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Jüdische Feste
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Wahr oder falsch? Zum jüdischen Lichterfest verwendet man einen besonderen Leuchter mit neun Armen.
Was ist das für ein Geräusch? Jemand bläst in ein Tierhorn – ein Schofar. Es ist an der Zeit, den jüdischen Neujahrstag zu feiern. Das jüdische Jahr folgt nicht demselben Kalender dem die meisten westlichen Länder folgen, dem gregorianischen Kalender. Die Monate im jüdischen Jahr sind mal früher und mal später im Jahr, wenn man die beiden Kalender miteinander vergleicht.
Das jüdische Jahr beginnt mit dem Neujahrsfest: Rosch ha-Schana. Rosch ha-Schana wird im jüdischen Monat Tischri gefeiert, der im gregorianischen Kalender auf den September oder Oktober fällt. Nach dem jüdischen Glauben, hat Gott die Welt an diesem Tag im Jahre 3761 v. Chr. erschaffen.
Das kann man schon mal feiern! Es gibt süßes Brot mit Honig, süße Früchte, Gebäck und Bonbons zu essen. Diese Dinge drücken den Wunsch für ein süßes und glückliches neues Jahr aus. Traditionell bläst man beim Neujahrsfest in die Schofar-Hörner, um die Menschen zum Nachdenken zu bringen. Man sagt, während Rosch ha-Schana urteilt Gott über das Verhalten der Menschen im vergangenen Jahr und entscheidet dann, was im kommenden Jahr geschehen soll.
Wenn du während des Jahres etwas unvernünftiges getan hast, hast du nun zehn Tage Zeit, um das vor Gott zu klären. Denn zehn Tage nach Rosch ha-Schana kommt schon das nächste Fest: der Versöhnungstag – Jom Kippur. Für gläubige Juden ist dies ist der wichtigste und ernsthafteste Tag. Sie fasten und dürfen also den ganzen Tag über nichts essen. Dabei denken sie über ihre Fehler – ihre Sünden – nach und suchen Wiedergutmachung – Versöhnung – mit Gott.
Du hast vielleicht schon mal so einen siebenarmigen Leuchter gesehen. Es ist ein bekanntes Symbol für das Judentum - eine Menora. Im November oder Dezember nutzen Juden manchmal auch eine neunarmige Menora. Nun ist es an der Zeit, das Lichterfest zu feiern: Chanukka. Und hier wird der besondere Leuchter für Chanukka verwendet: Mit der mittleren Kerze zündet man alle anderen Kerzen an – an jedem der acht Tage eine weitere.
Zu Chanukka bekommen Kinder auch Geschenke. Chanukka feiert man zum Gedenken an den zweiten jüdischen Tempel in Jerusalem, den ein anderes Volk – die Seleukiden – eingenommen hatten und den die Juden dann zurückeroberten und wieder einweihten. Das alles geschah im Jahr 164 v. Chr. Das jüdische Osterfest – Pessach – wird meistens im April gefeiert.
Man gedenkt der Nacht, als Mose die Israeliten aus Ägypten führte, wo sie als Sklaven des Pharao gelebt hatten. Laut der Bibel tötete ein Todesengel alle erstgeborenen Söhne in Ägypten, damit der Pharao die Sklaven freiließ. Der Engel überging dabei jedoch alle jüdischen Häuser. Und Pessach heißt genau das: Übergehen. Der Tag nach Pessach heißt: Das Fest der ungesäuerten Brote.
Denn dann isst man ungesäuertes Brot, um sich daran zu erinnern, dass es keine Zeit gab, den Brotteig aufgehen zu lassen, in der Nacht, als die Israeliten Ägypten endlich verlassen durften. Man isst aber auch andere Dinge, um dem Leiden in Ägypten zu gedenken. Als Mose die Israeliten aus Ägypten holte, dauerte es 50 Tage, bis sie die Wüste Sinai erreichten. Laut der Bibel erhielt Mose dort die Gebote von Gott und auch den Inhalt der Tora. 50 Tage nach Ostern ist es also wieder an der Zeit zu feiern.
Das ist das jüdische Wochenfest – Schawuot. In der Bibel steht: Als Mose die Gebote von Gott erhielt, begannen die Israeliten ihre 40-jährige Reise durch die Wüste. In dieser Zeit lebten sie in einfachen Hütten. In Gedenken an diese Zeiten findet das letzte Fest des jüdischen Jahres statt: das Laubhüttenfest – Sukkot. Während dieses Fests werden Laubhütten im Garten aufgebaut, wenn man einen hat.
Die Hütten sollten möglichst starke Wände haben, die Wind aushalten – ein Symbol für den Schutz durch Gott. Nur das Dach sollte aus Blättern oder etwas anderem sein, das ein wenig Regen und Sonnenlicht durchlässt. Das sind die wichtigsten jüdischen Feste. Und schon bald wird wieder das jüdische Neujahr gefeiert.