nicht.
Franco bittet den deutschen Führer und Reichskanzler Hitler sowie Italiens Staatschef Mussolini um Hilfe. Sie unterstützen die politischen Ideen der Nationalisten und wollen ihren Sieg. Sie senden Flugzeuge, Panzer und Kanonen, damit die Nationalisten die Republikaner schlagen können. Auch die Republikaner erhalten Hilfe von außen. Weil der sowjetische Führer Stalin seine sozialistischen Ideen weltweit durchsetzen will, hilft er, die Republikaner zu bewaffnen.
Tausende von Menschen aus ganz Europa und den Vereinigten Staaten unterstützen ebenso die sozialistischen Werte ... oder wollen den Faschismus besiegen. Sie ziehen nach Spanien, um an der Seite der Republikaner zu kämpfen. Diese Armee von Freiwilligen nennt sich Internationale Brigade. Aus dem spanischen Bürgerkrieg ist ein viel größerer Kampf zwischen Faschismus und Sozialismus geworden ...
in Europa und auch außerhalb. Die Nationalisten erlangen immer mehr Macht in immer mehr Städten Spaniens. Die republikanische Seite schwächt sich selbst durch Uneinigkeit über die Details ihrer sozialistischen Ideen. Außerdem sind ihre Waffen den deutschen Bombern unterlegen. Die Führer der Republikaner wissen, dass sie nicht gewinnen können.
Sie wollen Friedensverhandlungen führen, aber Franco weigert sich. Am 28. März 1939 geben die Republikaner schließlich die Hauptstadt Spaniens auf. Der Krieg ist vorbei. Mehr als 200.000 Menschen sind dabei gestorben.
Franco wird Spaniens Führer und regiert das Land 36 Jahre lang als Diktator.