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Tanach und Talmud
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Wahr oder falsch? Das heilige Buch der Juden – der Tanach – besteht aus drei Teilen: "Die Weisung" (Tora), "Die Propheten" (Nevi'im) und "Die Schriften" (Ketuvim).
Das ist die Bibel, sie ist die Heilige Schrift der Christen. Sie besteht aus zwei Teilen: dem Alten Testament und dem Neuen Testament. Das Alte Testament ist auch die Bibel der Juden: die Hebräische Bibel. Die meisten Juden nennen sie Tanach. Der Tanach besteht aus drei Teilen.
Im 1. Teil stehen Geschichten über die Entstehung der Welt und der Menschen sowie Geschichten über Adam und Eva, Noah, Abraham, Mose und viele mehr. Er enthält auch die Gebote, die Gott Mose diktiert haben soll und die Mose dann auf zwei Steintafeln meißelte. Darum wird der erste Teil des Tanach die "Weisung" oder in Hebräisch "Tora" genannt. Die Juden glauben, dass Mose nicht nur die Gebote auf den Tafeln geschrieben hat, sondern auch die gesamte Tora.
Im 2. Teil des Tanach steht, was nach Moses Tod geschah: Wie sein Volk – die Israeliten – in das Land Kanaan ziehen, das sie später dann "Israel" nennen und zu einem Königreich machen. Die Geschichten in diesem Teil handeln unter anderem über Jesaja, Jeremia und Hesekiel – die alle Visionen von Gott hatten, denn sie waren Propheten. Deshalb nennt man diesen Teil des Tanach die "Propheten" – oder auf Hebräisch "Nevi'im". In Nevi'im läuft nicht alles gut für das Volk Israel.
Die Propheten warnen davor und verraten auch warum: Das Volk Israel brach immer wieder die Gebote, die Mose erhalten hatte. Doch die Propheten sagen auch gute Dinge in der Zukunft vorher: Gott wird seinem Volk nochmal vergeben. Einige Propheten sehen in der Zukunft einen fantastischen König kommen: den Gesalbten – den Messias. Im 3. Teil des Tanach stehen viele Sprichwörter, Gedichte über die Liebe und das Leben sowie Psalme.
Dies sind "Die Schriften" – "Ketuvim" auf Hebräisch. Das ist also der Tanach. Aber halt: Wie soll man den Tanach eigentlich lesen? Deutet man ihn? Es gibt z.
B. 613 Regeln zu befolgen. Wie soll man das am besten machen? Darüber haben viele gelehrte Juden nachgedacht, gründlich geforscht und Kommentare dazu geschrieben. Deshalb gibt es noch eine weitere Textsammlung, die für die Juden auch wichtig ist: Eine Sammlung von Texten, die vor etwa 1500 Jahren entstanden.
Der Name dieser Sammlung bedeutet Studium oder Belehrung – "Talmud". Ein religiöser Jude nimmt den Talmud sehr ernst. Denn wie man den Tanach deuten soll, ist auch heute noch eine wichtige Frage. Viele fragen sich, wie man die Regeln an die moderne Welt anpassen kann. Vielleicht geht das nicht?
Vielleicht muss man das noch tun? Die Antwort fällt bei jedem Menschen und bei jeder Gruppe anders aus. Es gibt in jeder Gruppe viele religiöse Juden, die samstags – am Sabbat – den Talmud lesen und studieren. Denn sie wollen den Tanach besser verstehen und somit auch ihren Gott besser verstehen.