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Rom: die Kaiser der julisch-claudischen Dynastie
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Wahr oder falsch? Der Stiefsohn von Augustus hieß Caligula.
Augustus und die vier Kaiser nach ihm gehören zur gleichen Familie: der julisch-claudischen Familie. Diese Kaiser erben und vererben ihren Titel "Princeps". Die julisch-claudische Familie ist also sehr mächtig. Das ist Tiberius, der Stiefsohn von Augustus. Als er Kaiser wird, ist er 54 Jahre alt.
Nicht sehr jung und auch nicht sehr ehrgeizig. Er lässt lieber den Senat die Arbeit für ihn machen. Zur gleichen Zeit wie Tiberius lebt in der römischen Provinz Judäa ein jüdischer Prophet: Jeschua oder besser bekannt als: Jesus. Jesus wird von den Römern zum Tode verurteilt und gekreuzigt. Das ist der Beginn des Christentums.
Aber Tiberius weiß das natürlich nicht. Tiberius lebt in einem Palast auf der Insel Capri. Ohne Kontakt zur Außenwelt. Die Menschen vermuten, dass er schreckliche Dinge anstellt. Tiberius lässt seinen Freund, den Konsul Seianus, die meisten Dinge in Rom regeln.
Aber Seianus plant einen Aufstand. Er will Princeps werden. Da er nicht zur julisch-claudischen Familie gehört, versucht er, sich von ihr adoptieren zu lassen. Tiberius erfährt vom Aufstand und verurteilt Seianus zum Tode. Aber das nicht alles, Tiberius glaubt jetzt, dass sich alle gegen ihn verbünden.
Darum lässt er jeden hinrichten, der mit Seianus etwas zu tun hatte, sogar Frauen und Kinder. Die meisten Römer hassen Tiberius deshalb. Tiberius stirbt auf Capri. Viele glauben, dass er keine richtige Beerdigung verdient. Sie wollen ihn in den Fluss werfen.
Sie schreien: "In den Tiber mit Tiberius!" Aber jetzt ist Tiberius Adoptivsohn – Caligula – der Kaiser. Um die Familienehre zu retten, gibt er Tiberius doch noch ein kaiserliches Begräbnis. Caligula ist übrigens ein Spitzname und bedeutet "der kleine Soldatenstiefel". Weil er nämlich mit seinem Vater, einem bekannten General, in Militärlagern aufgewachsen ist. Tiberius hatte beschlossen, dass Caligula zusammen mit Tiberius Enkel Gemellus regieren soll.
Aber das ist Caligula egal. Er lässt Gemellus hinrichten. Caligula ist zuerst ein beliebter Kaiser, aber dann wird er krank. Als er wieder gesund wird, ist er ein anderer Mensch geworden. Jetzt liebt er es, Menschen zu quälen.
Und Orgien liebt er auch, so sagt man. Caligula wird ermordet. Sein Onkel Claudius wird sein Nachfolger. Als Kind war Claudius sehr krank. Er hat sein ganzes Leben lang gehumpelt und gestottert.
Der Rest der Familie hält ihn für einen Idioten, der niemals Kaiser wird. Zum Glück für Claudius. Denn in der julisch-claudischen Familie sind Machtkämpfe im Gange. Sie ermorden sich alle gegenseitig, nur Claudius ist allen egal. Als Caligula dann also stirbt, erbt Claudius seinen Kaisertitel.
Während der Herrschaft von Claudius tauchen die ersten Christen in Rom auf. Das führt hier in der jüdischen Gemeinde zu Unruhen. Darum vertreibt Claudius die Juden aus Rom. Es ist ihm egal, ob sie Christen sind oder nicht. Aus der Sicht der Römer ist Christentum nur ein jüdisches Ding.
Claudius heiratet eine Frau namens Agrippina. Agrippina hat einen Sohn. Sie möchte unbedingt, dass Claudius ihn adoptiert: Nero. Claudius zögert. Aber er adoptiert Nero dann doch.
Claudius stirbt 54 n. Chr. Keiner weiß, wie er stirbt. Vielleicht hat Agrippina ihn getötet, damit Nero an die Macht kommt? Nero ist erst 16, als er Kaiser wird.
In seinem ersten Jahr als Kaiser mischt sich "Mama" Agrippina in alles ein. Bald schafft es Nero, sie auf Abstand zu halten. Als nächstes versucht sie, Neros Bruder zum Kaiser zu machen. Nero hat die Nase voll von Agrippina und tötet sie. Und seinen Bruder auch.
64 n. Chr. brennt Rom. Auf einem Teil des abgebrannten Bodens baut Nero einen großen Palast für sich selbst. Viele glauben, dass Nero das Feuer selbst gelegt hat.
Aber Nero gibt den Christen in der Stadt die Schuld. Sie werden verfolgt, gekreuzigt und am Ende lebendig verbrannt. Ein Militäraufstand beendet die Herrschaft von Nero. Er versucht zu fliehen, aber das Militär lässt das nicht zu. Nero nimmt sich das Leben.
Die julisch-claudische Familie ist somit nicht mehr an der Macht.