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Aufbereitung von Trinkwasser
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Warum sollte Wasser aus dem See vor dem Trinkgenuss gereinigt werden?
Hallööööchen! Ich bin's, Vibrio, die KILLERBAKTERIE. Keine Angst, ich gehöre zu der guten Sorte. Ich liebe meine Arbeit... das heißt, äh, deine Gesundheit zu vermasseln!
Hahaha! Komm mit auf eine unvergessliche Reise, bei der ich "die härteste Wasserbehandlung der Welt" über mich ergehen lasse... huuuu! Die Städte und Dörfer in der Gegend beziehen ihr Trinkwasser aus diesem Stausee. Man kann in dem Wasser herrlich schwimmen, aber zum Trinken ist es nicht sauber genug.
Erst muss es in einer Kläranlage gereinigt werden. Das Wasser enthält Stücke von toten Pflanzen und Tieren. Zudem Bakterien und andere Organismen – so klein, dass man sie nur durch ein Mikroskop sehen kann. Mjam! Herrliche Sauerei!
Das macht mich groß und stark. Das Wasser, das in die Kläranlage gepumpt wird, durchläuft zunächst einen Filter, der Blätter, Zweige und Fische auffängt. Bakterien und andere winzige Partikel gleiten jedoch leicht hindurch. Deshalb muss das Wasser in mehreren Schritten von Bakterien und gefährlichen Giftstoffen gereinigt werden. Zuerst wird das Wasser langsam durch ein dickes Sandbett gefiltert.
Dies ähnelt dem Prozess, wenn Wasser durch den Boden läuft und zu Grundwasser wird. Diese Art von Wasser ist absolut rein. Es kann Monate dauern, um das Wasser zu filtern. Inzwischen fressen Bakterien – und andere Mikroorganismen – alle halb zerfallenen Bestandteile von Pflanzen und Tieren auf. Ist keine Nahrung mehr zum Essen übrig, verhungern die meisten Bakterien.
Dennoch überleben einige Bakterien den Hunger im Sandfilter. Boah, das reinste Erziehungscamp! Wow, ein Jacuzzi! Und das Wasser fühlt sich himmlisch an! Hier wird Luft in das Wasser gepumpt, um Eisen und andere Metalle zu entfernen.
Diese binden sich mit Sauerstoff aus der Luft – oxidieren – und sinken auf den Boden. Einige gelöste Gase, wie Schwefelwasserstoff (das nach faulen Eiern riecht), werden auf die gleiche Weise entfernt. Nachdem Luft hineingepumpt wurde, stoßen die Sauerstoff- und Stickstoffmoleküle den Schwefelwasserstoff einfach aus dem Wasser. Hat das Wasser zu viel Kalzium (in Form von "Kalziumoxid" oder Kalkstein) aus dem Boden absorbiert, muss dieses wieder entfernt werden. Eine Substanz namens Natriumhydroxid wird hinzugefügt.
Dies veranlasst das Kalzium, Klumpen zu bilden und zum Boden zu sinken. Es ist nicht gefährlich, Wasser mit viel Kalzium zu trinken – ganz im Gegenteil! Aber Kalzium verursacht Probleme in Wasserleitungen, Boilern und Waschmaschinen. Jetzt sind fast alle schädlichen Stoffe verschwunden. Das Wasser ist rein und schmeckt gut.
Sollten doch noch unerwünschte Bakterien vorhanden sein – ist ihre Zeit jetzt abgelaufen. Cool, ein Solarium! Schön 'ne Runde bräunen... Viele Kläranlagen haben Lampen wie in einem Solarium. Sie strahlen Ultraviolettstrahlung ab – bekannt als UV-Licht.
UV-Licht kann zwar zu Sonnenbränden führen, tötet aber auch Bakterien und andere Mikroorganismen ab. Das UV-Licht dringt tief in die Mikroorganismen ein. Manche sterben sofort, andere werden daran gehindert, sich zu reproduzieren. Iiiiiih, das riecht hier wie im Schwimmbad. Vibrios Zeit ist abgelaufen...
uuuhhh. Häufig wird Chlor in das Wasser gegeben. Eine Substanz, die Bakterien abtötet. Dies stellt auch sicher, dass sich keine neuen Bakterien entwickeln. Inzwischen wird das Wasser in langen, langen Rohren zu den privaten Haushalten gepumpt.
Hat die Kläranlage es geschafft, alle Bakterien und andere schädliche Giftstoffe zu zerstören, ist nur eine kleine Menge Chlor vonnöten. So gibt es keinen lästigen Chlorgeruch und -geschmack. Ich nehme für unsere Reise etwas Wasser mit! Ist die Flasche sauber genug? Wir wollen ja keine Magenverstimmung riskieren, oder?