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Der Winterkrieg in Finnland
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Welches Land unterstützte Finnland im Krieg gegen die Sowjetunion mit einem großen wirtschaftlichen Beitrag?
23. August 1939 Die Außenminister der Sowjetunion und Deutschlands unterschreiben ein Abkommen, einander nicht anzugreifen: den Molotow-Ribbentrop-Pakt. Darin gibt es einen geheimen Abschnitt in dem vereinbart wird, Osteuropa unter den beiden aufzuteilen. Deutschland wird Polen angreifen und seinen westlichen Teil besetzen. Die Sowjetunion wird Ostpolen besetzen, aber auch Militärstützpunkte in Finnland, Estland, Lettland, Litauen und Rumänien errichten.
Und Deutschland wird sie gewähren lassen. Am 1. September überfällt Deutschland Polen. Am 17. September macht das auch die Sowjetunion.
Die beiden Angreifer besetzen schnell ganz Polen, wie besprochen, und fangen an, es untereinander aufzuteilen. Ende September beansprucht die Sowjetunion das Recht, Militärstützpunkte in Estland, Lettland und Litauen zu errichten. Diese drei Länder können sich nicht gegen die Sowjetunion verteidigen und sind dazu gezwungen zuzustimmen. Also unterschreibt Estland am 28. September ein Abkommen, das der Sowjetunion das Recht zugesteht, Luft- und Marinestützpunkte auf Dagö und Saaremaa und in Paldiski zu errichten.
Aber der sowjetische Führer Josef Stalin ist immer noch nicht zufrieden. Am 12. Oktober fordert er das Recht ein, einen sowjetischen Militärstützpunkt in Finnland zu errichten, in Hanko. Er will, dass die finnische Grenze an der Karelischen Landenge weiter in den Norden verlegt wird, weg von Leningrad – das heute St. Petersburg heißt.
Und er will, dass die Grenze im Norden Finnlands, in Petschenga, nach Westen verlegt wird. Der finnische Außenminister Eljas Erkko weigert sich, die sowjetischen Forderungen zu akzeptieren. Finnland und die Sowjetunion haben ein Abkommen unterschrieben, nicht gegen einander Krieg zu führen: einen Nichtangriffs-Pakt. Aber Erkko sah, was passierte, als Hitler kleinere Teile der Tschechoslowakei übernehmen wollte und dann fast das ganze Land einnahm. Erkko glaubt, dass die Sowjetunion dasselbe machen könnte.
Er vertraut Stalin nicht. 26. November: Die sowjetische Staatsmacht behauptet, dass vier sowjetische Soldaten im russischen Dorf Mainila, an der Grenze zu Finnland, ermordet wurden. Sie behauptet, dass Finnland daran Schuld trägt und beendet den Nichtangriffs-Pakt mit Finnland. 30.
November: Ohne Kriegserklärung bombardiert die Sowjetunion die Hauptstadt Finnlands, Helsinki, und viele andere finnische Städte. Und die sowjetische Rote Armee überquert die Grenze zu Finnland bei Ladoga und Petschenga. Die Sowjetunion behauptet, Finnland hätte den Krieg begonnen, indem es die Soldaten in Mainila ermordete. Aber das ist eine Lüge. Spätere Untersuchungen zeigen, dass Finnland nicht veranwortlich war.
Es war eine Geheimoperation der sowjetischen Streitkräfte – unter falscher Flagge – um den Angriff auf Finnland zu rechtfertigen. Finnland bittet Schweden um Hilfe im Krieg gegen die Sowjetunion. Aber Schweden, das ein neutrales Land ist, sagt Nein. Es will nicht riskieren, in den Krieg mit der Sowjetunion zu geraten. Stattdessen hilft Schweden auf andere Art.
In einem Jahr bringen die Schweden 490 Millionen Kronen an Kriegshilfe für Finnland auf. Eine riesige Summe, heute etwa 14 Milliarden Schwedische Kronen wert. Und tausende Schweden kämpfen freiwillig für Finnland gegen die Sowjetunion. Das Motto "Finnlands Sache ist unsere Sache" wurde in ganz Schweden bekannt. Die sowjetische Invasionsarmee, angeführt von Marschall Kirill Merezkow, hat fast eine halbe Million Soldaten.
Die finnische Armee wird angeführt von Feldmarschall Carl Gustaf Mannerheim, einem gestandenen Soldaten, der kurz vor der Rente steht. Seine Armee ist nicht mal halb so groß. Stalin geht davon aus, den finnischen Widerstand in 12 Tagen zu brechen, aber findet bald heraus, dass er sich irrt. Das finnische Volk, obwohl zahlenmäßig unterlegen, hat nicht vor aufzugeben. Stalin erkennt, dass der Einmarsch in Finnland schwierig und kalt wird.