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Zar Peter I. : "Peter der Große"
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Während sich Zar Peter in Westeuropa aufhielt, erhoben sich die Streltsy wegen _________ gegen seine Herrschaft.
Als Pjotr Alexejewitsch Romanow 1682 Herrscher bzw. Zar von Russland wird, ist seine Macht sehr beschränkt. Sein Halbbruder wurde auch zum Zaren ernannt, und seine Halbschwester Sophia, regiert im Namen der Brüder, da sie noch minderjährig sind. Als Regentin trifft Sophia die wichtigen Entscheidungen. Sie flüstert sogar Peter durch ein Loch hinter seinem Thron zu, was er sagen soll!
Doch im Laufe der nächsten Jahre verlieren Peters Familienmitglieder ihre Macht. Peter steht nun nicht mehr im Schatten und ist drauf und dran, ein richtiger Herrscher zu werden: der eindrucksvolle Peter der Große. Westeuropa fasziniert Peter. 1697 macht er sich auf den Weg, um das Leben dort hautnah zu erleben. Er ist begeistert von den modernen technischen Fähigkeiten der Niederländer und macht sich Notizen über ihre Kanalsysteme und Architektur.
In England beschäftigt er sich mit den Zeichnungen moderner Kriegsschiffe. Peter ist voller Ideen und schwört sich, Russland zu modernisieren und zu verwestlichen! Während Peters Abwesenheit lehnt sich eine Gruppe russischer Soldaten, die Strelizen, gegen seine Herrschaft auf. Sie sind genervt vom Nahrungsmangel, vom Mangel an Pferden und den harten Arbeitsbedingungen, während ihr Zar vergnüglich durch Europa reist. Die Strelizen wollen die Ex-Regentin Sophia wieder an die Macht bringen.
Peter der Große befiehlt, den Aufstand niederzuschlagen. Er lässt Hunderte von Soldaten foltern, verbannen oder hinrichten. Nach seiner Rückkehr aus Westeuropa baut er ein neues, starkes Militär auf, zu der auch Russlands erste Marine gehört. Peter zieht 45.000 Soldaten aus Bauernfamilien ein, errichtet neue Schiffsflotten und optimiert die Waffen der Armee, bis Russland europaweit eines der größten Militäre mit der besten Ausrüstung hat. Die Mühen von Peter dem Großen zahlen sich aus.
1708 marschieren schwedische Truppen in Russland ein. Schwedens mächtiger König Karl XII. will sich Land zurücknehmen, das früher den Schweden gehörte. Peter der Große lässt seine erneuerte Armee gegen die Angreifer kämpfen. Die Schlacht findet in der ukrainischen Stadt Poltawa statt, dort wollte die schwedische Armee dem eisigen russischen Winter entkommen.
Die russischen Truppen siegen mit fast drei Mal so vielen Soldaten. Die Schlacht bei Poltawa ist ein Wendepunkt für Russland. Ohne Bedrohung durch Schweden kann es nun die große europäische Macht werden, die sich Peter der Große erträumt hat. Sein Wille, Russlands Vorherrschaft zu zeigen, beschränkt sich nicht nur auf Krieg – zu Hause ist bereits ein anderes Projekt im Gange. Auf einer sumpfigen Inselgruppe am Finnischen Meerbusen lässt Peter der Große eine neue russische Stadt bauen.
Sie soll St.Petersburg heißen. Er zieht Tausende von Arbeitern für den Bau ein: Bauern, Soldaten und sogar schwedische Kriegsgefangene. Die Arbeiter graben Kanäle, um das sumpfige Gebiet zu erschließen – oft ohne Werkzeug, nur mit ihren bloßen Händen. Im Sommer kämpfen sie gegen Malaria und Schlamm, im Winter gegen Eis und Skorbut. Tausende von Arbeitern sterben, aber Peter der Große lässt nicht locker: St.
Petersburg soll nicht nur eine neue Stadt werden, sondern das Zentrum einer neuen Gesellschaft. Er baut Bibliotheken, Universitäten und herrschaftliche Regierungsgebäude. In Russland öffnen die ersten Kranken- häuser und Museen. Peter der Große lässt seine Untertanen der Oberschicht noble Häuser bauen, in denen sie rauschende Feste schmeißen sollen. Peter der Große sieht seine neue Stadt auch als Rahmen für die veränderte Frauenrolle in der Gesellschaft.
Er will, dass Frauen sich nicht länger im Hintergrund halten. Sie sollen zu öffentlichen Events gehen – und zwar in modernen Kleidern und nicht mehr mit Schleier. Von außen erscheint St. Petersburg als Ort des Wohlstands und Fortschritts. Peter der Große hat einigen zwar Bildung, Selbstbestimmung und Kultur ermöglicht, andere hingegen litten während seiner rücksichtslosen Herrschaft unter Krieg und Zwangsarbeit.
St. Petersburg soll darum bekannt werden als die "auf Knochen gebaute Stadt".