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Die Berliner Mauer
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Wie haben manche Menschen die Berliner Mauer nach ihrer Fertigstellung überquert?
Es sind die frühen Morgenstunden des 16. August 1961. In der deutschen Stadt Berlin, fang Bauarbeiter, bewacht von Soldaten und der Polizei, an, Straßen aufzureißen und Absperrungen zu errichten. Im Laufe des nächsten Jahrzehnts werden sie eine Mauer durch die Stadt bauen, Nachbarschaften zerreißen, Familien trennen, und Deutschland teilen. Um zu verstehen, wie es zu diesem Punkt gekommen ist, müssen wir zurück zum Zweiten Weltkrieg schauen.
1941, Amerika, Großbritannien und Frankreich verbünden sich mit der Sowjetunion gegen die Achsenmächte. Nachdem sie 1945 Nazideutschland besiegt hatten, besetzt jede der siegreichen Nationen einen Teil des Landes. Die Teilung soll vorübergehend sein, aber die ehemaligen Verbündeten sind sich uneins über ihre Visionen für das Nachkriegseuropa. Die Westmächte – Amerika, Großbritannien und Frankreich – wollen Demokratie und freie Marktwirtschaft in ganz Europa; die Sowjetunion will sich mit gehorsamen kommunistischen Nationen umzingeln. Wer setzt sich in Deutschland durch?
1949, legen die Westmächte ihre Besatzungszonen zusammen, um im Westen die Bundesrepublik Deutschland zu bilden. Die Sowjets reagieren mit der Gründung der Deutschen Demokratischen Republik im Osten … zwar 'demokratisch' mit Namen, aber von Natur aus kommunistisch. Deutschlands ehemalige Hauptstadt Berlin, ist technisch innerhalb der sowjetischen Zone, aber es ist auch gespalten, da die Sowjets, den östlichen Teil der Stadt einnehmen. Die Führer der DDR verbieten ihren Bürgern, das Land zu verlassen. Aber in Berlin, können Menschen einfach zu Fuß oder mit dem Bus in die westliche Hälfte fahren, dann nach Westdeutschland oder darüber hinaus reisen.
In Westdeutschland läuft die Wirtschaft gut und Gehälter sind höher als im Osten. In den Regalen der Geschäfte gibt es eine größere Auswahl an Waren. Und die Menschen genießen mehr persönliche Freiheit. Ostdeutsche reisen nach Westdeutschland zuerst zu Tausenden aus, dann zu Millionen. Viele von ihnen sind Ärzte, Lehrer und Ingenieure.
Wenn zu viele Fachkräfte gehen, wird es unmöglich, das Land zu regieren. Deshalb versucht die Regierung der DDR verzweifelt, mehr Menschen davon abzuhalten. Die Regierung ordnet an, mit den Arbeiten an der Barriere zu beginnen, die Ostdeutschen den Zugang zu Westberlin abschneidet. Es ist der Beginn der Berliner Mauer. Maschendrahtzäune werden nach und nach durch fünf Meter hohe Betonplatten ersetzt.
Die Mauer ist mit Stacheldraht gekrönt und von Wachtürmen bewacht. In den 1980er Jahren führt sie 45 Kilometer durch Berlin, teilt die beiden Stadtteile, und weitere 120 Kilometer um Westberlin herum, als Abgrenzung zum Rest der DDR. Die Flucht ist schwierig, aber nicht unmöglich. Rund 5000 Ostdeutsche fliehen durch das Graben von Tunneln unter der Mauer, mit Heißluftballons, oder indem sie schwächere Abschnitte mit Lastwagen rammen. Das Risiko ist hoch. Über hundert Menschen sterben bei Fluchtversuchen.
Insgesamt hindert die Mauer Ostdeutsche weitgehend am Auszug. Dies hilft, die Wirtschaft des Landes zu stabilisieren. Aber die Mauer schadet auch dem Ansehen der DDR – sie wird zum Symbol der kommunistischen Unterdrückung. Bis Ende der 1980er Jahre befreien andere Länder in Europa sich von der kommunistischen Führung. Tausende Menschen in Ostdeutschland protestieren, fordern Reisefreiheit und Demokratie.
Am Abend des 9.11.1989 versucht die DDR-Regierung Spannungen abzubauen, indem Reisegenehmigungen einfacher zu erhalten sind. Aber die Ankündigung lockt Tausende Ostberliner zu den Grenzübergängen an der Mauer, die die überraschten Wachen zwingen, die Tore sofort zu öffnen. Jubelnde Menschenmassen strömen nach West-Berlin. Es ist bald klar, dass die Jahre der Teilung zu Ende sind. Im Oktober 1990, nach vier Jahrzehnten, ist Deutschland offiziell wiedervereinigt.