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Rom: fünf gute Kaiser
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Wahr oder falsch? Hadrian adoptierte seinen Berater.
Nach den Kaisern aus der julisch-claudischen Dynastie folgen viele Kaiser, die die Macht der Armee stärken. Machen wir einen Zeitsprung nach vorne, zu den letzten fünf Kaisern während des römischen Friedens "Pax Romana". Die fünf guten Kaiser. Das ist Nerva. Nerva hat seinen Kaisertitel nicht geerbt, sondern wurde als erster Kaiser vom Senat gewählt.
Der Senat will die Armee entmachten und diese Macht an sich reißen. Nerva war vorher als Konsul immer gnädig und weise. Genau so muss ein Kaiser sein – glaubt der Senat. Der Armee gefällt das natürlich überhaupt nicht. Sie wollen die Macht behalten.
Jetzt kämpfen also genau die Soldaten, die eigentlich den Kaiser beschützen sollen – die Prätorianergarde –, gegen ihn. Sie wollen lieber diesen jungen, beliebten General als Kaiser: Trajan. Nerva ist alt und hat keine Erben. Damit man ihn nicht absetzt, adoptiert er Trajan. Er kann dann der nächste Kaiser werden.
Die Armee ist zufrieden. Als Nerva stirbt, ist Trajan beim Krieg in Germanien. Ein neu ernannter Kaiser kommt normalerweise immer nach Rom. Aber Trajan bleibt in Germanien, um den Krieg zu beenden. Stattdessen lädt er die Prätorianergarde nach Germanien ein.
Also die, die Nerva bekämpft haben. Die Garde glaubt, dass Trajan sie belohnen will. Denn sie haben Trajan ja erst zum Kaiser gemacht. Falsch gedacht! Er tötet sie als Strafe für ihren Kampf gegen den Kaiser.
Unter Trajans Herrschaft wird das Römische Reich größer als je zuvor und je danach. Da das Reich so groß ist, muss Trajan viele Kämpfe um die Grenzen führen. Schau: Da reitet er von einem Krieg zum nächsten, als... Was ist los? Trajan hat einen Herzinfarkt und stirbt unterwegs.
Er hat keinen Nachfolger für den Thron bestimmt. Wer soll also der nächste Kaiser werden? Oha! Jetzt behauptet seine Frau, dass Trajan jemanden adoptiert hat – noch an seinem Sterbebett: Hadrian. Trajans Frau hat als einzige gesehen, wie Trajan Hadrian adoptiert hat.
Klingt komisch, oder? Der Senat glaubt ihre Geschichte nicht. Aber die Armee mag Hadrian, deshalb stimmt der Senat zu, denn sie wollen keinen Ärger mit der Armee. Hadrian wird also Kaiser. Die Außenpolitik des Römischen Reichs verändert sich nun.
Hadrian hat überhaupt kein Interesse daran, das Reich zu vergrößern. Ihm ist es eher wichtig, das Reich so zusammenzuhalten und zu verteidigen, wie es gerade ist. Er will Frieden. Hadrian glaubt, dass er das Reich einfacher verteidigen kann, wenn alle Grenzen entlang von Flüssen, Meeren und Bergen verlaufen: natürliche Grenzen. Also verschiebt er die Grenzen genau so.
Er gibt dafür sogar einige Gebiete auf. Hier in Britannien gibt es allerdings keine geeigneten natürlichen Grenzen. Also baut Hadrian hier eine Mauer. Das ist Hadrians Berater: Antoninus Pius. Er muss ein sehr guter Berater gewesen sein, denn Hadrian adoptiert ihn.
Er wird der nächste Kaiser. Antoninus Pius vermeidet Kriege, denn sie sind teuer und unnötig. Er vermeidet auch Machtkämpfe in Rom, indem er seine Macht mit dem Senat teilt. Das Geld, welches er durch den Verzicht von Kriegen einspart, nutzt er lieber, um die Städte in Italien zu stärken und zu erneuern. Das ist der letzte der fünf guten Kaiser: Mark Aurel.
Marcus Aurelius ist nicht nur Kaiser, sondern auch Schriftsteller und Philosoph. Er gehört zu einer Gruppe von Philosophen, die glauben, wenn man sich von starken Gefühlen befreit, wird man gelassener und kann ein ehrliches und weises Leben führen. Man nennt diese Philosophie Stoizismus. Marcus Aurelius hat wohl viel Gelassenheit nötig, denn während seiner Herrschaft bricht im Römischen Reich die Pest aus. Und es kommt noch schlimmer.
In mehreren Gebieten brechen Kriege und Aufstände aus. Obwohl er ein friedlicher Mann ist, führt er einen großen Teil seines Lebens Kriege. Als Marcus Aurelius stirbt – wahrscheinlich an Krebs – erbt Commodus den Kaisertitel. Commodus gehört nicht zur Gruppe der guten Kaiser. Ganz im Gegenteil!
Spätestens jetzt ist Pax Romana vorbei.