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Die Französische Revolution: der Terror
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Welcher der Revolutionsführer wurde in seiner Badewanne ermordet?
Frankreich steckt mitten in einer Revolution. Die Nationalversammlung wurde in Nationalkonvent umbenannt und hat die Macht. Die Königsfamilie wurde hingerichtet und die Monarchie abgeschafft. In ganz Europa haben Königshäuser Angst, dass sich die Revolution in ihre Länder ausbreiten könnte. Sie glauben aber auch, dass das Chaos in Frankreich Angriffe einfacher macht.
Sie machen sich zurecht Sorgen. Die Anführer der Revolution in Paris wollen, dass sich die Befreiung von der Monarchie über die französischen Grenzen hinweg ausbreitet. Aber es ist ein Fehler zu glauben, dass Frankreich schwach ist. Denn die Anführer der Revolution führen ein Gesetz ein: Alle männlichen Franzosen zwischen 18 und 24 Jahren müssen dem Militärdienst beitreten. Jetzt kann Frankreich schneller Armeen zusammenstellen, wichtige Gebiete verteidigen, zurückgewinnen und sogar erweitern.
Die Franzosen erobern das Rheinland, ein Gebiet westlich des Flusses Rhein, von den Preußen. Aber viele junge Franzosen sterben in den Kämpfen. Die Bauern in ländlichen Gebieten protestieren. Sie haben es satt, dass ihre Söhne in sinnlosen Kriegen sterben. In ganz Frankreich brechen Kämpfe innerhalb der Bevölkerung aus.
Während dieser Zeit wird Frankreich hauptsächlich von diesen drei Herren geführt: Marat, Danton und Robespierre. Sie sind alle sehr gebildet und begabt, aber auch grausam und gnadenlos. Es ist eine unruhige Zeit. Als Anführer und unter hohem Druck sind sie immer auf der Hut vor Feinden. Sie töten tausende Verdächtige, die angeblich gegen die Revolution sind.
Die Zeit ihrer Herrschaft nennt man die Schreckensherrschaft. Jean Paul Marat ist ein Wissenschaftler. Er hat Medizin studiert, aber veröffentlicht nun eine Zeitung: Der Volksfreund. Darin schreibt er, dass jeder, der die Revolution verrät, hingerichtet wird. Marat selbst wird in seiner Badewanne ermordet, von einer Frau namens Charlotte Corday.
Georges Jacques Danton ist ein Anwalt und in Paris sehr beliebt. Er kümmert sich um die Armeen. Aber es ist eine Zeit der Verfolgung. Danton stirbt im Frühling 1794 durch die Guillotine. Vor seiner Hinrichtung sagt Danton voraus: "Robespierre, du wirst mir folgen!" Und die Voraussage stimmt.
Maximilien de Robespierre ist ein erfolgreicher Anwalt und eine der wichtigsten Personen bei der Revolution. Er möchte eine verpflichtende und kostenlose Bildung einführen. Er möchte die Sklaverei in den französischen Kolonien abschaffen. Aber Robespierre ist auch der Politiker, der die Säuberung des Nationalkonvents anordnet und der die meisten Todesurteile fordert. Im Juni und im Juli 1794 werden über 1300 Menschen hingerichtet.
Jetzt haben die Menschen wirklich genug! Sie haben Angst, als nächstes Hingerichtet zu werden. Robespierre muss aufgehalten werden. Am 27. Juli stimmt der Nationalkonvent dafür, Robespierre festzunehmen.
Am 28. Juli wird er ohne eine Gerichtsverhandlung zur Guillotine auf dem Platz der Revolution gebracht. Er wird hingerichtet, gemeinsam mit 108 seiner engsten Anhänger. In dieser Zeit werden mindestens 300 000 Menschen festgenommen und um die 35 000 Menschen in Frankreich hingerichtet. Aber niemand weiß wie viele es genau waren.
Die meisten von ihnen sind keine Angehörigen des edlen Standes, aber Menschen aus dem Dritten Stand. Mit Robespierres Tod ist die Schreckensherrschaft endgültig vorbei. 1795 wird eine neue Verfassung erlassen. Das Land wird nun von fünf Direktoren geführt und der Nationalkonvent bekommt seinen alten Namen wieder: Nationalversammlung. Einige Gesetze, die unter der Revolution eingeführt wurden, werden abgeschafft, unter anderem auch das allgemeine Wahlrecht.
Nun dürfen nur die Reichen wählen. Die Arbeiter, Bauern und Handwerker, die in der Revolution für ihr Wahlrecht gekämpft haben, fühlen sich betrogen und sind wütend. Wieder einmal gibt es in Paris Aufstände. Aber diesmal stehen die Aufständischen dem Militär gegenüber. Der Aufstand wird niedergeschlagen und hinterlässt Hunderte Tote und Schwerverletzte auf den Straßen von Paris.
Das Militär führt General Napoleon Bonaparte an, ein Mann, der bald eine wichtige Rolle für Frankreich und Europa spielen wird.