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Homo erectus
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Wahr oder falsch? Homo erectus konnte so gut in Bäumen klettern wie Affen.
Wir sind wieder in Afrika, vor eineinhalb Millionen Jahren. Schau, da ist ein Paranthropus! Sie benutzt einen angespitzten Knochen und bohrt damit in einem Termitenhügel herum. Sie sucht nach Essen. Sieht irgendwie unruhig aus, die Gute.
Versteck dich lieber! Da kommt jemand. Er ist so groß! Und hat kaum Haare! Schau nur, wie leicht er geht, auf zwei Beinen!
Was trägt er da? Sieht aus wie ein langer Stock mit Spitze. Und da sind noch mehr von ihnen. Sie haben eine Antilope gefangen! Boah!
Ein Blitz ist in einen Baum eingeschlagen und der brennt jetzt! Der Regen hat das Feuer fast gelöscht. Oh, die ist aber mutig! Sie geht einfach zum Feuer, schaut es sich an und greift nach einem brennenden Stock. Autsch, sie hat sich die Hand verbrannt.
Ja, das ist wohl schlauer. Die anderen sind noch etwas vorsichtig. Aber auch neugierig. Genau! Legt Holz nach, dann brennt das Feuer besser.
Es ist warm und gemütlich. Und die wilden Tiere halten sich vom Feuer fern. Upps! Die Antilope ist ein bisschen angebrannt. Kann man das trotzdem noch essen?
Hm. Warmes Fleisch schmeckt ihnen anscheinend! Paranthropus beobachtet sie und ist erstaunt. Sie sieht gerade eine neue Art von Vormenschen in ihrem Gebiet. Später wird diese den Namen "Homo erectus" bekommen.
Paranthropus klettert auf einen hohen Baum. Sie hat Angst. Hier oben fühlt sie sich sicher. Denn dieser Vormensch – Homo erectus – kann nicht mehr so gut klettern. Dafür ist er zu lange auf zwei Beinen gelaufen.
Im Laufe der Zeit haben sich seine Hände und Füße verändert. Homo erectus kann mit seinen Zehen und Fingern nicht mehr nach Bäumen und Ästen greifen – so wie Affen. In den Hunderttausenden von Jahren, die er durch die Savanne gewandert ist, hat er längere Beine und kürzere Arme bekommen als seine Vorfahren. Er ist wohl der erste Vormensch, der immer aufrecht geht. Homo erectus bedeutet auf Lateinisch: der "aufgerichtete Mensch".
Das Gehen auf zwei Beinen bringt dem Homo erectus Vorteile. Auch die verminderte Behaarung ist nützlich. Denn ohne viel Haar kann sein Körper schwitzen und längere Strecken laufen. Er kann also viel größere Gebiete erkunden und Beutetiere verfolgen und jagen – innerhalb und außerhalb von seinem eigenen Gebiet, seinem Lebensraum. Dadurch trifft er auf neue Arten von Beutetieren.
Er lernt, wie man diese Tiere jagen und essen kann. Die Speisekarte des Homo erectus wird immer länger. Da er jetzt mehr Fleisch und andere Proteine isst, entwickelt sich sein Gehirn und wächst. Er wird klüger. Homo erectus lernt wohl als erster Vormensch, wie er Feuer zum Kochen und als Schutz gegen Raubtiere nutzen kann.
Vielleicht findet Homo erectus sogar am Feuer heraus, wie man Steine bearbeitet und bessere Steinwerkzeuge herstellt, als alle Vormenschen zuvor? Homo erectus meißelt aus Steinen Äxte, Messer und Speere für die Jagd größerer Beutetiere. Vielleicht wird er so mutiger und traut sich, größere Gebiete zu erforschen? Homo erectus bleibt nicht nur in Ostafrika. Er ist der erste Vormensch, von dem wir wissen, dass er Afrika verlässt und nach Asien geht.
Bis nach China. Er jagt wohl Tiere. Diese vormenschliche Art existiert länger als jeder andere Vormensch. Fast 1,8 Millionen Jahre lang lebt Homo erectus und wandert durch die Welt – zuerst in Afrika, aber bald auch in Asien und vielleicht auch in Europa. Er lebt Seite an Seite mit vielen anderen Arten von Vormenschen.
Vielleicht ist es sogar möglich, dass Homo erectus vor seinem Aussterben tatsächlich auf unsere eigene Art trifft: den Menschen, Homo sapiens.