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Der Amerikanische Bürgerkrieg 1860 - 1861: Vor dem Krieg
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Wahr oder falsch? Sklaven wurden für ihre Arbeit auf den Plantagen bezahlt.
Mitte des 19. Jahrhunderts bilden 33 Staaten und Territorien - vom Atlantik bis zum Pazifik - eine schnell wachsende Union: die Vereinigten Staaten. Aber die Teilung zwischen den Staaten wird immer größer. Sie sind nicht so richtig vereint. Im Norden werden aus den Industrie- und Handelszentren große Städte, in denen es viele Arbeiter gibt, die für Geld arbeiten wollen.
Im Süden dreht sich alles nur um Baumwolle, Tabak, Zuckerrohr und Reis. Alles Agrarprodukte für den Export. Riesige Plantagen beherrschen jeden Lebensbereich. Die Arbeit ist hart und erfordert viele Arbeiter. Die Wirtschaft ist von unbezahlten Arbeitern abhängig: von Sklaven - ihre Vorfahren wurden durch den Sklavenhandel aus Afrika hergebracht.
Hmmm, unbezahlte Arbeit? Ist das gerecht? Oben im Norden finden einige, dass es ungerecht ist! Die Menschen hier wollen, dass die Sklaverei endgültig abgeschafft wird. Sie halten Sklaverei für moralisch untragbar, aus menschlichen und religiösen Gründen.
Sie werden Abolitionisten genannt. Aber sowohl im Norden als auch im Süden finden viele, dass die Abolitionisten nur Ärger machen und es Extremismus ist, wenn sie alle Sklaven sofort freilassen wollen. Die Abolitionisten helfen den Sklaven, in ein besseres Leben zu fliehen, in einen Staat ohne Sklaverei oder nach Kanada. Sie organisieren ein geheimes Netz an Fluchtrouten, sicheren Häusern und Wegweisern. Es wird "Underground Railroad" also "Unterirdische Eisenbahnstrecke" genannt.
Allerdings ist es eine ohne Züge. Sie reisen während dunkler Nächte zu Fuß. Es ist sehr gefährlich. Die Polizei geht im Grenzgebiet auf Streife und hofft auf Belohnungen, wenn sie Sklaven zu den Plantagen zurückbringen. Und die Abolitionisten werden oft noch vor Ort hingerichtet.
Dieser Abolitionist, John Brown, findet, dass "die Sklaverei ein Kriegszustand ist". Er sagt, dass mehr dafür getan werden muss, um die Sklaven zu befreien. Sein Ziel ist es, die Sklaven zu bewaffnen und den Süden in einer Revolution zu befreien. Im Oktober 1859 plündern Brown und eine kleine Armee aus 22 Abolitionisten ein Waffenlager - ein Depot - in Harpers Ferry in Virginia. Alles geht soweit gut, bis sie plötzlich von bewaffneten Menschen aus der Gegend umzingelt werden.
Browns Männer stecken in der Falle. Bald tauchen Soldaten auf, angeführt von Robert E. Lee - er wird später Feldherr der der Armee der Südstaaten. In einem dreitägigen Kampf werden fast alle Abolitionisten getötet. Brown wird festgenommen und hingerichtet.
Der Überfall in Harpers Ferry spaltet das Land. Im Norden ist Brown nun für Gegner der Sklaverei ein Held. Im Süden breitet sich Angst vor einer Rache der Sklaven aus. Bei den Wahlen 1860 beschließt eine neue Partei - die Republikanische Partei - dass die Sklaverei mit der Zeit eingestellt werden soll. Niemand erwartet, dass der Anführer der Republikanischen Partei, Abraham Lincoln, Präsident werden könnte.
Aber Lincoln gewinnt, obwohl im Süden niemand für ihn abgestimmt hat. Die Sklaven dürfen nicht wählen. Im Norden denken die Wähler, dass die Sklaverei veraltet ist. Wenn sich die Sklaverei bis in die neuen Staaten im Westen ausbreitet, wäre das ein unfairer Wettbewerb! Sie machen sich Sorgen.
Viele Menschen im Süden sind auch besorgt. "Wir können die Feindseligkeit des Nordens gegenüber der Sklaverei nicht mehr ertragen", "Unsere Lebensweise soll nicht bedroht sein!" Nach Lincolns Wahl spaltet sich der reichste Staat, South Carolina, von den Vereinigten Staaten ab: Er tritt aus. 1861 treten weitere sechs Südstaates aus und bilden mit South Carolina eine Allianz aus souveränen Staaten, auch Konföderation genannt: die Konföderierten Staaten von Amerika. Sie wählen einen US-Senator aus dem Süden zum Präsidenten: Jefferson Davis, der bis dahin Kriegsminister der Vereinigten Staaten war. Der Süden sagt "Auf Wiedersehen" zu den Vereinigten Staaten, zur Union. In Lincolns erster Rede als Präsident versucht er, die Lage zu beruhigen und den Süden in der Union zu halten, indem er sagt: "Ich habe keine Absicht, mich in die Sklaverei bei den Staaten, in denen es sie bereits gibt, einzumischen.
Die Union muss erhalten bleiben." Aber einen Monat später befiehlt der Südstaaten-Präsident Davis einen Angriff auf Fort Sumter, ein Fort der Union vor der Küste von South Carolina. Die Truppen des Nordens im Fort werden von denen aus dem Süden beschossen. Landsleute und Freunde schießen aufeinander. Das ist nun ein Bürgerkrieg.