
Die Gezeiten

Upgrade für mehr Inhalte
Der Anstieg des Meeresspiegels wird ___________ genannt.
Kim und Philipp haben viel Spaß am Strand. Schau mal, Philipp: Der Meeresspiegel ist gefallen! Vergrabe mich im Sand bis nur noch mein Kopf herausschaut! Was für ein Spaß, sich im Sand eingraben zu lassen! Äh, Kim: Sei vorsichtig, das Wasser kommt immer näher! Oh nein!
Hilf mir, Philipp! Philipp und Kim haben vergessen, dass es nicht klug ist, sich so nah am Meer im Sand einzubuddeln, denn der Meeresspiegel steigt und sinkt zweimal am Tag. Den Anstieg des Meeresspiegels nennt man Flut und sein Sinken nennt man Ebbe. Dieses Phänomen nennen wir: Gezeiten. Gezeiten entstehen durch das Zusammenspiel von Erde, Mond und Sonne.
Aber wie genau funktionieren sie? Zuerst musst du wissen, dass sich alle Dinge mit einer Masse gegenseitig anziehen – das hängt mit der Erdanziehungskraft zusammen. Die Erde hat eine große Erdanziehungskraft. Deshalb bleiben alle Dinge auf der Erde und fliegen nicht hoch in den Weltraum. Auch der Mond hat eine Erdanziehungskraft, die die Erde und die Dinge darauf zu sich zieht.
An Land spürt man das nicht wirklich, doch Meerwasser reagiert viel deutlicher auf diese Kraft. Der Mond zieht das Wasser zu sich. Und so entsteht so etwas wie eine Wölbung auf der Seite der Erde, die dem Mond am nächsten ist. Dadurch steigt der Meeresspiegel auf dieser Seite der Erde: Hochwasser. Der Mond zieht auch die Erde an, d.
h. die Erde kommt dem Mond ein wenig näher. Die Meere auf der Erdseite, die am weitesten vom Mond entfernt ist, werden nicht so stark angezogen. Dadurch entsteht auch auf dieser Seite der Erde Hochwasser. An Orten, die im rechten Winkel zu den Gebieten mit Hochwasser liegen, entsteht keine Wölbung.
Hier haben wir also einen niedrigen Wasserstand. Da sich die Erde dreht, zieht jeder Ort auf der Erdoberfläche täglich zweimal an den Gebieten mit Hoch- und Niedrigwasser vorbei. Jetzt weißt du also, wie Mond und Erde die Gezeiten beeinflussen. Aber was ist mit der Sonne? Auch die Sonne hat eine Schwerkraft, die die Erde und alles darauf zu sich zieht.
Sie ist jedoch schwächer als die vom Mond. Bei Voll- oder Neumond wirken die Schwerkräfte der Sonne und des Monds in die gleiche Richtung. Dadurch erzeugt das Wasser eine noch höhere Welle, die zu höherem Hochwasser – auch Springflut genannt – führt. Liegen Sonne, Erde und Mond nicht auf einer Linie, ziehen die Sonne und der Mond das Wasser in verschiedene Richtungen. Stehen Sonne und Mond im rechten Winkel zueinander, heben sich ihre Kräfte gegenseitig auf.
Die Flut ist dann besonders niedrig. Das nennt man Nippflut. Die Kräfte von Erde, Mond und Sonne beeinflussen das Wasser weltweit. Am deutlichsten erkennt man die Gezeiten allerdings an der Küste – so wie an diesem Strand, den Kim und Philipp besuchen!