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Napoleon
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Napoleon führte 1799 einen Staatsstreich durch (mit dem Ziel, die Regierung zu stürzen). Wie ging es aus?
1795 gibt es Unruhen in Paris. Frankreich hat eine neue Verfassung. Man hat das allgemeine Wahlrecht wieder abgeschafft. Die Arbeiter und Handwerker sind wütend. Sie haben jahrelang während der Revolution für eine gerechtere Gesellschaft gekämpft.
Mit Erfolg! Der König ist weg. Und sie bekamen das Wahlrecht. Dieses Recht haben sie nun verloren. Sie demonstrieren gewaltsam.
Ein junger General besucht Paris – Napoleon Bonaparte. Er übernimmt das Kommando über das Militär, rollt 40 Kanonen von den Pariser Stadtmauern runter auf die Straßen und feuert direkt auf die Menschen. Napoleon beendet die Unruhen. Dafür sterben Hunderte von Menschen. Vier Jahre später, im November 1799: Die militärischen Truppen von Napoleon Bonaparte haben nun die Kontrolle über die Nationalversammlung in Paris.
Napoleon ändert die Verfassung. Er löst die Nationalversammlung auf und ersetzt die Anführer und Direktoren, durch drei Beamte, die die gesamte Macht bekommen. Er nennt sie Konsuln. Dieser Titel stammt aus dem Römischen Reich. Er selbst ist einer der drei Konsuln.
Napoleon hat einen Staatsstreich durchgeführt. Aber wer ist dieser Napoleon Bonaparte? Napoleon kam 1769 auf der Insel Korsika im Mittelmeer zur Welt. Die Insel gehörte früher zu Italien, aber jetzt ist sie französisch. Er kommt aus einer italienischen Adelsfamilie: Buonaparte.
Später ändert er den Namen zu Bonaparte, damit es französischer klingt. Mit neun Jahren schicken seine Eltern ihn auf eine Militärschule in Nordfrankreich. Mit 15 Jahren geht er auf eine Militärhochschule. Er wird ein militärischer Befehlshaber, ein Offizier. Er kann sich Dinge gut merken, Situationen rasch einschätzen und schnelle Entscheidungen treffen.
Napoleon bekommt mehr Verantwortung und gewinnt einige Schlachten mit der französischen Armee. Man ernennt ihn sehr schnell zum General. Durch seinen Staatsstreich ist Napoleon einer von drei Konsuln. Aber er will noch mehr Macht. Er will die Verfassung ändern, damit nur ein einziger "erster" Konsul das Land regiert – nämlich er selbst.
Er schafft es, dass die Franzosen in einer Volksabstimmung entscheiden, dass ein Erster Konsul das Land regiert. Napoleon gewinnt mit 3 Millionen Ja-Stimmen gegen 1.582 Nein-Stimmen. Napoleon ist beliebt. Aber bei der Abstimmung wird bestimmt auch getrickst. Napoleons Bruder ist zuständig für die Auszählung der Stimmen.
Das Ergebnis: Napoleon soll Frankreich zehn Jahre lang alleine regieren. Die Französische Revolution ist vorbei. Der 10-jährige Kampf für Freiheit und Gleichheit endet. Und wieder regiert ein Diktator das Land Frankreich. Trotzdem: Das französische Volk, das vom Chaos der Revolution genug hat, ist zufrieden mit Napoleon.
Doch Napoleon will nicht nur der Erste Konsul sein. In der Kathedrale Notre-Dame krönt er sich selbst zum Kaiser von Frankreich. Das Oberhaupt der katholischen Kirche, der Papst, soll Napoleon dort die Kaiserkrone aufsetzen. Aber Napoleon setzt sich die Krone selbst auf. Er will zeigen, dass niemand mächtiger ist als er.
Während der Revolution hat man in Frankreich die Wehrpflicht eingeführt. Jetzt gibt es eine Armee und mit Napoleon einen starken Anführer. Der Kaiser will aus Frankreich ein großes und mächtiges Land machen.