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Rom: der Untergang des Weströmischen Reichs
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Wahr oder falsch? Im fünften Jahrhundert bekommt die Stadt Rom ihren Weizen aus der Provinz Africa.
Was war denn das? Das war die Teilung des Römischen Reiches. Als Theodosius I. starb, wurde das Römische Reich in zwei Reiche geteilt: In das Weströmische und das Oströmische Reich. Und es kommt noch schlimmer.
Ja. Das Weströmische Reich wird untergehen. Bis dahin bleiben dem Reich nicht ganze hundert Jahre. Wie kann ein so großes Reich bloß untergehen? Der Grund dafür war nicht ein einzelnes Ereignis, sondern es hat über eine lange Zeit stattgefunden.
Im zweiten Jahrhundert, als der römische Kaiser Trajan das Sagen hat, ist das Reich so groß wie nie zuvor. Schau nur, wie groß es ist! Es ist fast unmöglich, ein so großes Reich zusammenzuhalten. Dafür werden viele Soldaten an den Grenzen gebraucht und das ist teuer. Als die Römer noch neue Gebiete eroberten, hatten sie auch das Geld durch die Kriegsbeute.
Aber jetzt wächst das Reich nicht mehr. Also muss das fehlende Geld aus dem Reich kommen. Die Steuern steigen, vor allem für die Bauern. Und außerdem: Ohne Eroberungskriege, auch keine Kriegsgefangenen! Und weniger Kriegsgefangene heißt weniger Sklaven.
Sklaven arbeiteten zum Beispiel auf den Bauernhöfen. Weniger Sklaven bedeutet, dass die Bauernhöfe weniger Nahrungsmittel herstellen. Trotzdem müssen die Hofbesitzer aber weiter Steuern zahlen. Während dieser Krise im dritten Jahrhundert wird das Reich schlecht geführt. Die Steuern steigen und steigen.
Das Volk kann so viel Geld nicht mehr zahlen. Und das Reich kann seine Armee nicht mehr bezahlen. Die Grenzen sind nicht mehr stark besetzt. Als Diokletian das Reich in vier Gebiete teilt, ist die Stadt Rom nicht mehr der wichtigste Ort im Reich. Konstantin und die Kaiser, die ihm folgen, investieren mehr in das Oströmische Reich.
Theodosius schützt Konstantinopel mit Festungsmauern und stärkt die Armee im Osten. Das Weströmische Reich ist fast vergessen. Wer sind die denn? Ah, ein Stamm aus Mittelasien. Sie überfallen Europa in den Jahren um 370.
Die Hunnen. Und hier, im Norden des Reiches, leben einige germanische Stämme: Goten und Vandalen. Die Goten fliehen vor den Hunnen in den Süden. Das sind Valens und Valentinian I., sie sind zu dieser Zeit Kaiser. Was geht, Cäsar?
Ist es okay, wenn meine Goten in das Römische Reich ziehen? Die Hunnen sind verdammt unheimlich! Helft ihr uns denn dabei, uns gegen die Hunnen zu verteidigen? Klaro! Also ziehen die Goten ein.
Aber der Herrscher dort behandelt sie schlecht. Die Goten müssen viel aushalten. Am Ende kämpfen sie gegen den Herrscher. Valens stirbt im Kampf. Jetzt überqueren mehr Goten und andere Stämme die Grenze.
Die Goten bestehen aus mehreren Gruppen, wie z. B. den Westgoten. Theodosius setzt Westgoten als Soldaten ein. Das ist ihr Anführer: Alarich I.
Alarich ist wütend! Er hat für Theodosius gekämpft und dabei viele Soldaten verloren. Er findet, dass er und seine Soldaten eine Belohnung verdient haben. Aber sie bekommen keine Belohnung. Darum verlassen Alarichs Westgoten Theodosius Armee.
Aber was tun sie jetzt? Sie plündern Griechenland! Wie können die Römer Alarich stoppen? Er darf doch nicht das ganze Reich plündern! Um Alarich zu beruhigen, geben die Römer ihm dieses Gebiet: den östlichen Teil der Provinz Illyrien.
Man verspricht den Westgoten auch Lebensmittel. Aber diese kommen nie an! Alarich kocht vor Wut! Sie marschieren nach Italien und umzingeln die Stadt Rom. Die Römer geben auf und kaufen sich von den Westgoten frei.
Dann verschwinden die Westgoten wieder. Aber sie sind noch nicht zufrieden. Im Jahr 410 marschieren sie wieder in Rom ein. Diesmal plündern sie die Stadt. Alarich will hierhin: in die römische Provinz Africa.
Von hier bekommt die Stadt Rom all ihren Weizen. Alarich will die Kontrolle über das Weizen haben. Denn ohne Weizen verhungern die Römer. Aber Alarichs Schiffe gehen in einem Sturm unter und er stirbt kurz danach an Fieber. Das Weströmische Reich kann durchatmen.
Aber nicht für lange. Denn jetzt erobern die Vandalen Africa und stoppen den Weizenhandel der Römer. Ich hab Hunger! Im Jahr 450 plündern die Vandalen dann die Stadt Rom. Arme Römer!
Jetzt ist nicht mehr viel vom ehemaligen Reich übrig. Europa besteht hauptsächlich aus germanischen Königreichen. 476 stürzen die Germanen den Kaiser. Das ist das Ende des Weströmischen Reiches und dem Zeitraum, den wir Antike nennen. Nun beginnt das Mittelalter.
Aber was passiert mit dem Oströmischen Reich? Das bleibt weiter eine große Macht: das Byzantinische Reich.