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Die Lehre des Judentums
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Wahr oder falsch? Wenn du im Judentum eines der Gesetze Gottes brichst, kann dir nicht vergeben werden.
Iwette lernt für ihre Bat Mizwa. Es ist spät. Und sie ist müde. - Wer bist du? Stör mich nicht, ich lerne für meine Bat Mizwa. - Ich bin Abraham, Stammvater der Juden - ich könnte behilflich sein. - Ich glaube nicht an Geister. - Ich bin kein Geist! Ich bin ein Traum! - Ok, erkläre mir dann die Lehren des Judentums. - Abraham sagt zu Iwette: Das Judentum entstand vor etwa 4.000 Jahren, Im mittleren Osten.
Die dort lebenden Menschen verehrten mehrere Götter. Sie waren Polytheisten. Aber plötzlich bricht Abraham damit und sagt zu den anderen das es nur einen Gott gibt. Abraham könnte der allererste Monotheist der Geschichte sein. Er macht einen Deal – einen Bund – mit Gott.
Gott verspricht, dass, wenn Abrahams Nachkommen an Gott glauben, sie im Land Kanaan leben können. Etwas später taucht Moses auf. Auch er schließt einen Bund mit Gott. Gott verspricht Moses, dass die Juden Gottes auserwähltes Volk sein werden. - Und dann bekommt Moses viele Gesetze von Gott und schreibt einige auf Steine. Aber das ist das Wichtigste, woran man sich erinnern sollte: Wir sind Gottes auserwähltes Volk. - Aber wie sollen wir dem gerecht werden? - Ach, kein Problem - Du musst nur die Gesetze einhalten, die Gott Mose gegeben hat.
613 von ihnen, sie sind aber in den zehn Geboten zusammengefasst, die Moses auf seine Steintafeln gemeißelt hat. - Also sollen wir uns nur an diese Gesetze halten damit Gott nicht aufhört, uns als sein auserwähltes Volk zu sehen? - NEIN! - So interpretieren das die meisten gläubigen Juden: Gott liebte das jüdische Volk so sehr, dass er es zu seinen Auserwählten machte. Dann gab er ihnen die Gesetze. Juden befolgen die Gesetze aus Dankbarkeit dafür, dass sie auserwählt wurden. - Natürlich ist kein Mensch perfekt. Wir alle brechen ab und zu ein Gesetz, aber wenn wir Gott um Vergebung bitten, wird er uns vergeben. Aber man soll auch Gutes tun, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen.
All dies ist im Tanach geschrieben. - Der Tanach besteht aus drei Teilen: die Thora, die Neviim und die Ketuvim. Die Gesetze sind in der Thora. Wenn du das, was im Tanach geschrieben steht, schwer verständlich findest, gibt eine Sammlung von Schriften darüber, wie sie zu interpretieren sind - der Talmud. Im Talmud zum Beispiel sagt einer der berühmtesten Lehrer des Judentums: „Was dir verhasst ist, tu deinem Gefährten nicht an. Das ist die ganze Torah; der Rest ist die Erklärung; gehe und lerne." - Lerne das, indem du die Thora liest.
Und das wirst du übrigens am Samstag tun. Auf deiner Bat Mizwa – stell dir einfach vor, du wärst erwachsen - zwölf Jahre alt - das ist groß. Und um dies zu feiern, sollst du während des Gottesdienstes in der Synagoge aus der Thora lesen. - Die Juden halten jeden Samstag ihre Gottesdienste ab denn es ist ihr heiliger – und freier – Tag: Sabbat. Die Juden waren das erste Volk der Weltgeschichte, die einen freien Tag in der Woche einführten, an dem man nicht arbeiten sollte. Ein freier Tag in der Woche gibt der Woche Rhythmus.
Und genauso ist es mit den Feiertagen; sie geben dem Jahr Rhythmus. Am Sabbat und an den Feiertagen gibt es Zeit für eine spirituelle Verbindung mit Gott und dafür, sich umeinander zu kümmern. Denn auch das ist im Judentum sehr wichtig. So heißt es in der Thora: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“. Und das gilt auch heute noch.
Es ist dieses Leben, das zählt, obwohl Juden auch an ein Leben nach dem Tod glauben. - Wir warten auf einen König – den Gesalbten – den Messias! Der Messias wird die Welt in eine Zeit des Friedens und des Glücks führen. Und wenn der Messias angekommen ist, werden die Toten auferstehen! Konntest du mir folgen? - äh... - Gut, denn es ist Morgen. Ich muss gehen.