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Abraham
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Richtig oder falsch? Abraham kam ursprünglich aus Mekka.
Das ist Abraham. Er kommt ursprünglich aus der Stadt Ur in Mesopotamien, aber er ist mit seinem Vater, seiner Frau Sarah und vielen anderen Verwandten in die Stadt Haran umgezogen. Die Menschen hier glauben an viele Götter - sie sind Polytheisten. Abrahams Vater lebt sogar davon, Statuen der Götter zu verkaufen. Aber etwas passierte mit Abraham, er fing an zu glauben, dass es nur einen Gott gibt.
Er ist also ein Monotheist. Abraham versucht, anderen seine monotheistische Religion zu lehren. Aber nur wenige von ihnen hören ihm zu. Eines Tages spricht sein Gott zu ihm. Er sagt, dass Abraham Haran verlassen soll.
Abraham und Sarah sollen die Vorfahren eines großen Volkes werden und werden ein eigenes Land besitzen: Kanaan. Abraham und seine Familie reisen dorthin. Gott spricht wieder zu ihm. "Deine Nachkommen werden dieses Land besitzen." Warum können wir es nicht sofort haben? Nun ja, hier lebt bereits ein Volk. Die Kanaaniter.
Und wer sind die Nachkommen, von denen Gott spricht? Abraham und Sarah sind schon alt. Sarah kann nicht mehr schwanger werden. Abraham wird wütend auf Gott. "Du hast mir nicht die versprochenen Kinder gegeben!", beschwert er sich. "Schau dir die Sterne am Himmel an!", sagt Gott. "Du wirst so viele Nachkommen haben, wie es Sterne gibt." Das kann Abraham schwer glauben. Aber Sarah hat eine Idee.
Wenn sie selbst nicht schwanger werden kann, vielleicht kann Abraham dann ein Kind mit ihrer Sklavin haben: Hagar. Das Kind eines Sklaven gehört dem Besitzer, somit würde Hagars Kind Sarah gehören. Abraham ist einverstanden und sie bekommen einen Jungen: Ismael. Nun ist Sarah traurig und ein bisschen wütend. Sie möchte ein eigenes Kind haben, obwohl sie schon neunzig Jahre alt ist.
Aber schau mal, was jetzt passiert. Sarah bekommt tatsächlich auch ein Baby: Isaak. Nun hat Abraham also zwei Söhne. Ismael mit Hagar und Isaak mit Sarah. Sarah denkt, dass Hagar nun stolz ist, weil sie ein Kind mit Abraham hat.
Sie möchte Hagar und Ismael fortjagen. Wie sie das macht, wird unterschiedlich erzählt je nachdem, ob du die Bibel oder den Koran liest. Laut der Bibel hilft Abraham, Hagar und Ismael zu vertreiben und bleibt bei Sarah. Aber im Koran, wo Abraham Ibrahim genannt wird, steht, dass Ibrahim Hagar und Ismael begleitet und Ibrahim mit Ismael schließlich die Kaaba in Mekka baut. Wie auch immer, sowohl in der Bibel als auch im Koran verspricht Gott, dass nicht nur Isaak, sondern auch Ismael die Vorfahren eines großen Volkes werden.
Es gibt noch etwas, das in beiden Geschichten fast gleich ist. Gott fordert Abraham - oder Ibrahim - auf, seinen Sohn zu opfern. In der Bibel ist es Isaak der geopfert werden soll und im Koran Ismael. Abraham ist gerade dabei, dieses Opfer zu bringen und seinen Sohn zu töten. Aber da erscheint ein Engel und hält ihn im letzten Moment auf.
Was für ein Glück! Stattdessen gibt der Engel Abraham ein Tier, welches er opfern kann. Sowohl in der Bibel als auch im Koran steht, dass beide Jungen weiterleben und viele Kinder haben. Die Juden sehen Isaak als ihren Vorfahren und die Moslems sehen Ismael als ihren Vorfahren. Dadurch wird aus dem Vater der beiden, Abraham, der Stammvater - der Patriarch - von mehreren Völkern, den Juden, den Christen und den Moslems.
Er wird das Symbol der Verwandtschaft zwischen den drei Religionen, die viel gemeinsam haben. Deshalb nennt man sie auch die abrahamitischen Religionen. Aber die Geschichte der Kanaaniter endet hier nicht. Das ist Isaaks Sohn: Jakob. In der Bibel steht, dass er nach einer Weile einen neuen Namen bekommt, Israel - und dass alle nachfolgenden Generationen Isrealiten genannt werden.
Und die Israeliten sind diejenigen, die schließlich das Land der Kanaaniter erobern.