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Auswirkungen der Landwirtschaft
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Was können Lebensmittel mit vielen Kohlenhydraten verursachen?
In der langen Geschichte der Menschheit lebten wir Menschen die meiste Zeit vom Jagen, Fischen und Sammeln essbarer Pflanzen. Wir wanderten in kleinen Gruppen zu Orten, an denen es Essen gab. Es wurden nicht viele Kinder geboren. Es ist schwierig, kleine Kinder beim Jagen und Fischen zu tragen. So lebten auf der Erde nur wenige Millionen Menschen.
Vor etwa 10.000 Jahren wurden die Menschen Bauern. Der Wandel vom Wanderer, der ständig unterwegs ist und nach Essen sucht, zum sesshaften Bauern dauerte mehrere Jahrtausende. Dieser Lebenswandel ist sehr wichtig für die Menschheit und die Umwelt, in der der Mensch lebt. Es ist eine landwirtschaftliche Revolution! Als die ersten Menschen sesshafte Bauern werden, können sie einen Teil der Herbsternte retten und dann später im Winter essen.
Das Leben ist somit sicherer. Es kommen mehr Kinder zur Welt und die Eltern können sich nun besser um sie kümmern. Die Eltern brauchen die Kinder als Hilfe bei der Landwirtschaft. Sie können so noch mehr Lebensmittel anbauen. Für mehr Kinder braucht man natürlich auch mehr Essen.
Die Bauern müssen also länger und härter arbeiten als die Jäger und Sammler vorher. Dafür bringt eine Anbaufläche 100-mal mehr Essen als ein Jäger und Sammler auf einer gleich großen Fläche finden kann. Allerdings bauen die Bauern nur eine oder wenige Pflanzensorten an und sind abhängig von der Ernte. Ein schlechtes Jahr ohne Regen oder mit zu viel Regen zerstört vielleicht die gesamte Ernte. Dann haben die Bauern plötzlich nichts mehr zu essen.
Und Jäger und Sammler? Die essen, was sie finden. Ihre Ernährung ist abwechslungsreich. Gibt es keine Eier, essen sie Meeresfrüchte. Und wenn sie keine Pflaumen finden, pflücken sie Beeren.
In Jahren mit schlechter Ernte kann es sein, dass hungrige und feindliche Nachbarn sie angreifen, um ihr Essen und Land zu stehlen. Wenn sie bei solchen Angriffen ihr Land verlassen müssen, drohen sie zu verhungern. Jäger können in neue Gebiete ziehen und dort jagen und sammeln. Die Arbeit als Bauer hat auch Folgen für seine Gesundheit. Der Mensch hat sich in Millionen Jahren vom Affen weiterentwickelt.
Sein Körper hat sich angepasst an abwechslungsreiches Essen, an lange Wegstrecken und an die Jagd nach Beute. Als Bauer muss sich der Mensch nun an neue Aufgaben anpassen: Steine vom Feld entfernen, Wasser tragen, im Boden graben und Bäume fällen. Aufgaben, die sich täglich wiederholen. Die Arbeit als Bauer führt zu neuen körperlichen Beschwerden: Schmerzen im Rücken, Knien und Nacken. Jäger und Sammler leben im Freien, während Bauern in Hütten leben.
Oft gemeinsam mit ihren Tieren. So verbreiten sich Bakterien leichter zwischen den Familienmitgliedern und den Tieren. Krankheiten verbreiten sich nun viel schneller als vorher. Die Bauern ernähren sich nicht abwechslungsreich. Das Verdauungssystem muss viel arbeiten, um das Essen zu verdauen.
Lebensmittel mit vielen Kohlenhydraten, wie Weizen und anderes Getreide, können außerdem Löcher in die Zähne fressen: Karies. Sesshafte Menschen verändern die Natur. Wenn viele Menschen Wälder abholzen und verbrennen, Wasserläufe umleiten und Lebensmittel auf Feldern anbauen, beeinflusst das die Ökosysteme so stark, dass sie sich nur schwer wieder erholen. Einige Pflanzen- und Tierarten sterben so für immer aus. Hmmm...
Scheint, als hätten die Menschen besser gelebt, als sie noch nicht sesshaft waren? Die Landwirtschaft hat uns aber auch mehr Essen gegeben. So konnten mehr Kinder überleben. Und das war gut. Die Sicherheit und die größere Menge an Lebensmitteln haben dazu geführt, dass es mehr Menschen gab.
Und als es mehr Menschen gab, konnten andere Dinge als nur die Landwirtschaft ausprobiert werden. Zum Beispiel herausfinden, wie man Töpfe aus Ton herstellt oder Stoffe webt. Die Menschen konnten so das Rad erfinden oder Bewässerungskanäle legen. Sie taten nicht mehr alle das Gleiche, die Menschen konnten sich spezialisieren. Die landwirtschaftliche Revolution brachte große Veränderungen, und die wirkten sich auf unseren Körper, unsere Gewohnheiten und unsere Umwelt aus – manche gut, manche schlecht.