Nährstoffe und Ernährung I
Kohlenhydrate in der Nahrung
Kohlenhydrate in Lebensmitteln
Monosaccharide
Disaccharide
Proteine in der Nahrung
Aminosäuren aus Proteinen
Biochemie: Enzyme
Fette in der Nahrung
Vitamine
Mineralstoffe
Proteine in der Nahrung
Welche Nährstoffe enthalten wichtige Bausteine für die Muskeln in unserem Körper?
Igitt, Schwesterchen! Ein Eier-Sandwich? Hä, noch nie was von Proteinen gehört? Ich baue meine Muskeln auf... pass bloß auf!
Waaaas? Bestehen Muskeln etwa aus Eiern? Nicht ganz, Michael. Aber Muskeln bestehen hauptsächlich aus Proteinen. Und Eier auch.
Wenn du also Eier isst, dann nimmst du einige der Bausteine zu dir, aus denen Muskeln gemacht sind. Und Proteine bauen nicht nur unsere Muskeln auf, sondern auch die Organe und Haut, sogar Haare und Nägel. Aber sie gelangen nicht direkt aus der Nahrung in die verschiedenen Körperteile. Zuerst müssen sie in kleinere Stücke zerlegt – und dann wieder zusammengefügt werden. Alle Proteine bestehen aus langen Ketten von Aminosäuren.
Und alle Aminosäuren haben die gleiche allgemeine Struktur, bestehend aus: Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff und Stickstoff. Wie unterscheiden sich also die verschiedenen Aminosäuren? Das hängt davon ab, was sich an dieses Kohlenstoffatom in der Mitte anhängt. Es kann etwa 20 verschiedene Seitenketten haben. Manche Seitenketten sind klein, andere groß.
Die meisten enthalten Sauerstoff, etwas Stickstoff und etwas Schwefel. Je nach Anordnung der Aminosäuren kann jedes Protein sehr unterschiedliche Eigenschaften haben. Es kann hart sein – und lange Fasern bilden – wie das Keratin in den Haaren und Nägeln. Oder es kann wasserlöslich sein und eher wie eine Kugel aussehen – wie das Hämoglobin im Blut. Die Substanz, die Sauerstoff in alle Körperzellen transportiert.
Es gibt kleine Proteine, die nur 50 Aminosäuren lang sind. ...und es gibt riesige Proteine mit 30.000 Aminosäuren. Das sind die größten Moleküle, die wir kennen. Nicht alle Proteine werden als Baumaterialien im Körper verwendet. Amylase zum Beispiel hilft dem Speichel im Mund dabei, Essen zu zerlegen. Amylase ist ein Beispiel dafür, was wir ein Enzym nennen.
Enzyme sind eine Proteingruppe, die die chemischen Reaktionen im Körper beschleunigt. Wir haben etwa 75.000 verschiedene Enzyme in uns – alle mit unterschiedlichen Aufgaben. Enzyme brauchen die richtige Temperatur und den richtigen Säuregrad, um gut zu funktionieren. Wird es zu heiß, dann funktionieren sie nicht mehr. Das ist ein Grund, warum es gefährlich ist, hohes Fieber zu entwickeln.
Okay, okay – aber wir reden hier über Jennys ekliges Eier-Sandwich. Wie kann sich das in Haare oder Muskeln oder diese komischen Enzym-Dinger umwandeln? Die Proteine, die wir essen, werden zunächst in Aminosäuren zerlegt. Dieser Zersetzungsprozess beginnt im Magen und setzt sich im Dünndarm fort. Das Blut transportiert diese Aminosäuren dann zu jeder einzelnen Körperzelle – und dort können sie wieder zu neuen Proteinen zusammengesetzt werden.
Es ist die Anordnung der Aminosäuren, die die Eigenschaften jedes Proteins bestimmt. Nun ja, für den Muskelaufbau macht es kaum einen Unterschied, ob wir nun viele oder nur wenige Proteine zu uns nehmen. Es ist viel wichtiger, wie – und wieviel – du trainierst. Natürlich müssen wir eine gewisse Menge an Proteinen zu uns nehmen, um zu überleben. Muss ich wirklich Ei essen?
Da bin ich gar nicht scharf drauf. Keine Sorge, auch Milchprodukte, Fisch, Erdnüsse und Sojasprossen haben reichlich Protein. Sojasprossen mag ich. Die kommen ab jetzt in mein Sandwich. Igitt!