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1. Weltkrieg: Auswirkungen des Ersten Weltkriegs
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Wahr oder falsch? Im Ersten Weltkrieg starben zwischen 9 und 10 Millionen Menschen.
Am 11. November 1918 um 11 Uhr ergibt sich Deutschland. Der Erste Weltkrieg ist vorbei. Die Deutschen müssen aufgeben, da der Krieg ihre Wirtschaft zerstört hat. Sie haben nicht mehr genügend neue Waffen, Soldaten oder Essen.
In Deutschland steht eine Revolution bevor – genau wie in Russland. Im Krieg gab es zwischen 9 und 10 Millionen Tote und etwa doppelt so viele Verwundete. Während des Ersten Weltkrieges, wurden die Waffen verbessert. Jetzt sind sie leistungsstärker und gefährlicher. Die Flugzeuge sind viel moderner und es gibt völlig neue Waffen wie z.
B. den Panzer. Viele der Kriegserfindungen entwickelt man später noch weiter. Sie werden im nächsten großen Krieg eine große Rolle spielen. Der Erste Weltkrieg verändert auch die Weltkarte.
Länder wie Österreich-Ungarn und das Osmanische Reich verschwinden völlig. Deutschland und Russland verlieren viel Land. Zur gleichen Zeit entstehen neue Länder wie Finnland, Polen, die Tschechoslowakei, Jugoslawien und die Türkei. Frankreich und Großbritannien übernehmen Kolonien außerhalb Europas. Sie übernehmen die deutschen Kolonien in Afrika und vom zerfallenden Osmanischen Reich unter anderem: Syrien, Palästina und Irak.
Das Kriegsende hat auch Einfluss darauf, wie die Länder regiert werden. In Russlands Diktatur führt das Ende des Krieges zu einer blutigen Revolution. Viele Russen hoffen, dass durch die Revolution eine faire und demokratische Gesellschaft entsteht. Doch ihre Hoffnung erfüllt sich nicht. Das neue Land – die Sowjetunion – ist nun eine kommunistische Diktatur.
In anderen Ländern führt das Ende des Ersten Weltkriegs dazu, dass mehr Menschen Demokratie fordern und durchsetzen. In vielen Ländern hatten Frauen (und arme Männer) überhaupt kein Wahlrecht oder ihr Stimmrecht war eingeschränkter als das von reichen Männern. Nach dem Ersten Weltkrieg ist Demokratie zum ersten Mal weit verbreitet in Europa. Warum eigentlich gerade Demokratie? Naja, hauptsächlich weil die Menschen wütend sind über den Krieg. "Wenn ich schon mein Leben für mein Land riskiere, sollte ich auch mitbestimmen dürfen, wie es geführt wird!" Als so viele Männer im Krieg waren, kümmerten sich die Frauen um die inneren Angelegenheiten ihres Landes.
Frauen haben oft in Munitionsfabriken und anderen Wirtschaftsbereichen gearbeitet. Doch obwohl Frauen für ihre Länder nun so wichtig sind, bezahlt und behandelt man sie immer noch schlechter als Männer. Um die Gesellschaft zu verändern und gerechter zu machen, fordern jetzt viele Frauen ein Wahlrecht. Die russische Revolution und die Gründung der kommunistischen Sowjetunion beeinflusst auch andere Länder und macht sie demokratischer. Viele arme Menschen in Europa träumen von einer gewaltsamen Revolution, so wie in Russland.
Solche Ideen machen den Mächtigen und Reichen viel Angst, denn wenn es eine Revolution gibt, verlieren sie vielleicht alles. In einer Demokratie würden sie sicher ihre politische Macht verlieren, aber zumindest würden sie ihr Geld behalten und am Leben bleiben. "Hmm, wenn wir eine Demokratie erlauben, dann geben sie vielleicht diesen Unsinn mit der Revolution auf und wir enden nicht so wie das kommunistische Russland in der Sowjetunion." Der erste Weltkrieg hat bis jetzt also zur russischen Revolution und zu mehr Demokratie in Europa geführt. Jetzt, in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg, liegt auch der Grund für den blutigsten Krieg der Menschheitsgeschichte: der Zweite Weltkrieg. Frankreich und die anderen Sieger fordern von Deutschland, das den Krieg verloren hat, viel Geld – sogenannte Kriegsentschädigungen. Damit wollen die Gewinner aufbauen, was im Krieg zerstört wurde.
Ihr Ziel ist es, die deutsche Wirtschaft zu zerstören, damit Deutschland so arm wird, dass es nie wieder einen Krieg anfangen kann. Der Plan klappt: Die Kriegsentschädigungen zerstören die deutsche Wirtschaft tatsächlich. Das führt allerdings nicht zu Frieden, sondern zu Armut und politischem Chaos. Statt Demokratie wünschen sich die Menschen nun einen starken Führer. Diese Armut und dieses Chaos helfen Adolf Hitler und den Nazis schließlich dabei, die Macht in Deutschland an sich zu reißen und den Zweiten Weltkrieg zu starten.
Ein Krieg, der etwa 60 Millionen Menschenleben kosten wird. Das Ende des Ersten Weltkrieges führt also bald zum Beginn des Zweiten Weltkrieges.