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Der Aufstieg der Nazis: Hitler wird deutscher Reichskanzler
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Wer war die SA in Deuschland während der 1920-1940er?
Der deutschen Wirtschaft geht es wieder schlecht. Die Wirtschaftskrise hat sich seit 1929 von den USA aus weltweit verbreitet. Das Deutsche Reich ist eines der Länder, das am härtesten betroffen ist. 3 Millionen Menschen sind ohne Arbeit. Viele Deutsche glauben nicht mehr, dass die verantwortlichen Politiker sie vor der Krise retten können.
Hitler und die NSDAP haben hart dafür gearbeitet, um ins Parlament zu kommen. Und nun ernten sie die Früchte dieser Arbeit. Die Partei wächst. Hitler verspricht: Wenn er an die Macht kommt, wird alles viel besser. Er sagt Dinge, von denen er weiß, dass die Deutschen sie hören wollen.
Hitler ist ein Populist. Er spaltet die Bevölkerung bewusst in zwei Gruppen: Auf der einen Seite "Wir" – so nennt er "das deutsche Volk", das er als gut und fleißig beschreibt. Auf der anderen Seite "Sie" – so nennt er "die Elite": die Politiker und die Juden, von denen er sagt, sie hätten "das deutsche Volk verraten und verkauft". Und die Deutschen glauben das. Bei den Reichstagswahlen 1930 wird die NSDAP die zweitstärkste Partei.
In den Jahren 1931 und 1932 geht es mit der deutschen Wirtschaft noch weiter bergab. Hunderte von Banken brechen zusammen und die Arbeitslosigkeit steigt noch weiter an. Auf dem Land gewinnt die NSDAP an Mitgliedern. Dort kämpfen viele Bauernhöfe und Farmer wirtschaftlich ums Überleben. Aber auch in den Städten finden die Nazis immer mehr Unterstützung.
Die Arbeitslosigkeit ist hoch und viele sind ärmer als zuvor. Vor den Reichstagswahlen 1932 hält Hitler im ganzen Deutschen Reich Reden. Er reist mit dem Flugzeug und kann so in einem Monat in 50 Städten Reden halten. Hitler ist der erste Politiker, der für seinen Wahlkampf ein Flugzeug nutzt. Joseph Goebbels setzt Hitlers Auftritte sorgfältig in Szene.
Er ist verantwortlich für die Nazi- Propaganda. Hitlers Sturmabteilung, die SA, hält bei allen seinen öffentlichen Reden Wache und sorgt dafür, dass jeder Protestler zum Schweigen gebracht wird – oft auch gewaltsam. Sie behindern auch die Wahlversammlungen der anderen Parteien. Im April 1932 wählen die Deutschen einen neuen Reichspräsidenten. Hitler ist mittlerweile kein Österreicher mehr, sondern deutscher Staatsbürger.
Deshalb kann er sich für die Reichspräsidentenwahl aufstellen lassen. Hitler verliert gegen den amtierenden Präsidenten, Paul von Hindenburg. Trotzdem bringt der Wahlkampf der Nazis der NSDAP viele neue Anhänger. Bei den Reichstagswahlen im November 1932 erhält die NSDAP von allen Parteien die meisten Stimmen: 13 Millionen – über 33 Prozent. Die NSDAP ist also die stärkste Partei im Parlament.
Nun fordert Hitler, dass Präsident Hindenburg ihn zum Regierungschef ernennen soll: zum Reichskanzler. Doch Hindenburg weigert sich. In seinen Augen hat dieser Unteroffizier Hitler aus Österreich keine Ahnung von Politik: ein typischer Aufsteiger! Dennoch unterstützen viele konservative Politiker im Parlament Hitler. Sie befürchten, dass die Kommunisten, die bei der Wahl auch erfolgreich waren, zu mächtig werden.
Da Hitler vorher versprochen hat, die Kommunisten zu zerstören, wollen die Konservativen Hitler nun als Regierungschef sehen. Präsident Hindenburg muss also seine Meinung ändern. Am 30. Januar 1933 wird Adolf Hitler dann Reichskanzler! Am Abend seiner Wahl findet in Berlin eine prächtige Naziparade statt.
Hunderttausende von Menschen marschieren mit Fackeln und würdigen so ihren neuen Reichskanzler. An diesem Abend schreibt Joseph Goebbels in sein Tagebuch: "Das neue Reich ist erstanden, Sieg nach 14 Jahren Kampf. Wir sind am Ziel. Die deutsche Revolution beginnt."